Velbert. Förder-Programme sind eine feine Sache. Der Haken: Die unterschiedlich hohen Eigenanteile bleiben an Velbert hängen. Also nicht alles mitmachen.

Eigentlich lernen das ja schon kleine Kinder: Nix einfach blauäugig von irgendjemandem annehmen. Okay, das hat einen ernsten und wirklich traurigen Hintergrund. Aber so eine gewisse Portion Widerstandskraft und das Rückgrat, Nein zu sagen, etwas Verlockendes rundweg auszuschlagen, das stünde auch einigen Erwachsenen hier in Velbert richtig gut zu Gesicht. Die Rede ist von Förderprojekten und Fördergeld.

Eigenanteil bleibt immer an Velbert hängen

Glaubt jemand ernsthaft, die Technischen Betriebe Velbert dürften bzw. sollten solch eine Radwegebrücke über die Güterstraße bauen, wenn nicht von den Kosten 75 Prozent gefördert würden? Der Haken an der Sache: Der leicht zu errechnende Eigenanteil muss hübsch selbst bezahlt werden. Das ist bei 1,7 Millionen Euro, wie sie für die Gesamt-Maßnahme zuletzt beziffert wurden, kein Pappenstiel. Die „Villa B.“ an der Höferstraße würde die Bürgerschaft ohne Geld von außen wohl auch nicht so schnieke kennen.

Und jetzt auch noch ein Natur-Freibad im Nizzatal

Überraschung! Zum Zeitpunkt dieses Fotos war hier in dem Unterstand vor dem Finanzamt bzw. gegenüber des ZOB in Velbert doch tatsächlich mal ein Fahrrad abgestellt.
Überraschung! Zum Zeitpunkt dieses Fotos war hier in dem Unterstand vor dem Finanzamt bzw. gegenüber des ZOB in Velbert doch tatsächlich mal ein Fahrrad abgestellt. © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann

Völlig überflüssig ist in unserer Drei-Bäder-Stadt das zusätzliche Natur-Freibad im Nizzatal. Der Bund fördert großzügig, aber eben nur den Start. Die sechsstelligen Betriebs- und Unterhaltungskosten bleiben an den Stadtwerken hängen. Keine gute Idee! Warum wurde noch mal gleich damals in Langenberg das Freibad dichtgemacht?

Das Annehmen bindet auch

Eigenanteile und Langzeitkosten summieren sich ordentlich. Vielleicht ganz gut, den Stand nicht genauer zu kennen. Bestimmt nicht förderlich für ruhigen Schlaf. Und mit ein bisschen Pech wird man die Dinger, die man sich hat fördern lassen, noch nicht einmal wieder einfach los. Wenn sie sich zum Beispiel als so dermaßen unnütz und überflüssig erweisen, wie seit Jahren diese unglückseligen überdachten, grünen Fahrradständer.

Übrigens: Insider berichten, dass je sinnvoller Förderprogramme wären, umso höher die Hürden ausfallen würden, die anspruchsvollen Anträge zu formulieren, um überhaupt womöglich ans Geld zu kommen. Auch ganz interessant und womöglich eine gute Entscheidungshilfe.