Witten. Sinkende Einnahmen, weniger Besucher, andere Ansprüche: Die evangelische Kirche in Witten steht vor großen Herausforderungen. Ideen sind gefragt.

Sinkende Mitgliederzahlen, geringere Einnahmen und veränderte Ansprüche: Der evangelische Kirchenkreis Hattingen-Witten kämpft mit erheblichen Herausforderungen. Nun sind Ideen gefragt, um darauf Antworten zu finden.

Bis vor wenigen Jahren noch war die Kirche „ein Vollsortiment von der Krabbelgruppe bis zum Seniorenkreis in jedem Ortsteil“, skizzierte Superintendentin Julia Holtz das frühere Angebot bei der Sommersynode, zu der Vertreter aus den Gemeinden zusammenkommen. Doch jetzt heiße es, sich von solchen Mustern zu verabschieden, forderte die Leiterin des Kirchenkreises. Das Bild von Gemeinden wandele sich. „Menschen engagieren sich in befristeten Projekten, möchten aber keine dauerhafte Verpflichtungen eingehen.“ Darauf habe die Kirche bereits reagiert.

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Erhebliche Folgen für die Finanzen in Witten

Als Beispiel nannte sie unter anderem das „christliche Familiencafé Krümelreich“ in Witten, den „Konfiball“, Abschlussfest für Konfirmanden, oder auch das Tauffest in Hattingen/Sprockhövel mit fast 1000 Gästen. Holtz warnte zugleich davor, „an Formen festzuhalten, die sich allem Anschein nach überlebt haben“. Die Superintendentin stellte ganz klar heraus: „Wir sind keine Kirche im Niedergang!“ Vielmehr stehe ein großer Wandel an. Es gehe darum, solchen Menschen attraktive Angebote zu unterbreiten, die auf der Suche nach Halt und Sinn in ihrem Leben sind, Spiritualität suchen oder sich für Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit einsetzen wollen.

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Die zurückgehende Zahl an Mitgliedern wirkt sich vor allem auf die Finanzen aus. Eine Taskforce verschaffe sich derzeit einen Überblick über alle Arbeitsbereiche, hieß es auf der Synode. Derzeit gehe es darum, die Weichen für die Zukunft zu stellen und dann konkrete Beschlüsse zu fassen. Welche Folgen sinkende Einnahmen haben, habe sich jüngst gezeigt, als das Bündnis für Buchholz für die Kulturkirche die Kündigung erhalten habe, erläutert Öffentlichkeitsarbeiter Hans-Martin Julius.

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Kritik übte die Superintendentin daran, dass die Kirche einen erheblich höheren Anteil an den Kosten der Kitas tragen müsse als andere Organisationen. „Das empfinde ich als unzeitgemäß und ungerecht“, sagte Holtz.

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