Witten. In allen fünf Gebäudeteilen der Bildungseinrichtung in der Husemannstraße wird der Brandschutz erneuert. Was ab Herbst sonst noch umgebaut wird.

  • Berufskolleg Witten wird in den nächsten fünf Jahren für 12,3 Millionen Euro saniert
  • In allen fünf Gebäudetrakten wird der Brandschutz erneuert, zwei Aufzüge werden angebaut
  • Der Gebäudeteil E erhält ein weiteres Stockwerk mit mehreren Klassenräumen und einer Werkstatt

Dem Berufskolleg Witten in der Husemannstraße stehen turbulente Zeiten ins Haus. Der Kreis plant, die Bildungseinrichtung mit rund 3000 Schülern und 160 Lehrern in den nächsten fünf Jahren umfangreich zu sanieren: Für 12,34 Millionen Euro soll in allen fünf Gebäudetrakten der Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht werden. Zudem sind kleinere Umbauten angedacht: etwa eine zusätzliche Etage auf Gebäudetrakt E und zwei Aufzüge, die in Trakt D und E die Barrierefreiheit gewährleisten sollen.

Neue Böden und Decken für die Klassenräume

Zu den Brandschutzmaßnahmen zählt eine moderne Brandmeldeanlage, die elektroakustische Warneinrichtungen und Sicherheitslichter einschließt und im kompletten Gebäude installiert wird. Zudem soll Platz für zusätzliche Flucht- und Rettungswege geschaffen werden. Auch Leitungen und Kabel werden umgelegt, Decken und Böden renoviert mit Materialen, die schwer entflammbar sind. Im kompletten Schulgebäude werden außerdem neue Wasserleitungen verlegt. Die Kosten für die Brandschutz-Maßnahmen belaufen sich auf 10,28 Millionen Euro.

Hinzu kommen etwa zwei Millionen Euro für Umbauten, die im Zuge der Brandschutzsanierung gleich miterfolgen sollen: etwa die Erweiterung der Caféteria um einen Konferenzraum und ein Bistro und der Neubau eines Aufzugs am Gebäudetrakt D, der diesen endlich auch für Behinderte zugänglich machen soll.

Laborraum und Holzwerkstatt geplant

Ebenfalls in Planung, wiewohl kostenmäßig noch nicht in der Kalkulation enthalten, ist die Aufstockung des Gebäudeteils E um eine Etage. In dieser Etage sollen vier Klassenräume, ein Laborraum, eine Holzwerkstatt, ein PC-Raum und ein Besprechungsraum eingerichtet werden. Hinzu kommen Treppen und Flure, ein behindertengerechter Aufzug auch für diesen Gebäudeteil sowie Toilettenanlagen mit Behinderten-WC. Die Kreisverwaltung schätzt, dass diese Maßnahme einschließlich Planungskosten nochmal zusätzlich rund 3,5 Millionen Euro kosten wird.

Olaf Schmiemann, Leiter des Berufskollegs
Olaf Schmiemann, Leiter des Berufskollegs © Thomas Nitsche

Die Sanierung soll – entsprechend der fünf Gebäudetrakte – in fünf Abschnitten erfolgen. Für den Umbau eines Traktes ist zunächst jeweils ein Jahr eingeplant. In diesem Jahr müssen Schüler und Lehrer das jeweilige Gebäude räumen, der Unterricht soll in dieser Übergangsphase in „alternativen Gebäuden oder Containerdörfern“ stattfinden, betont die Kreisverwaltung.

Schüler und Lehrer müssen vorübergehend umziehen

Wie das genau aussehen soll, ist noch unklar. Laut Verwaltung „werden derzeit die Möglichkeiten und Notwendigkeiten externer Beschulung in Art, Lage und Zeitfenstern insbesondere mit den Schulämtern und den Schulleitungen geprüft“. Baubeginn ist für Herbst geplant.

Olaf Schmiemann, Leiter des Berufskolleg, sieht die Baumaßnahme gelassen. „Ich freue mich, dass unsere Räume neue Decken und Böden bekommen.“ Zwar sei das Gebäude aus den 60er-Jahren in einem ordentlichen Zustand. „Aber der Brandschutz ist notwendig.“

>>>>> VIER FLÜCHTLINGSKLASSEN

Seit einem Jahr werden am Berufskolleg Witten Flüchtlinge ab 16 Jahren täglich in vier speziellen Klassen unterrichtet. Hier können sie die deutsche Sprache erlernen und den Hauptschulabschluss nach Klasse 9 erwerben.

In jeder Flüchtlings-Klasse lernen etwa 20 Jugendliche nicht nur Deutsch, sondern werden auch in praktischen Fächern wie etwa Hauswirtschaftslehre unterwiesen. Nach ihrem Abschluss können sie am Berufskolleg weiter zur Schule gehen.