Witten. Unter einem Gebäude des Berufskollegs Witten sind Bergbauschäden gefunden worden. Die Verfüllung der Hohlräume kostet eine Million Euro. Was nun?
Schon seit einem Jahr läuft die Sanierung des Berufskollegs in Witten. Im Zuge der umfangreichen Arbeiten, bei denen etwa die Brandschutzanlagen modernisiert werden, sind nun Bergbauschäden festgestellt worden. Erkundungsbohrungen haben unter einem der Gebäude Hohlräume zu Tage gefördert.
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Diese sollen nach Angaben des Kreises aus dem 18. Jahrhundert stammen. Alte Pläne und die ersten Bohrungen lassen vermuten, dass es sich um einen Vertikalschacht handelt. Sicher ist das aber derzeit nicht. Auch nicht, wie groß die Hohlräume unter dem Nebengebäude E sind, sagt Martin Henze, beim Kreis zuständig für die Abteilung Gebäudemanagement. Ein Gutachten soll bis August vorliegen.
Verfüllung der Hohlräume unter Wittener Berufskolleg kostet eine Millionen Euro
Das tatsächliche Ausmaß werde man wohl erst dann erfahren, wenn die Hohlräume tatsächlich verfüllt sind. Voraussichtlich ab September sollen diese Arbeiten beginnen. Derzeit sucht der Kreis nach einem passenden Unternehmen. Kosten: rund eine Million Euro.
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Schon im letzten Jahr hatte der Kreis am Parkplatz des Berufskollegs Bohrungen vornehmen lassen, bevor darauf das Ausweichquartier aus 128 Containermodulen entstanden ist. Dort allerdings hatte man nichts gefunden. Bevor nun aber das Gebäude E um ein Stockwerk erweitert werden sollte, wurde zur Sicherheit auch hier noch einmal nach möglichen Bergbauschäden gesucht. Man sei überrascht gewesen, tatsächlich fündig geworden zu sein, sagt Henze.
Umbau des Nebengebäudes verzögert sich um ein halbes Jahr
„Für die Aufstockung des Gebäudes rechnen wir nun mit einer Verzögerung von sechs Monaten“, sagt der 61-Jährige. Denn die Verfüllung der Altlasten aus dem Bergbau wird wohl bis Dezember dauern. Erst dann kann es bei dem Nebengebäude richtig weitergehen. Derzeit läuft die Sanierung dort zwar, aber „auf Sparflamme“. Das Gebäude darf weiterhin betreten werden. Aus Sicherheitsgründen dürfen aber nur noch 7,5-Tonner an die Baustelle heranfahren. „Gefahr bestand aber zu keinem Zeitpunkt“, so der Gebäudemanager vom Kreis.
Weil man aber bei allen anderen Baumaßnahmen im grünen Bereich sei, geht der Kreis weiterhin davon aus, die Modernisierung des Berufskollegs wie geplant bis Ende 2024 abzuschließen. Insgesamt sind dafür rund 35 Millionen Euro eingeplant gewesen, allein über neun Millionen für das Nebengebäude E. Diese Summer erhöht sich nun noch einmal.
Gebäudetrakt B zieht in Container um
Aktuell wird an der Husemannstraße der Gebäudetrakt B frei gezogen. Er siedelt in das Ausweichquartier auf dem Parkplatz der Schule um. Es besteht aus 128 Containermodulen. In 25 Klassenräumen finden dort bis zu 450 Schüler Platz. Im August wird dann dieser Teil der Berufsschule saniert.
Gebäude D ist fertig saniert
In allen Gebäuden des Berufskollegs wird der Brandschutz erneuert, etwa eine neue Meldeanlage eingebaut und die Haustechnik modernisiert. Außerdem lässt der Kreis veraltete Fenster ersetzen und neue Wasserleitungen verlegen.
Auch das Innenleben der Schule erhält einen neuen Anstrich: So werden die Bodenbeläge ausgetauscht, Türen und Wandoberflächen erneuert, ebenso die Innenbeleuchtung. Auch die sanitären Einrichtungen werden saniert.
Der erste Bauabschnitt ist abgeschlossen: Gebäude D ist frisch saniert. Der zweite Bauabschnitt (Gebäudetrakt B und E) war von Juli 2021 bis Juli 2022 vorgesehen. Im Anschluss soll Gebäudetrakt C an der Reihe – bis Juli 2023. Als letztes wird das A-Gebäude modernisiert – bis August 2024. Anschließend werden der Parkplatz und der Kanalanschluss erneuert. Bis Ende 2024 soll alles fertig sein.
Der Schulbetrieb wird durch den Hohlraumfund laut Kreis nicht beeinträchtigt. Die Schüler sollten ja ohnehin für die Zeit des Umbaus in die Container umziehen. Auch habe sich Schulleiter Olaf Schmiemann schon Maßnahmen überlegt, wie die Schüler dann verteilt werden können, wenn eigentlich bereits der nächste Gebäudeteil an der Reihe wäre. Laut Plan sollte das Berufskolleg in verschiedenen Bauabschnitten nacheinander saniert und jeweils für die Zeit der Baumaßnahmen freigeräumt werden.