Witten. Witten freut sich über eine Förderzusage von 380.000 Euro. Damit kann ein Projektbüro Ideen für die Gartenschau IGA 2027 entwickeln.

Die Städte Witten, Wetter, Herdecke und Hagen bekommen jetzt Rückenwind für ihre Bewerbung zur Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027. Ein gemeinsames Projektbüro wird mit 380.000 Euro gefördert. Die Städte wollen mit dem Mittleren Ruhrtal punkten. Zunächst soll eine Entwicklungsstudie entstehen.

„Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass Erlebnisräume mit hoher Aufenthaltsqualität nicht nur für Touristen wichtig sind, sondern auch für die vielen Menschen, die Ausflüge im direkten Umfeld ihres Wohnorts machen wollen – und zeitweise auch keine Alternative in der Ferne hatten“, sagt Stefan Rommelfanger, Stadtbaurat von Witten.

Die historische Kulturlandschaft Mittleres Ruhrtal habe zwar schon heute viele Qualitäten. Sie benötige aber auch neue Entwicklungsimpulse mit herausragenden Projekten. Diese sollen das Profil der Region schärfen - auch im Verhältnis zu anderen Teilen des Ruhrgebietes. Die fünf Städte haben gemeinsam Ideen für ihren Ruhrabschnitt entwickelt, „eine Perlenkette von Projekten entlang der Ruhr“.

„Ruhrfenster“ und „Ruhrbänder“

Das Konzept umfasst „Ruhrbänder“, das sind etwa Rad- und Wanderwege, Bahnstrecken sowie die Ruhr als Wasserweg. „Ruhrfenster“ dagegen sind attraktive Ausflugsziele entlang der Ruhr. Dazu zählt auf Wittener Gebiet das LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall mit seinem besonderen kulturellen und industriegeschichtlichen Angebot. Die Zeche verbindet die Stadt über die Nachtigallbrücke mit dem Muttental, liegt direkt am Ruhrtalradweg und zieht als ein besonderes Ausflugsziel mit großer Strahlkraft nicht nur Menschen aus Witten, sondern auch Touristen an. Der geplante Ruhr-Zugang am Mühlengraben lädt derweil dazu ein, sich am Fluss aufzuhalten.

Alle Partnerstädte bringen eigene IGA-Projekte in das Konzept Mittleres Ruhrtal ein. Denn der Ruhrtalradweg durchläuft zum Beispiel alle Stadtgebiete. Ein interkommunales Projektbüro soll nun die Ideen miteinander abstimmen. Die Förderung dafür hatte die Stadt Witten im Auftrag der anderen beteiligten Kommunen beantragt. Mitte April wurde das Projekt in das Stadterneuerungsprogramm des Landes NRW aufgenommen. Der Förderbescheid ist angekündigt.

Koordination der Gesamtschau

Für die nächsten drei Jahre stehen 480.000 Euro zur Verfügung, davon sind nur 20 Prozent Eigenanteil. Diesen Eigenanteil finanzieren die Partnerkommunen gemeinsam. Das Büro soll vor allem die Gesamtschau koordinieren sowie die Entwicklung der einzelnen Projekte unterstützen.

Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen hat für den 8. Mai den Tag der Städtebauförderung ausgerufen. Viele der geplanten Projekte und Maßnahmen im Ruhrtal fallen – mindestens zum Teil – in diesen Bereich.