Witten. Autofahrer sind wegen eines kaputten Teilstücks auf der Stockumer Straße in Witten nur noch genervt. So reagiert die Stadt auf die Beschwerden.

Ein Schlagloch folgt auf das andere, der Asphalt gleicht einem Flickenteppich: Die Stockumer Straße ist für viele Autofahrer auf einem bestimmten Teilstück ein ständiges Ärgernis.

Jürgen Schröter gehört zu denen, die dort oft unterwegs sind. „Die Strecke ist unzumutbar“, sagt der 65-Jährige. Die Klagen hört er in der eigenen Familie. Seine Tochter fahre auch häufig dort entlang und sei jedes Mal genervt. Beschwerden kennt er zudem aus dem Freundes- und Bekanntenkreis.

Belastung für die Stockumer Straße in Witten erheblich gestiegen

Der Abschnitt zwischen der Dortmunder Straße und der Einfahrt zum Wullener Feld sei absolut marode, so Schröter. Im weiteren Verlauf habe die Trasse bereits vor einigen Jahren neuen Asphalt bekommen. Der sei nun aber auch für das weitere Teilstück zwingend erforderlich.

Die Lage habe sich in den vergangenen Jahren immer weiter verschlimmert. Das sei kaum verwunderlich. Denn seit Beginn der Baustelle auf der Pferdebachstraße würden noch mehr Fahrzeuge über die Stockumer Straße rollen. „Sie dient nun mal als Ausweichroute“, sagt der Wittener.

Um den eigenen Wagen zu schonen, fahren die meisten ohnehin schon ganz langsam, hat Jürgen Schröter beobachtet. Viele blieben sicherheitshalber sogar deutlich unter dem Tempolimit von 30 km/h, das hier gilt. „Viele Autofahrer nutzen inzwischen auch nur noch die Straßenmitte, weil die Ränder kaum noch passierbar sind“, sagt der ehemalige Polizist. Das wiederum hält er wegen des Gegenverkehrs für ziemlich gefährlich.

Stadt Witten stellt grundlegende Sanierung für 2024 in Aussicht

Schlaglochpiste Stockumer Straße: Die Stadt will den Zustand zumindest provisorisch verbessern, bevor 2024 umfassend saniert wird.
Schlaglochpiste Stockumer Straße: Die Stadt will den Zustand zumindest provisorisch verbessern, bevor 2024 umfassend saniert wird. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Auch Leser Hans Berger hat sich zu Wort gemeldet. Der Zustand der Straße sei nicht länger hinnehmbar. Für ihn stellt sich die Frage, ob die Stadt das marode Teilstück nun instand setzt, wo die Dauerbaustelle Pferdebachstraße doch ihrem Ende entgegengehe.

Eine kurzfristige Reparatur, etwa das Verfüllen von Schlaglöchern, „lohnt sich aber erst wieder nach der Frostperiode“, sagt Stadtsprecher Jörg Schäfer. Bis dahin könne sich das Tiefbauamt nur um die allergröbsten Schäden kümmern. Man prüfe aber derzeit aber zumindest eine provisorische Lösung. Schäfer: „Eine echte Erneuerung ist derzeit für 2024 geplant.“

Stadt Witten will Liste mit 200 Sanierungsfällen abarbeiten

Ein wichtiger Grund, warum die Stadt die Sanierung der Stockumer Straße bislang aufgeschoben habe, sei der Umbau der Pferdebachstraße. Hätte man nun auch diesen Teil der Umleitungsstrecke gesperrt, hätte das „die ohnehin schon schwierige Verkehrssituation in dem Bereich zusätzlich verschärft“, so Schäfer.

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Die Stockumer Straße ist einer der vielen Sanierungsfälle im Stadtgebiet. Anfang 2021 sprach die Stadt von einer langen Liste mit rund 200 kleineren und größeren Maßnahmen, die sie abarbeiten wolle. Dazu gehören auch 40 größere Projekte, die mittelfristig angegangen werden sollen. Vieles sei auf der Strecke gebliebe, weil Planungspersonal und Geld fehle, hieß es seinerzeit.