Bochum-Wattenscheid. Baubeginn für zwei Mietwohnhäuser auf kirchlichen Grundstücken in Bochum-Wattenscheid: Evangelische Kirche will dadurch auch Einnahmen erzielen.

Die Evangelische Kirchengemeinde Wattenscheid betätigt sich auch als Bauherr für zwei Mehrfamilienhäuser – und zwar in Wattenscheid-Heide an der Bochumer- und Schreberstraße - beide Flächen liegen fast nebeneinander.

Kirche investiert in Immobilien

Seit Jahren lag das Grundstück gegenüber dem alten jüdischen Friedhof an der Bochumer Straße brach, wurde als Trampelweg oder Schuttabladeplatz genutzt. Nun wird die Baulücke an der Bochumer Straße geschlossen. „Die Evangelische Gemeinde Wattenscheid errichtet dort im Rahmen des städtischen Bebauungsplanes ein Mehrfamilienhaus im sozialen Wohnungsbau“, erklärt Pfarrer Christian Meier, der vom Presbyterium der Kirchengemeinde mit der Begleitung des Bauvorhabens beauftragt wurde.

Das Grundstück hatte die Kirchengemeinde vor vielen Jahren geerbt. Zu der Zeit stand dort eine baufällige Villa, manchem Wattenscheider noch als Tanzschule in Erinnerung. Nach deren Abriss hatte sich hier lange Zeit nichts getan. „Das ändert sich nun“, so Meier.

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Zwei Mehrfamilienhäuser entstehen

Eine beauftragte Tiefbaufirma hatte schon vor Wochen das Grundstück für den Bau vorbereitet und von Unrat geräumt. In etwa anderthalb Jahren Bauzeit wird dort ein öffentlich gefördertes Mietwohnhaus mit sieben Wohnungen errichtet. „Wir alle lesen von dem Mangel an Wohnraum. Als Kirchengemeinden wollen wir einen Beitrag dazu leisten, dass Menschen in Wattenscheid bezahlbare Wohnungen finden“, so Pfarrer Meier. „Hier werden barrierefreie und preiswerte Wohnungen mit bestem energetischem Standard entstehen, gedacht vor allem für Familien.“

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Auch die Kirchengemeinde wisse um einen Wermutstropfen bei dem Bauvorhaben: „Leider musste eine große Platane an der Bochumer Straße für das Bauvorhaben gefällt werden. Wir teilen das Bedauern all derer, die den Baum gerne erhalten hätten. Eine sinnvolle Bebauung ist aber leider mit dem Baum nicht möglich. Dem stimmten auch die beteiligten Behörden und Gremien zu.“ Eine Fällgenehmigung habe vorgelegen und die Auflage, Ersatzpflanzungen vorzunehmen. „Vermutlich können vier Laubbäume auf dem Grundstück gepflanzt werden, weitere sieben Bäume auf dem nahe gelegenen evangelischen Friedhof.“

Kirchengemeinde Wattenscheid hat Grundstück geerbt

Zeitgleich mit dem Bau an der Bochumer Straße wird ein weiteres Bauvorhaben der Evangelischen Kirchengemeinde Wattenscheid an der nur wenige Meter entfernten Schreberstraße realisiert, hier mit vier Wohnungen, davon eine Pfarrwohnung. Dort haben die Bauarbeiten für ein frei finanziertes Mehrfamilienhaus bereits begonnen.

„Wir arbeiten mit dem erfahrenen Architekturbüro bsp aus Bochum und sind zuversichtlich, dass wir trotz der angespannten Situation in der Baubranche beide Bauvorhaben im vorgesehen finanziellen Rahmen realisieren können“, erklärt Pfarrer Christian Meier. Und betont: „Für beide Gebäude wird die Kirchengemeinde rechtzeitig Kontaktdaten für Mietanfragen veröffentlichen.“

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Einnahmen generieren

Die Kirchengemeinde betrachte beide Neubauvorhaben auch als Renditeobjekte, um Einnahmen erzielen können - wichtig angesichts wegbrechender Kirchensteuern in der heutigen Zeit. Die Immobiliengeschäfte werden vom Evangelischen Kirchenkreis Gelsenkirchen-Wattenscheid betreut.