Witten. Das Berufskolleg in Witten hat seinen Probetag für den Distanzunterricht hinter sich. Wie lief es und was nimmt die Schule für die Zukunft mit?

Der Ruf nach Distanzunterricht gerade in höheren Klassen und an Berufsschulen wird wegen der Corona-Pandemie immer größer. Das Berufskolleg hat jetzt seinen pädagogischen Tag genutzt, um das Lernen aus der Ferne zu proben. Und es lief nicht schlecht.

„Ich bin wirklich sehr zufrieden, wie es abgelaufen ist“, sagt Schulleiter Olaf Schmiemann. Rund 80 Prozent der Schüler haben teilgenommen. „Das ist schon eine gute Zahl.“ Zuvor hatte er befürchtet, dass deutlich mehr den Distanzunterricht nutzen könnten, um sich einen freien Tag zu machen.

Positives Feedback von Lehrern und Schülern des Berufskollegs Witten

Die Rückmeldungen seien grundsätzlich positiv gewesen, so Schmiemann. Eine anschließende Umfrage habe ergeben, dass 60 Prozent der Lehrer mit der Beteiligung der Schüler zufrieden waren. So hätten Schüler, die technisch besser drauf sind, in den einzelnen Videokonferenzen auch immer jenen geholfen und Tipps gegeben, die vielleicht noch Probleme hatten. „Es war ein gutes Miteinander.“

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Dennoch habe man auch gemerkt, dass das Lernen auf Distanz den Präsenzunterricht nicht ersetzen könne. „Es fehlt einfach der direkte soziale Kontakt“, sagt der Direktor. Der Probetag habe gezeigt, dass es noch einige Punkte zu verbessern gibt. Deshalb soll es für die Lehrer bald auch Schulungen geben, um etwa die Lernportale noch besser kennenzulernen.

Schüler haben trotz Distanz genug Kontakt mit Klassenkameraden

Ein Drittel der Schüler habe den Unterricht über „Microsoft Teams“ mit dem Computer verfolgt, ein weiteres Drittel mit dem Tablet, der Rest per Smartphone. Zu größeren technischen Problemen sei es nicht gekommen. „Bei einem Schüler ist das Internet mal zwei Minuten ausgefallen, das war es aber auch“ so Schmiemann.

Ansonsten seien auch die Schüler sehr zufrieden gewesen. Bei einer Umfrage in der Informatikklasse haben laut Kolleg 28 von 32 Schülern angegeben, dass sie trotz der Distanz gut mit den Klassenkameraden zusammengearbeitet hätten.

Und was heißt das jetzt für die Zukunft? „Wir sind für den Fall der Fälle vorbereitet, wissen aber auch, dass wir an manchen Dingen noch weiter arbeiten können“, sagt der Direktor. Gleichzeitig erinnert er daran, dass das virtuelle Lernen nicht die Lösung sei, sondern man eher einen Mix aus Distanz- und Präsenzunterricht finden müsse.

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