Witten. Das Berufskolleg Witten wird jetzt für rund 35 Millionen Euro saniert. Das dauert mindestens vier Jahre. Ein Teil der Schüler zieht in Container.
Schon lange plant der Kreis, das Berufskolleg an der Husemannstraße wegen Brandschutzmängeln zu sanieren. In den anstehenden Sommerferien fällt jetzt der Startschuss für die Arbeiten, in deren Zuge die Schule auch umfassend modernisiert werden soll. Das Ausweichquartier für die Schüler wird derzeit auf dem Schulparkplatz errichtet – aus 128 Containermodulen. Die Sanierung dauert voraussichtlich bis Ende 2024 und kostet insgesamt 34,89 Millionen Euro.
„Wir freuen uns, dass es jetzt losgeht“, sagt Schulleiter Olaf Schmiemann. Vergangene Woche wurden die ersten Container geliefert. „Und jetzt wird hier Tetris gespielt“, scherzt Schmiemann. Denn aus jeweils drei bis vier Containern entsteht ein Klassenzimmer. Am Ende sollen es 25 sein, verteilt auf drei Stockwerke. Aus den anderen Modulen werden Treppenhäuser, Flure, Sanitär- und Lagerräume.
Kreis investiert in modernen Brandschutz
Unterkommen sollen hier dann jeweils 450 Schüler. Zunächst ziehen die Jugendlichen, die sonst im D-Gebäude unterrichtet werden, um. Denn dort beginnt der Kreis mit den Bauarbeiten. Dann folgen im Wechsel die anderen Klassen.
In allen Gebäuden werden neue Rauch- und Brandabschnitte eingerichtet, eine neue Meldeanlage eingebaut und die Haustechnik modernisiert. Außerdem lässt der Kreis Baumaterialien austauschen und veraltete Fenster durch neue ersetzen.
Innenleben des Berufskollegs Witten wird moderner
Auch das Innenleben der Schule erhält einen neuen Anstrich: So werden die Bodenbeläge ausgetauscht und neue Abhangdecken eingebaut. Auch die Türen und Wandoberflächen werden erneuert, ebenso die Innenbeleuchtung. Der Kreis saniert auch die sanitären Einrichtungen und lässt neue Fliesen verlegen. Im kompletten Schulgebäude werden außerdem neue Wasserleitungen verlegt.
Die Ausstattung der Klassen- und Fachräume soll ebenfalls moderner werden, etwa durch neue Tafelsysteme. „Damit bringen wir die Schule nicht nur in Sachen Brandschutz auf den neuesten Stand“, sagt Architekt Martin Proske. Mit den zahlreichen Erneuerungen sorge der Kreis auch für eine moderne und freundliche Lernatmosphäre.
Berufskolleg wird in vier Bauabschnitten rundum-erneuert
In insgesamt vier Bauabschnitten wird das Berufskolleg saniert. Jeweils ein Jahr ist pro Abschnitt eingeplant. Im Sommer 2021 folgen die Arbeiten an den Gebäudetrakten B und E. Letzterer wird nicht nur modernisiert, sondern bekommt auch ein zusätzliches Stockwerk, um mehr Raum für die 2600 Schüler des Kollegs zu schaffen.
Berufskolleg strukturiert sich um
Das Berufskolleg nutzt die Umbauten dafür, sich neu zu strukturieren. So werden zusammengehörende Bildungsgänge nach der Sanierung unter einem Dach unterrichtet. Ins D-Gebäude ziehen etwa die sozialen, ins E-Gebäude die technischen Berufe.
Für die Zeit der Bauarbeiten stellt der Kreis für Lehrer und Schüler einen Ausweichparkplatz an der Dortmunder Straße, nahe der Feuerwache, zur Verfügung.
Der zweite Bauabschnitt (Gebäudetrakt B und E) ist von Juli 2021 bis Juli 2022 vorgesehen. Anschließend wird Gebäudetrakt C saniert – bis Juli 2023. Als letztes wird das A-Gebäude modernisiert – bis August 2024. Anschließend werden die Parkfläche des Container-Standortes und der Kanalanschluss erneuert. Bis Ende 2024 soll alles fertig sein.
All das kostet den Kreis 34,89 Millionen Euro. Davon allein 9,37 Millionen Euro für Gebäude E. In einer ersten Planung von 2016 waren für die Sanierung der Wittener Schule 12,3 Millionen Euro veranschlagt. Man habe den Sanierungs- und Modernisierungsumfang seit der ersten Planung deutlich erweitert, so der Kreis.
„Schulen für die Zukunft fit machen“
„Wir nutzen die notwendige Brandschutzsanierung an den kreiseigenen Schulen für umfassende Modernisierungen. Das ist die Chance, unsere Schulen in die Zukunft zu führen und sie für moderne Anforderungen fit zu machen“, sagt Iris Pott, Kreisdirektorin und Vorsitzende der Baukommission.
Schüler und Kollegium an der Husemannstraße freut das. Alle würden auf das „danach“ blicken, so Schulleiter Schmiemann. „Dann haben wir nicht nur Gebäude, die technisch sicher sind, sondern auch optisch schöner.“
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