Velbert. Zwischen Christuskirche und Hauptschule geht nach den Sommerferien die Grundschule Grünstraße in Betrieb. An ihr ist einiges interessant und neu.
Die neue Nachbarin der Martin-Luther-King-Schule ist wirklich etwas Besonderes. Und das etwa nicht nur, weil sie vom Aussehen her wirklich gut zu der Formgebung der Hauptschule anno 2011 passt. Oder weil sie nach jetzigem Stand termingetreu fertig wird, somit wie von Anfang an geplant zum nächsten Schuljahr 2024/25 in Betrieb geht und die Kosten für die Gesamt-Maßnahme sogar leicht unter dem im Haushalt vorgesehenen Budget in Höhe von 26,55 Millionen Euro geblieben sind. Nein, die neue dreizügige Grundschule Grünstraße ist auch die erste unter allen Velberter Grundschulen in „rhythmisiertem Ganztag“. Das bedeutet, dass dort die bislang gewohnte zeitliche Trennung zwischen Unterricht und OGS aufgehoben ist.
Die 13. im Velberter Stadtgebiet
„Also nicht vormittags Schule und nachmittags OGS“, wie Beate Wosimski erläutert, „sondern beides verzahnt sich, findet sozusagen Hand in Hand statt.“ So die Abteilungsleiterin Schulverwaltung der Stadt Velbert, die zusammen mit Michael Lobe, dem Chef des städt. Fachbereichs Immobilienservice im Jahr 2020 das „ausgefeilte Raumprogramm“ für diese nunmehr 13. Grundschule im Stadtgebiet entwickelt hat. OGS-Träger ist per Ausschreibung der SKFM Velbert geworden.
Gestaltung nimmt Rücksicht auf die Nachbarschaft
Das Gebäude ist leicht beige-bräunlich verklinkert; für optische Belebung und Abwechslung sorgen allenthalben Flächen in verschieden intensivem Grün. Man habe bewusst dezente Zurückhaltung geübt, erklärt Lobe, weil es hier bedingt durch die Nachbarin zur anderen Seite, die denkmalgeschützte Christuskirche, einen „Umgebungsschutz“ zu beachten gebe. Also noch eine weitere Besonderheit.
Viele Bilder: Velberts neue Grundschule fast fertig
Freundlich und lichtdurchflutet
In der Grundschule existiert im Grunde alles dreifach. Auf den drei Etagen gibt es bei Vollbelegung je einen ersten bis vierten Jahrgang, die zugehörigen Klassenräume zuzüglich zugeordneter Gruppenräume und offene Lernbereiche. Letzteres multifunktional mit Kisten voller Lernspielzeug. Es herrscht viel Transparenz, dafür sorgen verglaste Durchblicke von Raum zu Raum. Alles ist hell, freundlich und lichtdurchflutet, „wirklich toll und unglaublich großzügig gebaut“, schwärmt Wosimski: „Die Schule ist echt topp.“ Hinzu kommen zwei „grüne Klassenzimmer“ unter freiem Himmel.
Aufwärmküche für das gelieferte Essen
Gleich im Erdgeschoss liegt die künftige Mensa, die auch als Versammlungsstätte und somit quasi als Aula dienen soll. Die Küche fungiert in erster Linie als Aufwärmküche, weil das Essen für die Kinder, Lehrer und Betreuer angeliefert wird. „Man kann aber auch zukochen“, ergänzt Michael Lobe.
Wert auf Nachhaltigkeit gelegt
Das Foyer mit jeder Menge Durchblick erinnert an die architektonische Handschrift der nunmehr zweitjüngsten Grundschule Kastanienallee. Sie wurde 2020 eröffnet. „Na ja“, kommentiert Bauleiter Mario Knust, „ist ja auch dasselbe Büro“ und nennt „abj“ (Hamburg). Nachhaltigkeit ist Trumpf: Bei Baustoffen, den begrünten Dächern, beim Versickern des Regenwassers im Sinne einer Schwammstadt. Die Geothermie-Heizung läuft dieser Tage an. Mit der Photovoltaik-Anlage auf den Dächern wird Strom gewonnen. Mario Knust ist Mitarbeiter der „Depenbrock Bau GmbH & Co. KG“ mit Sitz in Bielefeld, die sich bei der EU-weiten Ausschreibung für die Grünstraße behauptet und auch die Schule Kastanienallee errichtet hat.
Anfang Juni ist der erste Elternabend
Das aktuelle Projekt habe wirklich viel Spaß gemacht, betont er und zählt auf: „gute Voraussetzungen, prima Planung, gutes Ineinandergreifen der beteiligten Unternehmen und Planungsbüros. „Bei der Eröffnung bin ich natürlich dabei“, sagt Knust. Das Datum steht allerdings noch nicht fest. Dafür ist das Kollegium für den Start komplett, kommissarische Schulleiterin ist Astrid Schwarz. Der erste Elternabend der Schulneulinge beginnt am 11. Juni um 19 Uhr in der Hauptschule, gleich nebenan.
Doppelsporthalle für Schüler und Vereine
Parallel mit dem Grundschul-Neubau geht dort übrigens auch die ebenfalls neu errichtete Doppelsporthalle in Betrieb. Sie wird das Repertoire solcher Sportstätten im Stadtgebiet ergänzen und bereichern, steht sie doch ebenfalls dem Vereinssport zur Verfügung.
Insgesamt über 800 I-Dötzchen und 34 erste Klassen
Für die Gemeinschaftsgrundschule Grünstraße, die ja erst einmal sukzessive aufbauen wird, sind nach jetzigem Stand 67 Mädchen und Jungen von 75 möglichen ABC-Schützen angemeldet. Stadtweit sind es bislang insgesamt etwas mehr als 800 Anmeldungen. Allerdings ist diese Zahl längst noch nicht endgültig, da schließlich noch bis zum ersten Schultag welche hinzukommen können bzw. absehbar werden. Die Fachverwaltung hat für das Schuljahr 2024/25 insgesamt 34 Eingangsklassen gebildet. Die Grundschule Birth läuft fünf-, Kastanienallee und Gerhart-Hauptmann- jeweils vierzügig. Alle anderen Grundschulen werden zwei Züge mit I-Dötzchen haben.
Aus heutiger Sicht reichen die Plätze
Gibt es vor Ort absehbar weitere Neubau- oder Ausbau-Erfordernisse? „Nach jetzigem Stand und den vorliegenden Prognosen zufolge“, sagt Beate Wosimski, „sind die Grundschul-Plätze für die nächsten Jahre auskömmlich.“