Witten. Der Bedarf an Kita-Plätzen in den Hölzern in Witten ist groß. Die Kita Vormholz soll eine sechste Gruppe bekommen - doch nur für zwei Jahre.
Die Kita in Vormholz wird wachsen. Noch in diesem Jahr soll in der städtischen Kindertageseinrichtung eine zusätzliche sechste Gruppe am Nebenstandort am Vormholzer Ring enstehen. Der Jugendhilfe- und Schulaussschuss hat am Dienstag einer entsprechenden Vorlage der Verwaltung zugestimmt.
Der Bedarf im Stadtteil an Betreuungsplätzen sei riesig, sagt Heiko Müller vom Jugendamt. Rund 80 Kinder würden derzeit noch auf den Wartelisten in Herbede stehen. In der neuen Gruppe in Vormholz können 20 Kinder zwischen drei und sechs Jahren betreut worden.
100 Quadratmeter zusätzliche Fläche für weiteren Gruppen- und Nebenraum
Dafür will die Stadt eine weitere, rund 100 Quadratmeter große Fläche in dem ehemaligen Coop-Ladenlokal anmieten. Diese grenzt nach Auskunft des Eigentümers, der Wohnungsgenossenschaft Witten-Mitte, direkt an die derzeitigen Kita-Räume an. 2018 waren die ersten beiden Gruppen mit insgesamt rund 40 Kindern in das umgebaute Ladengeschäft "eingezogen". Drei Gruppen gibt es im Hauptgebäude an der Karl-Legien-Straße.
Was der Umbau der zusätzlichen Fläche kosten wird, kann die Wohnungsgenossenschaft derzeit noch nicht abschätzen. "Wir haben auf das Okay der Stadt gewartet, jetzt gehen wir in die weiteren Planungen", sagt Vorstandsvorsitzender Frank Nolte.
Umbauarbeiten werden nicht zum Beginn des Kita-Jahres fertig sein
Entstehen soll nach Vorstellung des Stadt ein Gruppen- und ein Nebenraum sowie ein Bad. Allerdings werden die Arbeiten nicht bis zum Beginn des neuen Kita-Jahres im August abgeschlossen sein. "Wir hoffen auf Herbst, aber das ist schon ambitioniert", sagt Heiko Müller.
Wegen der hohen Investitionskosten muss die Stadt die neuen Räume für mindestens zehn Jahre anmieten, so steht es in der Verwaltungsvorlage von Sozialdezernent Frank Schweppe. Eine Betriebserlaubnis für die Kitagruppe hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) aber nur für zwei bis drei Jahre in Aussicht gestellt.
Außenfläche ist dem LWL für drei Gruppen dauerhaft zu klein
Grund ist die für drei Gruppen zu kleine Außenfläche des Standorts an der Vormholzer Straße. "Wir haben versucht, mit den Grünflächen im Umfeld und dem Außenbereich der Hauptkita zu argumentieren", sagt Müller, Leiter der Abteilung Schule und Kindertageseinrichtungen. Der LWL sei aber bislang nicht von einer dauerhaften Lösung zu überzeugen gewesen.
Daher gibt es im Jugendamt bereits Überlegungen für die Zeit, wenn die dritte Gruppe das Gebäude wieder verlassen muss: Die Räume selbst könnten dann als Großtagespflegestelle oder für die OGS-Betreuung der benachbarten Grundschule genutzt werden. "Und wir haben die Hoffnung, dass bis dahin die Neubauten der Kitas Buchholz und Durchholz stehen und die Kinder dann auf diese Einrichtungen ausweichen können", sagt Müller.
>> Info:
Die neuen Räume an der Vormholzer Straße werden die Stadt jährlich rund 10.000 Euro Miete kosten. Solange dort die Kita beherbergt ist, erstattet das Land bis zu 6.700 Euro davon.
Hinzu kommen rund 100.000 Euro zusätzliche Personalkosten im Jahr. Die Erzieherinnen sollen nach Auslaufen der Betriebserlaubnis in anderen Kitas eingesetzt werden und altersbedingt ausgeschiedene Kolleginnen ersetzen.
Für die Ausstattung veranschlagt die Stadt rund 40.000 Euro.
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