Wattenscheid. Trauer um zwei Wattenscheider Karnevalisten: Josef Najda ist im Alter von 81 Jahren gestorben, Heinz-Bernd Wirth zur Osten mit 57 Jahren.
16 Jahre lang war Josef "Jupp" Najda Präsident des Festausschusses Wattenscheider Karneval (FWK), bevor er sich vor einiger Zeit aus dem Gremium zurückzog. Der FWK ist die Dachorganistion aller in Wattenscheid etablierten Karnevalsgesellschaften und der Gänsereiterclubs. Josef Najda und seine 2016 verstorbene Lebensgefährtin Lotti Düring, auch FWK-Geschäftsführerin, waren über Jahrzehnte im WAT-Karneval aktiv, sie bildeten in der Session 1992/93 auch das Wattenscheider Stadtprinzenpaar. Und unter dem Motto "Karneval für den guten Zweck" unterstützten sie zum Beispiel mit dem Verkauf der begehrten WAT-Schals auch Initiativen im sozialen Bereich.
Gänsereiterkönig in Sevinghausen
Josef Najda war 1979 Gänsereiterkönig beim Club Sevinghausen und auch Schützenkönig, dazu Ehrenmitglied des Höntroper Hamsterclubs und im Aktivenkreis Holthauser Rosenmontagszug in Hattingen. Er hat sich über viele Jahrzehnte dem närrischen Brauchtum verschrieben und war weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Sein Engagement hatte auch der Bund Ruhr-Karneval (BRK) gewürdigt. "Wir verlieren mit Josef einen stets seit Jahrzehnten dem Wattenscheider Karneval angehörigen Gänsereiter. Er war seit 1962 Mitglied im Club, 1979 errang er die Königswürde zusammen mit Königin Gisela Homm", heißt es auf der Homepage des Gänsereiterclubs Sevinghausen. "Gut Ritt, Jupp."
Der FWK als Dachorganisation plant und koordiniert seit 1950 die fünfte Jahreszeit in der Karnevalshochburg Wattenscheid. Zentrale Termine neben der Gala und den zahlreichen Aktivitäten der WAT-Vereine sind der alle zwei Jahre stattfindende große Sonntagsumzug sowie das alljährliche Biwak in der City - was alles diesmal wegen der Coronakrise ausfällt.
Betroffenheit auch in Bochum
Auch Bernd Lohof, Präsident des Festausschusses Bochumer Karneval, äußert sich tief betroffen vom Tod Josef Najdas, "der sich so lange im Karneval engagiert hat und zu dem ich ein gutes, freundschaftliches Verhältnis hatte. Der Bochumer und Wattenscheider Karneval sind bei allen Differenzierungen immer weiter zusammengerückt." Geschockt sei er auch über den Tod von Heinz-Bernd Wirth zur Osten.
Trauer um Heinz-Bernd Wirth zur Osten
Der Gänsereiterclub Sevinghausen 1598 trauert um sein langjähriges Mitglied Heinz-Bernd Wirth zur Osten. "Wir haben völlig unerwartet einen treuen Gänsereiter verloren, der sehr viel Herzblut in den Verein steckte", so der Club. Er war fast 40 Jahre Mitglied und leistete jahrelange Vorstandsarbeit, unter anderem als 1. Vorsitzender. Während seiner Mitgliedschaft errang er zweimal die Königswürde (1996 mit Ariane Heckmanns / 2004 mit Ruth Wentingmann) in Sevinghausen.
Er trug maßgeblich dazu bei, die Gaststätte "Kümmel Kopp" am Wattenscheider Hellweg wieder in Betrieb zu nehmen, wo die Ursprünge des Sevinghauser Gänsereiterclubs liegen, und als Vereinslokal mit neuem Leben zu füllen. "Ebenso war er federführend bei der Erstellung der alljährlichen Gänsereiterzeitung und führte in den letzten Jahren bei nahezu jeder Veranstaltung durch das Programm. Heinz-Bernd Wirth zur Osten war quasi in den letzten Jahren die Stimme unseres Clubs", so Vorsitzender Sascha Peters. Die Freundschaft der Sevinghauser Gänsereiter zur Freiwilligen Feuerwehr Grömitz hat er über Jahrzehnte mitgeprägt.