Witten. . CDU-Fraktionschef wird nicht wieder für Bürgermeisteramt kandidieren. Bürgermeisterin Sonja Leidemann (SPD) muss mit internen Gegenkandidaten rechnen. WBG bietet ihr Unterstützung an.
Weder CDU-Fraktionschef Klaus Noske noch der Wittener Unionschef Ulrich Oberste-Padtberg werden bei der nächsten Wahl für das Bürgermeisteramt kandidieren. Amtsinhaberin Sonja Leidemann (SPD), die für eine dritte Amtszeit bereit stände, wird mit internen Gegenkandidaten aus ihrer Partei rechnen müssen. Die Bürgermeisterwahl findet voraussichtlich 2015 statt, ein Jahr nach der Kommunalwahl im nächsten Herbst.
Klaus Noske habe ihm gegenüber erklärt, dass er aus beruflichen Gründen nicht mehr zu einer Kandidatur zur Verfügung stehe, so Oberste-Padtberg. Noske ist seit gut einem Jahr Leitender Polizeidirektor und Stellvertreter des Polizeipräsidenten in Gelsenkirchen. Wer aber sollte es dann machen? „Es gibt Überlegungen, aber noch keine Entscheidungen“, so Oberste-Padtberg.
Kandidaten gibt es schon
Zunächst müsse klar sein, wann gewählt werde. „Frau Leidemann hat noch bis zum 29. Oktober Zeit, zu erklären, ob wir 2014 oder 2015 wählen werden.“ Da sich die Bürgermeisterin aber schon gegen eine Zusammenlegung von Kommunal- und Bürgermeisterwahl im nächsten Jahr ausgesprochen habe, gehe man von einer Wahl im Jahr 2015 aus. „In diesem Fall wird es keine Entscheidung vor der Kommunalwahl 2014 geben.“
Kandidaten freilich gibt es schon, doch die Frage ist, ob die „Jungen Wilden“ aus der CDU-Ratsfraktion bereits reif für eine solche Bewerbung sind. Arnulf Rybicki und der unterlegene Landtags-Kandidat Simon Nowack haben dem Vernehmen nach intern abgewinkt, Heiko Kubski werden einige Chancen eingeräumt. Fest steht, dass die Union keine Mehrfachmandate Rat/Kreistag/Bürgermeister gestattet. Oberste-Padtberg: „Wir haben ein Gremium eingesetzt, das der Partei zu gegebener Zeit Vorschläge macht.“
Parteiübergreifender Bewerber
Einer dieser Vorschläge könnte sein, einen parteiübergreifenden Kandidaten zu benennen, der nicht unbedingt CDU-Mitglied sein müsse, aber auch für Anhänger von FDP, Bürgerforum, WBG und bürgerlichen Teilen der SPD wählbar wäre. „Ich schließe nichts aus“, so Oberste-Padtberg. „Auch nicht eine Frau.“
Diese Frau könnte dann gegen Sonja Leidemann antreten, die sich eine erneute Kandidatur vorstellen kann. Fraglich ist jedoch, ob ihre Partei das mitträgt. SPD-Chef Thomas Stotko: „Jeder Genosse und jede Genossin kann intern kandidieren, und es gibt auch bereits Interessenten.“ Wenn es mehrere Kandidaten gibt, würden diese sich auf öffentlichen Konferenzen Mitgliedern und Bürgern vorstellen. Stotko: „Das wird dann noch in diesem Herbst der Fall sein.“
Hilfe von der WBG
Die SPD will alle Kandidaten für Rats- und Kreistagsmandate sowie für das Bürgermeisteramt in diesem Spätherbst benennen. Bis Mitte Oktober (Herbstferien) sollen die Vorschläge aus den Ortsvereinen vorliegen. Danach sollen sich die Spitzenkandidaten öffentlich vorstellen. Ein SPD-Parteitag trifft im November/Dezember die Entscheidung.
Würde Sonja Leidemann als Unabhängige kandidieren, könnte sie auf Beistand der WBG rechnen. Fraktionschef Thomas Karpowicz: „Wir werden keinen eigenen Bürgermeister-Kandidaten aufstellen. Sollte die SPD Frau Leidemann vor die Tür setzen, könnte ich mir vorstellen, sie zu unterstützen.“