Bei der Plakatierung für die Kommunalwahl haben CDU und FDP derzeit die Pole-Position.

Bürgermeisterkandidat Klaus Noske ist als einer der Ersten gestartet. Seine Gegnerin von der SPD, Amtsinhaberin Sonja Leidemann, wird erst Ende nächster Woche geklebt.

Seit wenigen Tagen hängen die ersten Plakate für die Wahl am 30. August. Auffällig: Man sieht Noske, man sieht Pakull (FDP), man sieht Wahlwerbung der WBG, von Auf Witten, den Landratskandidaten und Freien Wählern EN. Aber die SPD? Fehlanzeige, wenn man von einigen Plakaten der Ratskandidaten („Witten. Gemeinsam. Bewegen”) absieht. Dabei haben sich die Genossen durch einen Trick bereits 200 gute Stellplätze reserviert. Man erkennt nur nicht, dass sie von der SPD stammen.

Des Rätsels Lösung: Hinter allen Plakaten, auf denen den Wittenern seit Anfang der Ferien schöne Sommerferien gewünscht werden, steckt SPD-Stadtverbandsvorsitzender Thomas Stotko. Ende nächster Woche soll damit begonnen werden, diese Ferienplakate mit dem Konterfei der Bürgermeisterin oder des Landrats zu überkleben. Stotko hält die Aktion für gelungen.

Die Ferienplakate hätten viel Aufmerksamkeit erregt und auf der dort angegebenen Internetseite (www.witten-bewegen.de) verzeichne man schon über 5000 Klicks. Dass andere Parteien wie die CDU mit ihrer Plakatierung bereits begonnen haben, hält Stotko für kein Problem. „Als Herausforderer muss man vielleicht die Chance nutzen, sein Bild früher aufzuhängen.”

Die SPD klebt insgesamt rund 400 Plakate mit Leidemann und Brux, hinzu kommen 750 der 25 Ratskandidaten und 30 große Stellwände („Wesselmann”) mit Bürgermeisterin und Landrat. Die CDU kommt auf über 300 Plakate, die Hälfte mit Noske, die andere sind reine Themenplakate. „Kurze Beine, kurze Wege” heißt es da, gefordert wird der Erhalt der Grundschulen. In dieses Horn bläst auch die Wittener Bürger Gemeinschaft: „Die Schule im Dorf lassen” fordert sie und garantiert den Erhalt von Schulen.

Mit dem eher unauffälligen Plakat von CDU-Bürgermeisterkandidat Noske habe man sich bewusst gegen das „klassische Wahlplakat mit grinsendem Gesicht und buntem Hintergrund” entschieden, sagt CDU-Wahkampfleiter Tobias Grunwald. Der Fraktionschef ist in Hemd und Pullover zu sehen und wirkt eher nachdenklich. Ein diagonaler Balken verspricht „Neue Perspektiven für Witten”. Weiter heißt es: „Entscheiden Sie sich für den Wechsel.”

Man könnte meinen, auch die FDP stelle eine Bürgermeisterkandidaten, so oft wie Maria Rosaria Pakull mit ihrem Porträt in allen Ortsteilen und der Stadtmitte wirbt. Die Spitzenkandidatin für den Rat textet: „Zeit, das Richtige zu tun. Zukunft beginnt daheim.”

Neben der Sanierung der Straßen (CDU) haben sich die Union, WBG und Auf Witten die Sanierung der städtischen Haushalts auf die Fahnen geschrieben. Die Union will „284 Mio Schulden abbauen”, die WBG „endlich die Finanzen in Ordnung bringen”, Auf Witten fordert ein „Zinsmoratorium”.

Von der Linkspartei ist noch nichts zu sehen. Man werde am Wochenende zirka 120 Plakate („Sozialticket jetzt”, „Schule für alle”) kleben, heißt es. Und die Grünen? Von ihnen hängen noch die Plakate der Europawahl.