Witten. . Der Wittener Jugendhilfeausschuss hat den Bau von vier neuen Kitas angestoßen. Ab Herbst gibt es eine Notgruppe an der Grundschule Buchholz.
Für Eltern zeichnet sich eine leichte Verbesserung bei den Kitaplatz-Angeboten in der Stadt ab – allerdings erst in den kommenden Jahren: Der Jugend- und Schulausschuss hat in seiner Sitzung am Montagabend den Neubau von vier Kindertagesstätten angestoßen. Ab dem kommenden Kitajahr wird zudem die Kita Buchholz eine Notgruppe in Räumen der dortigen Grundschule erhalten.
Die Verwaltung selbst spricht von einem „enormen Ausbaubedarf“ im gesamten Stadtteil Herbede: es fehlen 51 U3- und 40 Ü3-Plätze. Die nun beschlossene Notgruppe soll zwölf bis 15 Ü3-Kinder aufnehmen. An den Start gehen wird sie voraussichtlich im Oktober. „Vorher werden wir nicht fertig“, sagt Heiko Müller vom Jugendamt.
Es fehlt noch eine Küche und Möbel
Es fehlt noch das endgültige Okay des Landesjugendamtes. Dafür muss etwa noch eine kleine Küche in den künftigen Gruppenraum eingebaut werden. „Aber eigentlich geht es nicht mehr um das Ob, sondern um das Wie“, sagt Heiko Müller, beim Jugendamt zuständig für die Kindertageseinrichtungen.
Für die neuen Räumen braucht es auch noch das nötige Mobiliar: von Tischen und Stühlen bis zum Garderoben und Stiefel-Wagen. „Die Kinder sollen sich in der Notgruppe ja nicht wie Kinder zweiter Klasse fühlen“, so Müller. Geplant ist, in den neuen Räumen die Vorschulkinder unterzubringen. „Sie können sich dann schon an das Gebäude gewöhnen“, sagt Müller. Essen sollen die Kinder weiterhin in der eigentlichen Kita, auch Spielen im Freien sollen sie im dortigen Außenbereich.
Neubau mit fünf Gruppen in Buchholz
Dauerhaft soll die städtische Kita Buchholz durch einen Neubau mit fünf Gruppen ersetzt werden. Von der Idee, die Platzprobleme mit einem Anbau auf dem derzeitigen Gelände zu lösen, ist die Stadt abgerückt. Nun prüft sie derzeit zwei mögliche Baugrundstücke in Buchholz. Der Neubau soll zusätzliche zehn U3- und 23 Ü3-Plätze schaffen.
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Auch die städtische Kita Durchholz soll wachsen und künftig fünf Gruppen beherbergen. Die Stadt prüft derzeit drei Alternativen: entweder einen Ausbau des bisherigen Gebäudes, einen Neubau am Standort oder einen Neubau auf einem noch zu erwerbenden Grundstück an der Durchholzer Straße. Bei den Optionen mit neuen Gebäuden würden jeweils 14 U3- und 29 Ü3-Plätze entstehen.
Altlasten unter Supermarkt-Parkplatz
Weiter fortgeschritten sind die Planungen hingegen für Rüdinghausen: Dort soll an der Friedrich-Ebert-Straße im jetzigen Rewe-Markt eine neue Kita mit drei Gruppen entstehen. Vermutlich wird dort ein Teil des bestehenden Gebäudes abgerissen und ein neuer Gebäudetrakt entlang der Friedrich-Ebert-Straße errichtet.
Die Freiflächen der Kita würden dann Richtung Kreisstraße liegen und wären durch das Gebäude vom angrenzenden Industriegebiet abgeschirmt. Ein Problem könnte eine Altlast unter dem jetzigen Parkplatz des Supermarktes werden. Ein entsprechendes Gutachten ist in Auftrag gegeben. Mit einer Eröffnung rechnet die Stadt nicht vor August 2021. Auch wer Träger der neuen Einrichtung werden soll, ist noch völlig unklar.
Neue Waldorf-Kita in Annen in den Startlöchern
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In Annen könnte es hingegen ganz schnell gehen: dort soll am Annener Berg eine neue Waldorf-Kita mit zwei Gruppen entstehen. Das Familienzentrum Waldorfkindergarten ist dazu bereits im Gespräch mit Investoren. So könnten 10 U3- und 30 Ü-Plätze geschaffen werden. Das entsprechende Konzept liegt bereits dem Landesjugendamt zur Überprüfung vor.
Da das Gebäude in Modulbauweise errichtet werden soll, könnte schon Anfang 2020 Kinder in die neuen Räumen ziehen. Laut Jugendamt warten derzeit noch etwa 55 Kinder unter drei und 79 Kinder über drei Jahren in Annen auf einen Betreuungsplatz.
>>>Stadt ändert Gebühren für Kitas und Tagespflege
Ebenfalls abgesegnet hat der Ausschuss eine Änderung der Elternbeitragssatzung für Kitas und Kindertagespflege. Ab 1. August zahlen Eltern erst ab einem Jahreseinkommen von 25.000 Euro für die Betreuung ihres Kindes, bislang ab einem Einkommen von 17.500 Euro. An der Höhe der dann anfallenden Gebühren änder sich aber nichts.
Die Stadt ändert die Satzung im Einklang mit dem „Gute-Kita-Gesetz“, das einkommensschwächere Familien entlasten will.
Für die Stadt bedeutet das einen Einnahmenverlust von 6981 Euro monatlich, also rund 850.000 Euro im Jahr.