Wattenscheid. Festausschuss Wattenscheider Karneval (FWK) wird 66 Jahre jung. Buntes Programm mit Tanz, Musik und Ehrungen am gestrigen Sonntag. Dachorganisation aller Wattenscheider Karnevalsgesellschaften und der Gänsereiterclubs plant und koordiniert seit 1950 die fünfte Jahreszeit.

66 Jahre Festausschuss Wattenscheider Karneval (FWK): Grund genug, in der Stadthalle gebührend das jecke Jubiläum zu feiern. In Bonn regierte Bundeskanzler Konrad Adenauer, Elefantenkuh Tuffi sprang aus der fahrenden Schwebebahn in die Wupper und der FWK – damals noch „Bürgerausschuss“ – nahm sich erstmals der Planung, Finanzierung und Koordination der fünften Jahreszeit an. Nach den Entbehrungen der Kriegsjahre wurde 1950 endlich wieder gemeinsam Karneval auf Wattenscheids Straßen gefeiert.

Karnevalistische Kampfansage

66 Jahre später rühmt sich die Alte Freiheit längst als Karnevalshochburg. So rief Prinz Joachim I. gestern von der Bühne: „Bundesweit werden wir an vierter Stelle geführt. Städte wie Köln, Düsseldorf und Mainz holen wir ja wohl auch noch ein.“

Eine karnevalistische Kampfansage, der mit donnerndem Applaus und „Wattsche Helau“ zugestimmt wurde. Prinzessin Silvia I. freute sich: „Es ist eine große Ehre, im Jubiläumsjahr auf der Bühne stehen zu dürfen.“ Mit dem aktuellen Song des Stadtprinzenpaares und dem gleichzeitigen Motto der Session „Der Frohsinn und die Herzlichkeit sind Tradition bei uns in Wattenscheid“ rissen die beiden Tollitäten im Anschluss die Gäste von den Stühlen.

Dass dies heute noch möglich ist, sei den Ehrenamtlichen und dem Vorstand des FWK zu verdanken, unterstreicht Adjutantin Tina Ridder in ihrer Laudatio: „Das Engagement von Präsident Josef Najda und Geschäftsführerin Lotti Düring hat das Narrenschiff in den letzten 15 Jahren durch so manche Untiefe manövriert.“ Ebenfalls namentlich erwähnt wurden u.a. Heinz Mesenhol (ehemaliger Vorsitzender) und Fritz „Ömmes“ Blanke für ihr Wirken.

Peter Niemann, Präsident Bund Ruhr-Karneval e.V. (BRK), fasst den Frohsinn zusammen: „Wir feiern runde, also 20- und 30-jährige Bestehen, natürlich die ‚echten’, 25, 50, 100 Jahre, aber eben auch karnevalistische so wie heute 66 Jahre FWK. Und wenn mal keine besondere Zahl ansteht, dann feiern wir halt einfach unseren Karneval.“ Danach überreichte er FWK-Präsident Josef Najda den BRK-Ehrenteller und vergab zudem zwei besondere Auszeichnungen für unermüdlichen Einsatz: Mit dem „Verdienstorden in Gold“ wurde die „dreifache Prinzessinnenmutter“ Theresia Nau geehrt, die höchste Auszeichnung des BRK („Schwarzer Diamant“) erhielt der 94-jährige Willi Fladda.

Die Unterstützung von Kaufleuten, Organisationen, Privatleuten, der Bezirksvertretung und nicht zuletzt des USB (Reinigung) ermögliche, dass der Umzug alle zwei Jahre gesichert sei, fügte Ridder an.