Witten. Das erste IGA-Projekt von Witten ist nun eingetütet. Dafür versammelte sich regionale und lokale Prominenz in unmittelbarer Nähe zur Ruhr.

Zwei golden glänzende Sterne stehen dafür, dass es nun endlich bald mit dem ersten Wittener Projekt für die Internationale Gartenausstellung (IGA) im Ruhrgebiet losgehen kann. Prominenz aus Witten und der Region begab sich in die feuchten Ruhrwiesen, um die gute Nachricht zu verkünden. Zu sehen ist freilich noch nichts, die IGA beginnt ja auch erst 2027.

Doch gemessen an der Größe mancher Vorhaben und dem planerischen Vorlauf ist das gar nicht so viel Zeit. Auch Witten muss sich sputen. IGA-Geschäftsführer Horst Fischer hegt aber keine Zweifel, dass sich das „Ruhrfenster Mühlengraben“ – der Projektname – rechtzeitig öffnet. Mitte oder Ende 2023 soll der erste Bauabschnitt beginnen und in der ersten Jahreshälfte 2024 abgeschlossen werden.

IGA-Geschäftsführer: Wittener Projekt passt ideal zu Zielen der Gartenbauausstellung

Es geht darum, die Menschen näher an den in Witten schwer erreichbaren Fluss zu bringen. Hinterm Ruhrdeich liegt versteckt hinter Bäumen und Büschen eine Wiese, die zur Ruhr führt. Sie soll zuerst gestaltet werden, mit einer Außenterrasse als Höhepunkt. Auf Stufen kann man dann direkt am Wasser sitzen. Ein schon vorhandener Zaun trennt die Fläche von dem renaturierten Teil der Ruhr. Dort rennt bei sommerlichen Temperaturen gerade ein Nackedei hinten durchs Bild, offenbar auf dem Weg ins kühle Nass.

Nun, eine Badeanstalt soll hier natürlich nicht entstehen., aber „Wasser erlebbar“ gemacht werden, wie es heißt. IGA-Geschäftsführer Fischer spricht von einer Öffnung der Stadt zum Fluss „in klimatechnisch schwierigen Zeiten“. Und von einem Erlebnisraum, den die Menschen brauchen. „Das passt ideal zu den Zielen der Gartenbauausstellung“, sagt er.

Idyllischer Fleck: Wo der Zaun steht, beginnt der renaturierte Teil der Ruhraue in Witten. Auf der Wiese davor ist die Außenterrasse geplant, die Menschen näher an den Fluss bringen soll. Kaum zu ahnen: Der viel befahrene Ruhrdeich liegt ganz in der Nähe.
Idyllischer Fleck: Wo der Zaun steht, beginnt der renaturierte Teil der Ruhraue in Witten. Auf der Wiese davor ist die Außenterrasse geplant, die Menschen näher an den Fluss bringen soll. Kaum zu ahnen: Der viel befahrene Ruhrdeich liegt ganz in der Nähe. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Gekommen ist auch Karola Geiß-Netthöfel, die Regionaldirektorin des Regionalverbands Ruhr. Sie dankt allen Beteiligten. „Zusammenarbeit ist der Weg der Zukunft.“ Bürgermeister Lars König greift diesen Ball gerne auf, betont das „Interkommunale“ bei den IGA-Projekten mit Wittens Nachbarstädten im Mittleren Ruhrtal und freut sich im Übrigen „riesig über den zweiten Stern“.

Wittener Stadtbaurat: Verbindung zur Innenstadt ist sehr wichtig

Der bedeutet, dass nach dem ersten Stern („förderfähig“) nun auch Geld fließt („förderwürdig“). Knapp 400.000 Euro macht das Land für den ersten Bauabschnitt locker, 90.000 Euro trägt die Stadt. Den dritten Stern gibt’s dann mit der Umsetzung. Der blickt auch Stadtbaurat Stefan Rommelfanger freudig entgegen.

„Eine Verbindung zur Innenstadt ist sehr sehr wichtig“, sagt er, „wir wollen den Menschen die Gelegenheit geben, an den Fluss zu kommen.“ Damit spielt der Beigeordnete auf die geplanten Wegeverbindungen an. Unterhalb des vielbefahrenen Ruhrdeichs soll ein Weg direkt am Mühlengraben entlang zu der neuen Erlebnisweise führen. Dies wird aber erst im zweiten beziehungsweise dritten Bauabschnitt verwirklicht, 2025 bis 2026, einschließlich eines Aussichtspunktes ins Muttental, dort, wo der Mühlengraben in die Ruhr mündet. Dafür winken noch mal bis zu drei Millionen Euro Fördergelder.

Bislang zweigt ein Trampelpfad vom Ruhrdeich in die Ruhrauen ab. Man muss also erst die Kreuzung Höhe Ruhrstraße/Bodenborn/Wetterstraße überqueren, bevor sich rechter Hand das neue Fenster zum Fluss öffnet.