Neiges. In Neviges haben Bürger seltsame Beobachtungen auf einer Freifläche gemacht und sind nun in Sorge: Wird an der Donnenberger Straße gebaut?

Wer in Neviges wohnt, der schätzt die viele Natur drumherum, schätzt die Ruhe, das viele Grün. Auch weite Blicke in die Landschaft – doch all das sieht eine besorgte Nevigeserin jetzt gefährdet. Die WAZ-Redaktion erreichte der Anruf der Leserin, die befürchtet, dass das große Feld an der Donnenberger Straße zwischen Neviges und Langenberg zugepflastert wird mit Häusern. Wohnungsbau statt grüne Lunge, Häuserblöcke, die den Blick in die Natur zerstören. Ganz abgesehen von den Folgen für die Tierwelt.

Die Sorge der Leserin ist durchaus nachvollziehbar: Schließlich ist die Bezirksregierung Düsseldorf seit Jahren unter dem Titel „Mehr Wohnbauland am Rhein“ auf der Suche nach passenden Flächen – und dabei gilt das niederbergische Neviges offenbar immer noch als Rheinland –, um den angespannten Wohnungsmarkt in der Landeshauptstadt zu entlasten. Und offenbar halten die Regionalplaner gerade dieses Feld an der Donnenberger Straße für besonders geeignet.

Bürgerin in Velbert vermutet Vorarbeiten

Auf diesem Feld sichtete eine Leserin einen Mann, den sie für einen Vermessungsingenieur hielt.
Auf diesem Feld sichtete eine Leserin einen Mann, den sie für einen Vermessungsingenieur hielt. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Was die Bürgerin akut in Alarmbereitschaft versetzt hat, ist eine Beobachtung, die sie vor Tagen gemacht hat: „Dort ging ein Mann auf dem Feld auf und ab, der hatte irgendein Gerät dabei. Der sah aus wie ein Vermessungsingenieur“, so die WAZ-Leserin. „Ich konnte nicht genau sehen, was er dort getan hat. Aber ich befürchte, da läuft irgendetwas, mir kommt das komisch vor.“ Die Stadt Velbert werde doch nicht etwa „klammheimlich hinter unserem Rücken“, so die Leserin, Vorarbeiten für eine geplante Bebauung in Auftrag gegeben haben?

Stadtsprecher gibt Entwarnung

Die WAZ fragte nach bei Stadtsprecher Hans-Joachim Blißenbach – und der gibt nach Rücksprache mit den entsprechenden Ämtern ganz klar Entwarnung: Das Feld an der Donnenberger Straße sei kein Baugebiet, hier sei kein Wohnungsbau geplant. „Im Auftrag der Stadt wurden dort keine Vermessungsarbeiten durchgeführt“, so der Stadtsprecher.

Da die Bürgerin lediglich vermutete, es habe sich um einen Vermessungsingenieur gehandelt, ist auch möglich, dass der Landwirt dort durch einen Fachmann einfach nur den Boden untersuchen ließ.

Bezirksregierung sucht Bauland

Die Sorge vieler Nevigeser, das Feld an der Donnenberger Straße könnte städtisches Bauland werden, kam auch immer mal wieder beim WAZ-Lesercafé zur Sprache. Hatte die Bezirksregierung doch 2019 nicht nur erklärt, dass sie dringend Flächen für Wohnraum suche und das Feld an der Donnenberger Straße für besonders geeignet halte. Im Umwelt- und Planungsausschuss kamen damals auch die Argumente zur Sprache, warum dieser Grüngürtel für die Bezirksregierung ganz oben auf der Liste stehe.

So spreche vor allem die gute Anbindung an die Infrastruktur des Ortskerns für diese landwirtschaftlich genutzte Fläche, auch seien S-Bahn und Busbahnhof nicht weit. Eine ähnlich gute Bewertung gab es für eine Freifläche am Rosenhügel, die jedoch jenseits der Bahnlinie und damit auf Wuppertaler Stadtgebiet liegt. Jedenfalls: Was das Grundstück an der Donnenberger Straße betrifft, laufen hier nach Versicherung des Sprechers der Stadt Velbert keinerlei Vorarbeiten zur Umwandlung in ein Baugebiet.