Witten. In den letzten Monaten ist der Bahnhof für den schnellen RRX umgebaut worden. Ab Sonntag hält er erstmals in Witten. Was erwartet die Fahrgäste?

Ab Sonntag wagt Witten den Sprung ins schnelle Bahnzeitalter. Was nicht heißt, dass hier nun der ICE hält. Dafür stoppt künftig der hochmoderne Rhein-Ruhr-Express, kurz RRX. Mit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember ersetzt er den Regionalexpress RE 4 zwischen Dortmund und Aachen.

Wenn der erste RRX in Witten hält, ist längst alles fertig. Denn der Wittener Hauptbahnhof hat sich schon vor Wochen extra hübsch gemacht. „Die Modernisierungsarbeiten sind abgeschlossen“, sagt ein Sprecher der Deutschen Bahn. Ab Sonntag hält der RRX wie bisher der RE 4 zweimal stündlich – um nach Dortmund (immer 20 vor) oder über Wuppertal und Düsseldorf nach Aachen (20 nach) zu fahren.

Bahnsteige in Witten wurden verlängert

Da der Zug rund 200 Sitzplätze mehr hat als der RE 4, ist er entsprechend länger. Deswegen mussten die Bahnsteige 1/2 und 3/4 um 30 Meter verlängert werden, von 185 auf 215. Zudem wurde der Bahnsteig auf Gleis 1/2 abgesenkt, damit dort ein barrierefreier Einstieg möglich ist. Wegen der Absenkung mussten die Dachstützen saniert werden. Auch die Beleuchtung und Beschallung wurden aufgemöbelt.

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Damit der RRX in Witten halten kann, wurden die Bahnsteige im Hauptbahnhof umgebaut.
Damit der RRX in Witten halten kann, wurden die Bahnsteige im Hauptbahnhof umgebaut. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Die Wartezeit soll durch neue Sitzbänke künftig angenehmer werden. Auch die Informationstafeln wurden erneuert. Zusätzlich gibt es einen neuen Windschutz. Schon im Frühjahr hat die Bahn die Bahnsteige drei und vier verlängert. Zu den Kosten macht sie keine Angaben.

Im RRX gibt es kostenloses WLAN

Aber was erwartet die Pendler eigentlich, wenn sie ab Sonntag in den neuen Rhein-Ruhr-Express steigen? Neben dem barrierefreien Zugang versüßen noch weitere Extras die Fahrt. So gibt es in den Zügen etwa Rollos oder Leselicht. Außerdem ist jedes Fahrzeug des Typs „Desiro HC“ von Siemens mit WLAN ausgestattet. Damit kann man während der Fahrt kostenlos surfen.

Speziell beschichtete Außenscheiben sollen für einen besseren Handyempfang sorgen. Fahrräder, Kinderwagen und Koffer können in extra großen Bereichen abgestellt werden, etwa am Zugende.

Das Wichtigste aber: In Zukunft wird man laut dem Betreiber „National Express Rail“ etwas schneller ans Ziel kommen. Die neuen Züge erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h und sind damit flotter als der RE 4 unterwegs. Richtung Aachen lassen sich drei Minuten einsparen, gen Dortmund sieben. Allerdings kann der Zug noch nicht überall voll ausgefahren werden.

Während in Witten alles fertig ist, wird woanders noch gebaut

Noch kein Starttermin für IC 34

Der IC 34 von Witten an die Nordseeküste beziehungsweise Frankfurt lässt voraussichtlich noch auf sich warten. Zuletzt war Ende 2021 genannt worden. Wann Witten allerdings tatsächlich an den Fernverkehr angeschlossen wird, steht noch nicht fest.

Wie die Deutsche Bahn mitteilte, laufen derzeit noch Abstimmungen zu der neuen Intercity-Linie. „Sobald abschließende Ergebnisse vorliegen, werden wir mit unseren Partnern im Nahverkehr Kunden und Öffentlichkeit informieren“, so ein Bahnsprecher.

Während in Witten alles fertig ist, wird woanders noch gebaut. So werden etwa in Aachen Schanz derzeit noch die Bahnsteige verlängert. Dafür gibt es mit Wetter einen neuen Halt auf der Strecke. In Schwelm laufen noch Arbeiten am Bahnhof. Deshalb hält der RRX dort vermutlich bis Mitte März gar nicht. In Witten kann man ihn dafür ab Sonntag täglich sehen.

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