Witten. Der neue CDU-Bürgermeister in Witten überrascht mit seiner ersten Personalentscheidung. Ein alter Bekannter aus der Politik wird sein Referent.
Klaus Noske, pensionierter Polizeibeamter und ehemaliger CDU-Fraktionschef in Witten, hat einen neuen Job. Nach dem spektakulären Machtwechsel im Rathaus ist der 62-Jährige zum persönlichen Referenten des neuen Bürgermeisters Lars König (CDU) ernannt worden.
Mit Noske, der 16 Jahre lang die Unionsfraktion im Rat geführt hat und bei früheren Wahlen selbst schon Bürgermeister werden wollte, hat sich König einen erfahrenen Verwaltungsprofi ins Rathaus geholt. Nachdem Noske lange Zeit an führender Stelle bei der Polizei im EN-Kreis tätig gewesen war, hatte er als leitender Polizeidirektor und stellvertretender Polizeipräsident von Gelsenkirchen in den vergangenen Jahren den Polizeiapparat in der Schalke-Stadt unter sich.
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Anders als sein Vorgänger Klaus Völkel (SPD), der bis 2010 persönlicher Referent der im September abgewählten Bürgermeisterin Sonja Leidemann war, wird sich Noske nicht allein damit begnügen, Schnittstelle zwischen Politik und Verwaltung zu sein und zum Beispiel nur Themen für interfraktionelle Runden vorzubereiten oder Anfragen der Parteien zu bearbeiten.
Neuer Referent wird sich Prozessabläufe im Rathaus in Witten genau ansehen
Der frühere Behördenchef der Polizei soll sich Strukturen und Prozessabläufe „in aller Ruhe ansehen“, wie es Bürgermeister Lars König formuliert, der sich an dieser Stelle Entlastung durch seinen neuen Referenten erhofft. Dabei gehe es nicht darum, dass Noske – der als Fraktionschef immer wieder personelle Einsparungen gefordert hatte – nun wie ein eiserner Besen durchs Rathaus kehre. König: „Es geht um Optimierungsprozesse innerhalb der Verwaltung.“ Der Bürgermeister sieht in den einzelnen Mitarbeitern noch „erhebliche Potenziale“.
König wünscht sich nach eigenem Bekunden, dass die Mitarbeit ihre Arbeit gerne machen und sich als Dienstleister für Witten verstehen. „Ich will ein sehr positives Betriebsklima.“ Das geprägt sein solle von gegenseitigem Respekt und jedem, gerade den Jüngeren, die entsprechenden Entwicklungsmöglichkeiten gibt. Hier setzt König verstärkt auch auf neue Auszubildende. Ziel sei eine effiziente, zukunftsfähige Verwaltung im Interesse der Bürger.
Früherer Fraktionschef von Witten will keine Politik im Rathaus machen
Er werde „gucken, ob eine Prozessoptimierung möglich ist“, sagt Noske selbst. Gefragt nach konkreten Beispielen, könne damit etwa die schnellere Bearbeitung von Vorgängen gemeint sein. „Thema ist Bürgerfreundlichkeit“, sagt der ehemalige langjährige Oppositionsführer, der in seiner letzten Ratsperiode die CDU in der GroKo mit der SPD vertrat und jetzt im Kreistag sitzt.
Noske betont, dass der „Bürgermeister die Aufgaben festlegt“ und er „keine Politik“ im Rathaus machen werde. Gefragt, ob sein neuer Posten den früher von ihm oft kritisierten Stellenplan zusätzlich belastet, sagt der Wittener: Der Personaldeckel, auf den sich die Politik verständigt habe, werde durch seine Tätigkeit nicht „geändert oder gerissen“.