Witten. Nach zwei Corona-Jahren finden in den Wittener Restaurants wieder viele Weihnachtsfeiern statt. Doch eines hat sich seit der Pandemie verändert.
Steigende Preise, Inflation, unsichere Zukunftsaussichten und eine immer noch nicht beendete Pandemie – fällt das Weihnachtsfest in diesem Jahr mal wieder kleiner aus? Laut Wittener Gastronomen scheinen sich viele Menschen die Weihnachtsstimmung nicht vermiesen lassen zu wollen.
„Es ist anders als vor Corona“, sagt Bernd Hoppe, Inhaber von „Hoppe’s Restaurant“ in Annen. Unternehmen buchten große Weihnachtsfeiern nur noch selten. Dafür fänden kleine Feiern im großen Stil statt. „Anscheinend wird nun eher unter Abteilungen als mit der ganzen Firma gefeiert“, vermutet Hoppe. Dennoch: An allen Wochenenden im Dezember seien die Plätze bereits knapp.
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Wittener erfreuen sich wieder ihren Weihnachtstraditionen
„Wie jedes Jahr ist unsere ‘ganze Gans’ der Renner in der Vorweihnachtszeit“, sagt der Gastronom. Die koste zwar inflationsbedingt nun 120 Euro, sei aber trotzdem sehr begehrt. Dass die Gäste sparsamer geworden sind, kann Hoppe bisher nicht bestätigen. Auch privat wird wieder gern gegessen. Das alljährliche Vier-Gänge-Menü am zweiten Weihnachtstag sei bis auf ein paar Plätze schon komplett ausgebucht. Serviert werden Gänserahmsüppchen mit Zimtsahne und Croutons, geräucherte Gänsebrust mit Waldorfsalat und Sauce Cumberland, ofenfrische Gänsebrust mit Apfelrotkohl, Klößen, Butterschmelze und kräftiger Orangenjus sowie ein winterliches Dessert.
Eine beliebte Lokalität für Weihnachtsfeiern ist auch das „Haus Crämer“. „Gerade am Wochenende und über die Feiertage sind wir so gut wie ausgebucht. Ein bisschen was ist noch am zweiten Weihnachtsfeiertag frei“, sagt Inhaber Jürgen Crämer. Auch bei ihm geht der Trend eher zu kleineren Runden – wie zuletzt am Samstag, als eine Familie mit neun Personen zusammenkam. Zur kalten Jahreszeit bestellen die Gäste gerne von der Winterkarte. Darauf stehen etwa Maronensamtsuppe, Rinderfilet „Madagaskar“ in Calvados-Rahmsauce, Wildragout mit Pfifferlingen und vieles mehr.
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Auch Kulinarisches ist in Witten zur Weihnachtszeit begehrt
Nicht nur die gutbürgerliche deutsche Küche schafft es im Dezember auf den Speiseplan der Wittener. So ist zum Beispiel auch der Imbiss „Hellas Grillhaus“ in Herbede für den Rest des Monats bereits stark ausgebucht. Dort werden auch am zweiten Weihnachtsfeiertag griechische Spezialitäten aller Art serviert.
Gleiches gilt für die Pizzeria da Franco auf der Meesmannstraße. Der Reservierungskalender von Inhaber Franco ist für die nächsten Wochenenden und den zweiten Feiertag ebenfalls schon gut gefüllt. Der Gastronom hat nicht den Eindruck, dass die Inflation die Menschen in diesem Dezember sparsamer werden lässt. „Darauf stellen wir uns im Januar wieder ein“, sagt Franco zur WAZ Witten.
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Restaurant Pfeffermühle zieht an den Feiertagen durch
Etwas betrübter ist die Stimmung im Restaurant „Pfeffermühle“ in Stockum. „Wir sind im Dezember längst nicht mehr so ausgebucht wie vor Corona-Zeiten“, klagt Inhaberin Darim Santek. Man feiere deutlich weniger Weihnachtsfeiern, wenn, dann nur noch in kleiner Runde. Auch die Folgen der Inflation machen sich bei ihren Gästen bemerkbar. „Die Leute sind sparsamer geworden. Viele bestellen zum Essen zum Beispiel nur noch ein Getränk.“
Die Pfeffermühle hat trotz – oder gerade wegen – Durststrecke bis zum Ende des Jahres pausenlos geöffnet, mit der Ausnahme vom Ruhetag Montag. Auch an Heiligabend und am ersten bzw. zweiten Weihnachtstag kann hier Gänsekeule, Hirschgulasch und vieles mehr geschlemmt werden.
Auch Gastronom José Correia aus dem „Casa Portuguesa“ sagt, dass der Dezember bislang nicht so ausgebucht sei, wie er es einst gewohnt war. Wie das ganze Jahr über werden dort auch zur Weihnachtszeit frische Fischvariationen vom Grill mit Salzkartoffeln, Brokkoli, Möhren und einem gemischten Salat serviert. Hungern muss in Witten zu Weihnachten also niemand.