Witten. . Um neue Kitaplätze zu schaffen, wird gebaut und umgebaut. Die Wohnungsgenossenschaft Mitte verhilft der Kita Vormholz zu mehr Platz.
- Die städtische Kita Vormholz ist überbelegt, benötigt mehr Platz
- Die Wohnungsgenossenschaft Witten-Mitte baut hierfür ehemalige Geschäftsräume um
- Die Kita Schatzkiste der Wittener Lebenshilfe wird am Samstag (7.10.) offiziell eröffnet
56 Kindertageseinrichtungen gibt es in Witten, die von rund 3400 Mädchen und Jungen besucht werden. Da die Plätze heiß begehrt und die Wartelisten in vielen Einrichtungen lang sind, wird in der Stadt gebaut und umgebaut – in der Augustastraße die Räume der ehemaligen Kita Augustinchen, in Vormholz das einstige Ladenlokal von Coop am Vormholzer Ring.
Das Augustinchen schloss Mitte Juli. Eigentümer der Räumlichkeiten ist die evangelische Johannis-Kirchengemeinde. Pfarrer Wolfram Linnemann: „Wir bauen dort derzeit mit finanzieller Unterstützung der Stadt um.“ Der zur Verfügung stehende Platz werde aufgeteilt. „Am 1. Oktober ist bereits eine Kitagruppe der Awo auf die Baustelle gezogen.“ Außerdem wird man dort künftig zwei sogenannte Großtagespflegestellen finden. Hier können dann bis zu 18 Kita-Kinder unterkommen, die vor Ort von Tagesmüttern oder -vätern betreut werden. Pfarrer Linnemann rechnet damit, dass diese im November einziehen können.
Lebensmittel-Einzelhändler hatten kein Interesse
In Vormholz freut sich die Stadt über einen Leerstand am Vormholzer Ring 50. Das Gebäude, in dem sich 19 Wohnungen und eine Zahnarzt-Praxis befinden, direkt gegenüber der Vormholzer Grundschule gelegen, hat im Januar die Wohnungsgenossenschaft Witten-Mitte gekauft und renoviert. Die Genossenschaft hätte die insgesamt 1100 Quadratmeter große Ladenlokalfläche im Souterrain gerne an einen Lebensmittel-Einzelhändler vermietet. Die letzten Mieter waren ein Schlecker- und ein Getränke-Markt. „Wir haben monatelang gesucht, aber es fand sich niemand. Es ist an der Lage gescheitert“, meint Frank Nolte, Vorstandsvorsitzender der Wohnungsgenossenschaft Mitte.
Die Stadt zeigte Interesse, war auf der Suche nach weiteren Räumlichkeiten für die überbelegte städtische Kita Vormholz, die vom Gebäude nur wenige Schritte entfernt liegt. Rund 460 Quadratmeter der einstigen Ladenlokalfläche mietet die Stadt von der Genossenschaft an, die die Räume für die neuen Mieter jetzt für geschätzte 500 000 bis 600 000 Euro umbauen wird. Damit beauftragt wurde der Wittener Architekt Claus Böllinghaus: „Der Bauantrag wurde in der letzten Woche bei der Stadt eingereicht.“ Wenn alles fertig ist, werden zwei Gruppen der Kita Vormholz einziehen.
Kita Vormholz hat eine Warteliste mit 60 Kindern
Seit 1969 gibt es die Kita Vormholz, die heute auch Familienzentrum ist. 80 Kinder besuchen die städtische Einrichtung, die damit überbelegt ist. „Das ist aber eine vom Landesjugendamt genehmigte Überbelegung“, betont Kita-Leiterin Susanne Warmer-Wittpoth. Zu einem Dauerzustand soll dies aber nicht werden. Daher freuen sich die 52-Jährige und ihr Team auf die neuen Räumlichkeiten im Haus Vormholzer Ring 50.
Die Kita Vormholz hat eine Warteliste mit 60 Kindern, deren Eltern sie gerne ab August 2018 in die Einrichtung an der Karl-Legien-Straße schicken würden. Durch die neuen Räume würden maximal zehn neue Plätze für über Dreijährige geschaffen, sagt Susanne Warmer-Wittpoth. Welche zwei Kitagruppen künftig an den Vormholzer Ring 50 ziehen, sei noch nicht klar.
Kita Schatzkiste nahm im August ihren Betrieb auf
Gefeiert wird am Samstag (7.10.) ab 15 Uhr an der Dortmunder Straße: Die Kita Schatzkiste der Wittener Lebenshilfe wird offiziell eröffnet. Die von der Lebenshilfe neu gebaute integrative Einrichtung hat ihren Betrieb bereits im August aufgenommen. Die Kita wird von 66 Kindern besucht. 18 von ihnen sind unter drei Jahre alt, vier Kinder haben Behinderungen.
Leiterin Sina Caspers hat bereits 100 Anfragen von Eltern, die ihren Nachwuchs gerne ab August 2018 in die Schatzkiste schicken würden. Diese große Nachfrage habe sie erstaunt, sagt Caspers, die 2018 nur ein- und zweijährige Jungen und Mädchen aufnehmen kann. „Die Eltern melden sich schon vor der Geburt eines Kindes an. Ich bekomme täglich Anrufe von Eltern, die mich um ein Anmelde-Gespräch bitten, weil beide arbeiten müssen.“
Stadt ist Bauherr an der Marienstraße
Die Lebenshilfe-Kita bietet Kindern als integrative Einrichtung viel. Krankengymnasten, Ergotherapeuten und Logopäden kommen ins Haus. Die Lebenshilfe Witten, die behinderte Kinder und Erwachsene fördert und betreut, war vom Wittener Jugendamt angesprochen worden, ob sie nicht Interesse habe, zusätzliche Kitaplätze in der Stadt zu schaffen. In Bommern betreibt die Lebenshilfe die Kita Bommerfelder Ring. Eigentümer des Hauses ist die Wohnungsgenossenschaft Witten-Mitte.
Die Stadt schafft als Bauherr neue Kitaplätze an der Marienstraße. Laut Planungen soll eine Awo-Kita dort im März 2018 ihren Betrieb aufnehmen. Sie werde Platz für bis zu 82 Kinder bieten, heißt es seitens der Stadt.