Langenberg. Der Bau im Langenberger Nizzatal ist noch nicht endgültig beschlossen. In der nächsten Ratssitzung soll über den Fortgang beraten werden.
Seit 2021 der Vorschlag für den Bau eines Naturfreibades im Nizzatal im Velberter Stadtrat aufgeschlagen ist, wächst in Langenberg die Hoffnung auf eine neue Anlaufstelle für Abkühlung und Freizeitgestaltung. Nun gibt es neue Entwicklungen - ob das Bauprojekt umgesetzt wird, steht jedoch noch nicht fest.
Der Nachfolger des Freibades im Nizzatal soll rund 1000 m2 Wasserfläche und noch einmal genauso viel Regenerationsfläche umfassen. Im großzügigen Schwimmteich soll es einen Kinderbereich mit niedrig gelegener Rutsche geben und auf der Liegewiese ist viel Platz zum Entspannen und Sonnen eingeplant - falls das Bad wirklich gebaut wird.
Bund fördert den Bau mit drei Millionen Euro
Die vom Bund genehmigten drei Millionen Euro Förderung decken zwar rund 86 Prozent der Baukosten, allerdings bliebe Velbert nach ursprünglichen Schätzungen auf mindestens 500.000 Euro Restkosten sitzen. Im November 2021 gab der Haupt- und Finanzausschuss bekannt, dass 222.500 Euro aus Eigenmitteln in das Naturfreibad fließen werden. Laut den drei mit der Prüfung beauftragten Fachbüros wäre das Bad damit realisierbar.
Neuerungen gibt es nun im Bereich Betriebskosten: Wo die Stadtwerke pro Saison (Mai bis einschließlich August) ursprünglich mit 300.000 Euro für Betriebs- und Personalkosten gerechnet hatten, schätzt die Stadtverwaltung sie inzwischen auf ungefähr 100.000 Euro, sagt Bürgermeister Dirk Lukrafka im Gespräch mit der WAZ. Was angesichts der durchwachsenen Sommer in den letzten Jahren gegebenenfalls eng werden könnte, falls das Bad Teile der Saison aufgrund des schlechten Wetters an mehreren Tagen unbesucht bleiben sollte.
Naturfreibäder in der Umgebung sind beliebt
Da sich Naturfreibäder, wie beispielsweise in Mettmann eines steht, aber allgemein großer Beliebtheit erfreuen, ist der Traum vom neuen Langenberger Freibad noch nicht ausgeträumt. „Die Lage ist nicht schlecht und da das Wasser weder beheizt noch mit Chlor gereinigt werden muss, ist es vergleichsweise kostengünstiger und umweltfreundlicher, als ein herkömmliches Freibad“, erläutert Dirk Lukrafka. Der noch einen anderen Vorteil eines solchen Bades sieht: „Gerade, wenn Reisen in Zukunft teurer werden, könnten mehr Leute Naturfreibäder weit weg gelegenen Reisezielen wie dem Meer vorziehen.“
Letztendlich obliegt die Entscheidung über die Zukunft des Bauprojekts nun dem Velberter Stadtrat. „Die Idee kommt aus der Politik, also soll auch die Politik entscheiden“, erläutert Bürgermeister Dirk Lukrafka das Motiv dahinter. Ginge es nach ihm, „dann kommt das Bad. Ich glaube, es ist eine gute Ergänzung für unsere Bäderlandschaft und die Freizeitaktivitäten in der Stadt.“ Sein Wunsch: Abstimmung bereits in der nächsten Ratssitzung im Februar - wenn auch der neue Haushalt eingebracht wird.
Förderzeitraum endet im Dezember 2025
Das wäre auch vom zeitlichen Ablauf in Hinblick auf die Förderung des Bundes noch im Rahmen. „Der Planer hat uns das bestätigt“, sagt Dirk Lukrafka. „Wenn die Entscheidung über den Bau in den nächsten Monaten fällt, werden wir noch im Förderzeitraum fertig.“ Heißt: Nickt der Rat das Vorhaben ab, steht das Naturfreibad spätestens Ende 2025.
Überhaupt gar keine Sorgen sollen sich die Langenbergerinnen und Langenberger um die Zukunft des Hallenbades machen, betont Dirk Lukrafka ausdrücklich: „Das Hallenbad wird nicht geopfert“, verspricht er, „es gibt auch keine Überlegung, das Bad zu schließen.“ Damit widerspricht er anders lautenden Gerüchten, die immer wieder in der Senderstadt die Runde machen.
„Für den Schul- und den Vereinssport ist das Nizzabad viel zu wichtig.“ Der Blick in andere Kommunen zeige, dass sich der Erhalt von Wasserfläche lohne. „Manche, die in der Vergangenheit Bäder geschlossen haben, planen inzwischen wieder Neubauten.“ Natürlich komme es immer wieder zu vorübergehenden Schließungen: „Es gibt eben die ein oder andere Reparatur“, räumt er ein. „Was aber bei einem rund 50 Jahren alten Bauwerk auch nichts Besonderes ist.“