Wattenscheid. . Festgottesdienst und Empfang zum Kirchweihjubiläum am Sonntag im Günnigfelder Wichernhaus. Kunsthistoriker hält Vortrag „Aus der Zeit gefallen“
So alt ist sie noch gar nicht, die evangelische Christuskirche in Günnigfeld, die am Marktplatz steht und sein Erscheinungsbild prägt. Die ältesten Gemeindeglieder sind älter. „Einige von ihnen wurden noch in dem Saal eines Wirtes getauft, den dieser der Gemeinden für die Feier ihrer Gottesdienste zur Verfügung gestellt hatte,“ so weiß Pfarrer Christian Meier aus der Geschichte der Kirche und der Gemeinde zu erzählen.
Auf 5000 Seelen angewachsen
Ein Festgottesdienst zum Kirchweihjubiläum mit anschließendem Empfang im Wichernhaus findet am kommenden Sonntag, 5. März, um 10 Uhr statt.
Ein Blick zurück in die Geschichte: Erst seit dem 6. März 1927 hatte die Evangelischen in Günnigfeld ihr eigenes Gotteshaus. Über 20 Jahre zuvor war die Gemeinde selbstständig geworden und war mittlerweile auf 5000 Seelen angewachsen.
Weltkrieg stoppt Baupläne
Doch zunächst hatte der Erste Weltkrieg die Ausführung der Kirchbaupläne verhindert, dann entwertete die Inflation das mit viel Mühe und Opferbereitschaft zusammengebrachte Baukapital. So vergingen weitere Jahre bis dann im Oktober 1924 die ersten Wagenladungen Ziegelsteine anrollten, gestiftet u.a. von den umliegenden Zechen Centrum und Hannover.
„Ein munteres Treiben entstand auf dem Kirchplatz. Groß und Klein machten sich daran, die täglich ankommenden Wagenladungen Ziegelsteine aufzuschichten,“ zitiert Pfarrer Meier aus der Gemeindechronik.
Spenden und Mitarbeit
Und diese Chronik zeigt auf, worauf es schon damals vor allem ankam: Auf Menschen aus der Gemeinde, die sich einbringen, sei es durch Spenden oder durch Mitarbeit. So auch Stadtbaumeister Schumacher, der den Bauplan lieferte und ehrenamtlich die Leitung des Baus übernahm. Gefeiert wurde das Jubiläum bereits mit einer Reihe von besonderen Gottesdiensten und Konzerten, etwa dem Adventskonzert der Eppendorfer Liederfreunde und dem MGV „Glück Auf“ Höntrop, dem internationaler Weihnachtsgottesdienst mit der afrikanischen Gemeinde „Word of Life“ im Januar oder der Konzert-Gala mit dem Don Kosaken Chor Serge Jaroff im Februar.
Musikalische Gruppen wirken mit
Beim Festgottesdienst zum Kirchweihjubiläum am Sonntag wirken mehrere musikalische Gruppen mit. „Der 90. Geburtstag“ wird nicht nur in der Predigt, sondern auch in einem Anspiel bedacht. Beim anschließendem Empfang wird Kunsthistoriker Dr. Ulrich Althöfer vom Baureferat der Evangelischen Kirche von Westfalen eine Vortrag halten unter dem Titel: „Aus der Zeit gefallen“.
Hier können sich Menschen zum Gottesdienst versammeln
Die Kirchengemeinde lädt Gemeindeglieder und Interessierte ein. Pfarrer Christian Meier: „Die Gründe, warum die evangelische Gemeinde nun seit 90 Jahren froh sein kann, eine Kirche in Günnigfeld zu haben, sind dieselben, die sie damals zum Bau bewog: Hier können sich Menschen zum Gottesdienst versammeln, gestärkt und ermutigt werden, Zuspruch und Segen erfahren. Wir tun das heute in einem Bewusstsein ökumenischer Verbundenheit und mit einer Offenheit, die sich einem Jesuswortes verpflichtet weiß, das über viele Jahre im Altarraum zu lesen war – ,kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken’.“ Diese Einladung gilt bis heute.
Info über die Gemeinde und die ev. Kirche in Günnigfeld im Internet auf der Seite www.kircheguennigfeld.de