Witten. Der Stationsbericht für den Hauptbahnhof in Witten fällt außerordentlich schmeichelhaft aus. Dass sich was zum Guten getan hat, ist aber richtig.
Nun, dem Hauptbahnhof in Witten gleich das Prädikat „ausgezeichnet“ zu verleihen – auf diese Idee würden all die Menschen vermutlich nicht kommen, die dort täglich ein- und aussteigen. Insofern fällt der aktuelle Stationsbericht des Verkehrsverbundes Rhein Ruhr ein wenig zu positiv aus. Trotzdem hat sich der Wittener Bahnhof im Vergleich zu früheren Jahren eine ordentliche Bewertung verdient.
Diesem Urteil dürften sich all jene anschließen, die den Haltepunkt an der Bergerstraße aus früheren Zeiten kennen. Der Tunnel zu den Gleisen war ein Dreckloch, die Bahnhofshalle ungepflegt, die Außenfassade heruntergekommen. Hier gebührt dem Investor Markus Bürger und seinem Kompagnon großes Lob. Sie haben das denkmalgeschützte Gebäude wieder wachgeküsst.
Die neue Bahnhofshalle in Witten ist schön, wirkt aber noch unvollendet
Wenn es ihnen jetzt noch gelingt, die rechte Ladenzeile zu vermieten, wäre viel gewonnen. So wirkt das Ganze immer noch ein wenig unvollendet. Aber immerhin: Wir haben einen Bäcker plus Café, eine Pommesbude, einen Pressekiosk und als Ausstellungsstück mittendrin die alte Lok „Friedrich“.
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Ja, und meistens funktioniert auch die elektronische Anzeigentafel, die lange auf sich warten ließ, und der Aufzug geht normalerweise auch. Die Bahnsteige lassen sich nach dem Umbau für den RRX ebenfalls wieder sehen. Gerade Barrierefreiheit und Fahrgastinformationen wurden von den Testern gewürdigt, die Aufenthaltsqualität schnitt noch „befriedigend“ ab.
In Annen-Nord muss die Stadt Witten mehr Druck machen
Keine Frage: Der Hauptbahnhof in Witten ist nicht mehr abgehängt. Es ist aber noch Luft nach oben und es wäre fatal, wenn jetzt wieder jahrelang Stillstand herrschen würde. Wozu der führen kann, lässt sich in Annen-Nord ablesen: eine S-Bahn-Station zum Fremdschämen. Es wird Zeit, dass die Bahn hier endlich tätig wird. Die Stadt sollte mehr Druck machen.
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