Langenberg. Angeblich gibt es die Tendenz in der Velberter Politik, den Bau des Naturfreibades in Langenberg zu verschieben. Das ist dran am Gerücht.

„Ich hoffe man besinnt sich“, schreibt Dirk aus dem Siepen auf Facebook. Er ist Fraktionsvorsitzender der UVB im Velberter Stadtrat und Vorsitzender des Bezirksausschusses (BZA) Langenberg. Worauf er sich bezieht? „Da sich die Haushaltszahlen leider sehr verschlechtert haben gibt es Bestrebungen, man könnte ja den Bau des Naturschwimmbades in Langenberg zurückstellen.“

Es folgt Kritik an der Politik im Velberter Rathaus und an der Stadtverwaltung: „Liebe Freunde, ihr habt euch für einen zweistelligen Millionenbetrag den Kauf eines Rathauses genehmigt, wo allein die Renovierungs-und Instandhaltungskosten noch nicht zu übersehen sind. Jetzt mal eben klammheimlich unser Naturschwimmbad streichen, das geht gar nicht!“

Und er appelliert: „Liebe Kollegen, unterstützt uns, dass Langenberg das Naturschwimmbad endlich bekommt und die zugesagten Fördergelder in Höhe von 3,5 Millionen Euro nicht verfallen.“ Wobei der von Dirk aus dem Siepen genannte Förderbetrag nicht stimmt, es handelt sich um eine Zusage in Höhe von drei Millionen Euro.

Stadtwerke Velbert sind in der Planungsphase

Nun zur Lage: Sowohl die Stadtwerke als auch die Stadt Velbert dementieren, dass es derartige Bestrebungen gebe: „Wir befinden uns in der Planungs- und Projektierungsphase mit unserem Architekten“, sagt Karina Fernandes Goncalves, Pressesprecherin des städtischen Versorgers. „Einen anderen Stand gibt es übrigens auch bei der Stadt nicht.“

Zur Erinnerung: Im Frühjahr 2021 machte die Nachricht die Runde, dass der Bau eines Naturfreibades in Velbert-Langenberg mit drei Millionen Euro gefördert werden solle. Seitdem laufen die Vorbereitungen für das Bad, immer wieder begleitet von regen Diskussionen.

Derweil das die Befürworter vor allem als Attraktivitätssteigerung und Bereicherung für Langenberg sehen sowie als Gelegenheit, die damalige Entscheidung zur Schließung des dortigen Freibades zu korrigieren – so z. B. Rainer Hübinger (SPD) –, warnen die Kritiker nicht zuletzt vor den dauerhaft anfallenden Betriebskosten. Zudem sei Velbert selbst seit der Schließung des Nizza-Freibades vergleichsweise nicht gerade arm an Wasserflächen bzw. Bädern.