Witten. Zwiebelkirmes, Flut oder der Hacker-Angriff. In Witten ist im Jahr 2021 einiges passiert. Welche Themen haben die Menschen in der Stadt bewegt?
Schon wieder haben wir ein Jahr geschafft. Und schon wieder hat uns 365 Tage lang die Corona-Pandemie begleitet. Wer hätte das im vergangenen Jahr noch gedacht? Doch es gab neben 2G, 3G, Impfungen, Quarantäne, Lockdown und Maskenpflicht auch schöne Themen, die uns in diesem Jahr begleitet haben.
So fand zum Beispiel nach zwei Jahren Corona-Pause wieder die Zwiebelkirmes statt, auch der Weihnachtsmarkt kehrte mit Glühwein und gebrannten Mandeln auf den Rathausplatz und den Berliner Platz zurück. Es gab aber auch die traurigen und erschütternden Nachrichten, wie etwa die Flutkatastrophe im Juli oder den Brand des Steigerhauses im September. Aber sehen Sie selbst!
Tief Bernd trifft Witten mit voller Wucht
Als der Himmel am Nachmittag des 14. Juli seine Schleusen öffnetet, ahnte wohl niemand, dass „Tief Bernd“ für die schlimmste Flutkatastrophe seit den 60er Jahren in NRW sorgen würde. Und auch Witten blieb nicht verschont von den massiven Wassermassen. Die DLRG musste sogar Bewohner der Wohnsiedlung In der Lake mit Schlauchbooten evakuieren. Die Feuerwehr rückte über 400 Mal aus.
Besonders betroffen war auch der Campingplatz von Peter Steger in Bommern. Das Wasser zerstörte dort Wohnwagen und Wege, Möbel und liebevoll gepflegtes Grün am Flussufer. Noch immer hat man dort mit den Schäden zu kämpfen, ähnlich wie beim Haus Kemnade.
Zwiebelkirmes feiert in Witten sensationelles Comeback
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Nach zwei Jahren Pause war es endlich wieder so weit. Die Zwiebelkirmes konnte am ersten September-Wochenende wieder stattfinden. Zum ersten Mal wurde der Rummel wegen der Pandemie von der Ruhrstraße komplett zum Saalbau verlegt. Und das kam bei den Besucherinnen und Besuchern offenbar gut an. Mehrere tausend Wittener und Wittenerinnen strömten zur Zwiebelkirmes und hatten zwischen Breakdance, Crepes-Ständen und Schokofrüchten ihren Spaß. Auch Petrus tat sein Übriges dazu. Nachdem es eine Woche zuvor noch wie aus Kübeln schüttete, lachte das gesamte Wochenende über die Sonne. Am Ende waren sich sowohl Veranstalter als auch Besucher einig: Die Zwiebelkirmes war ein voller Erfolg.
Hacker-Angriff legt die gesamte Stadt Witten lahm
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Zurück zu Zettel und Stift hieß es für die Stadt Witten nach dem Hacker-Angriff Ende Oktober. Im Laufe des Sonntags (17.10.) griffen Hacker die Stadtverwaltung lahm. Über 1000 PC-Arbeitsplätze waren betroffen, das gesamte Computersystem fiel aus. Wochenlang war die Stadt nur eingeschränkt erreichbar, natürlich waren auch Bürgerservices betroffen. Personalausweise beantragen? Fehlanzeige. Schließlich waren auch alle Daten der Bürger erst einmal verschwunden.
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Im November wurde dann bekannt, dass die städtische IT vorab von den Kriminellen über den Zugang einer Fraktion ausspioniert wurde. Und zwar über den der Piraten. „Es war ein sicheres Passwort“, betonte Fraktionsvorsitzender Stefan Borggraefe. Die Nutzerdaten seien in falsche Hände gelangt. Ans Licht kam die Tatsache, dass das Nutzerkonto der Piraten eine Rolle beim Hacker-Angriff auf die Stadt gespielt hat, durch ein Schreiben, das unserer Redaktion über Dritte zugespielt wurde.
Axel Echeverria triumphiert bei Bundestagswahl
Für Axel Echeverria war es ein besonderes Jahr. Mit 35,4 Prozent entschied er den Wahlkreis Ennepe-Ruhr II bei der Bundestagswahl klar für sich und zog somit in den Bundestag ein. Nach dem Triumph ließ es sich der 41-Jährige nicht nehmen, den Sieg gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Patricia Podolski im Irish Pub in der Bellerslohstraße ausgiebig zu feiern. Des einen Freud ist bekanntlich aber ja auch des anderen Leid. Die CDU hatte nichts zu feiern. Kandidat Hartmut Ziebs kam gerade mal auf 24,6 Prozent.
Der SPD-Politiker ist mittlerweile voll in Berlin angekommen und hat sogar schon ein offizielles Amt inne. Er ist zum Sprecher der SPD-Fraktion im Petitionsausschuss gewählt worden. Außerdem wird er in den kommenden vier Jahren im Umweltausschuss sitzen und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales sowie im Rechtsausschuss sein.
Weihnachtsmarkt Witten kehrt zurück
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Endlich wieder gebrannte Mandeln, Glühwein und Crepes. Am 18. November wurde der Weihnachtsmarkt nach zwei Jahren Pause wieder eröffnet. Vom Rathausplatz über die Bahnhofstraße bis hin zum Berliner Platz verteilten sich die Büdchen und Verkaufsstände. Für etwas Verwirrung sorgten die Corona-Regeln. Erst 3G, dann 2G, dann mit, dann ohne Bändchen, dann wieder mit.
Die Pandemie sorgte allerdings nicht für den erhofften Ansturm. „Wir merken schon, dass es ruhiger ist und die Leute vorsichtiger sind“, sagte Thomas Grass von der Glühweinpyramide bei seiner Halbzeitbilanz. „Weil die Zwiebelkirmes so gut lief, hätten wir gedacht, dass auch der Weihnachtsmarkt ein richtiger Erfolg wird.“
Traditionsreiches Steigerhaus brennt ab
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Es war ein großer Schock, als die Feuerwehr am Abend des 20. Septembers zum traditionsreichen Steigerhaus im Muttental gerufen wurde. Bei der Ankunft schlugen die Flammen bereits meterhoch aus dem Dachstuhl. „Wir hatten keine Chance mehr. Als wir kamen, war das Dach schon durch“, sagte Einsatzleiter Frank Stinshoff (58). Ein technischer Defekt löste den Brand aus. Viel zu retten war nicht mehr. „Ein großer Teil der historischen Bausubstanz ist erloschen“, lautete die ernüchternde Bilanz von Wittens Denkmalpfleger Magnus Terbahl.
Andalusier-Pferd sorgt für Aufsehen auf der Ruhrstraße
Es sind natürlich auch die kuriosen Geschichten, die so ein Jahr ausmachen. Wie etwa die vom Andalusier-Pferd, das Anfang Januar ganz entspannt über die Ruhrstraße spazierte. Wahrlich kein ganz alltäglicher Anblick!
„Ich mache das, um die Leute ein wenig zu erfreuen“, sagte Besitzerin Christiane Müller, damals gegenüber unserer Redaktion. „Es ist ja schon alles grau genug zur Zeit.“ Vor allem Kinderaugen würden aufleuchten, wenn sie mit ihrem Andalusier-Wallach Tango an ihnen vorbei gehe. An dem Tag hatte sie eine stattliche Route vor sich. Von Bommern aus, wo Tango seine Bleibe hat, ging es die Elberfelder Straße hinunter, über die Ruhrbrücke und dann über kleinere Straßen Richtung Rüdinghausen.