Witten. Auf der Zeche Nachtigall in Witten soll im Rahmen der IGA 2027 ein Besucherzentrum entstehen. Geplant ist mehr als nur eine Musemserweiterung.

Die Stadt will für das im Rahmen der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 geplante große Besucherzentrum auf Zeche Nachtigall Fördermittel beim Land beantragen. An zentraler Stelle soll dann darüber informiert werden, was das Muttental Besuchern über das Industriemuseum hinaus zu bieten hat.

Weiter verfolgt werde im Rahmen der IGA auch das Vorhaben, am Ruhrdeich in Höhe des Kreisverkehrs einen Parkplatz mit rund 100 Stellplätzen zu schaffen, so Rommelfanger. Dort sollen künftige Muttentalbesucher ihr Auto oder auch ihr Fahrrad abstellen können, um zu Fuß über die Nachtigallbrücke ins Tal zu gelangen.

Von einem Aussichtspunkt aus soll man auf diesem Weg auch einen Blick auf den dann renaturierten Ruhrabschnitt zwischen Nachtigallbrücke und Mühlengraben werfen können. Die Renaturierungsarbeiten laufen derzeit noch. An der Zeche Nachtigall gibt es nur einige wenige Parkplätze, die dort auch nicht erweitert werden sollen.

Zeche Nachtigall in Witten wird nur auf dem eigenen Grundstück erweitert

Über die Nachtigallbrücke sollen künftig nicht nur Radler, sondern auch Autofahrer, die am Ruhrdeich parken, ins Muttental gelangen.
Über die Nachtigallbrücke sollen künftig nicht nur Radler, sondern auch Autofahrer, die am Ruhrdeich parken, ins Muttental gelangen. © Barbara Zabka / FUNKE Foto Services

Im Juni vergangenen Jahres hatte der Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), Matthias Löb, erklärt, der LWL verzichte auf die angedachte Mitnutzung des ehemaligen Geländes der Eisengießerei Ritz direkt neben der Zeche Nachtigall. Hintergrund war, dass es mit dem Eigentümer des Grundstücks, der Recklinghäuser Immobilienfirma Casa Real, und der Wittener Arbeitsgemeinschaft Muttenthalbahn (Arge) als Pächter des Geländes zu keiner Einigung gekommen war.

Der Landschaftsverband hätte angesichts der Internationalen Gartenbauausstellung gerne den älteren Teil der ehemaligen Ritz-Gießereihalle von 1906 saniert. Die historische Halle sollte nach Vorstellungen des LWL dann für museumspädagogische Angebote und Ausstellungen genutzt werden. Eine Idee, die auch von Wittens Stadtbaurat Stefan Rommelfanger favorisiert wurde.

Parlament des Landschaftsverbands in Münster muss grünes Licht geben

Anwohner klagen über zu viele Radler

Zur Internationalen Gartenbauausstellung möchte die Stadt Witten auch Teile des Ruhrtal-Radweges umgestalten. So ist geplant, in stark benutzten Bereichen Fuß- und Radwege zu trennen - etwa im Bereich der Bommeraner Ruhrbrücke bis hin zur Nachtigallstraße 32c-d.

Auch über eine „andere Führung von Radfahrern“ im Bereich der Straße In der Lake werde nachgedacht, so Stadtbaurat Stefan Rommelfanger. Hintergrund sei, dass es Beschwerden von Anwohnern gebe, dass dort vor allem in der warmen Jahreszeit zu viele Radfahrer unterwegs seien.

Nun möchte der Landschaftsverband nicht nur ein neues repräsentative Eingangsgebäude auf dem Gelände seiner Zeche Nachtigall bauen. Auch ein museumspädagogisches Angebot soll auf dem LWL-Grundstück realisiert werden. In welcher Form, das ist allerdings noch unklar, wie die Referatsleiterin für LWL-Landesmuseen und -Kulturdienste, Cornelia Bauer, sagte. Zunächst müsse es hierzu einen sogenannten Grundsatzbeschluss des Parlamentes des Landschaftsverbandes in Münster geben. Vermutlich 2023 werde dann ein Architekturwettbewerb zum Projekt im Muttental ausgeschrieben.

Dieses stehe jedoch unter dem Vorbehalt, dass man hierfür auch Drittmittel, also Fördergelder, erhalte. Laut Bauer ist der LWL hierzu bereits in Gesprächen mit der Bezirksregierung in Arnsberg.