Neviges. CDU Neviges lud zu Bürgergespräch ein, um Fragen zu möglicher Neu-Bebauung an der Donnenberger Straße ein. Und die Anwohner hatten viel zu sagen.
In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass die Bezirksregierung die Äcker an der Donnenberger Straße und am Teimberg dazu ausgeguckt hat, dort neue Häuser zu bauen, um den angespannten Wohnungsmarkt in Düsseldorf zu entlasten. Vor allen Anwohner dieses Gebietes nahmen am Samstag die Einladung der CDU Neviges zum Bürgergespräch an, um sich darüber zu informieren.
Pläne kommen nicht gut bei Anwohnern an
Denn die Pläne kommen nicht überall gut an, wie ein Anwohner der Donnenberger Straße sagte: „Mit der Kleinen Höhe wird eine Grünfläche geopfert, obwohl die Flächen an der Parkstraße in Wuppertal besser geeignet sind. Wenn man jetzt den Donnenberg zupflastert, gibt es Widerstand“. Da beruhigte CDU-Ortsverbandsvorsitzender Stefan Ludwig: „Die Sache ist nicht spruchreif, das ist verkehrstechnisch sehr anspruchsvoll, das ist was für die nächsten 30 Jahre.“
Und CDU-Fraktionschef Manfred Bolz kennt als Vorsitzender des Umwelt-und Planungsausschusses das Verfahren gut, bis Baurecht geschaffen wird: „Die Überlegungen bedeuten nicht, dass dort übermorgen gebaut wird. So muss zum Beispiel mit der Bahn gesprochen werden, weil man eine größere Unterführung braucht, das ist unheimlich kompliziert.“
Frühestens in drei Jahren könne gebaut werden
So müsse die Stadt einen Bebauungsplan machen, hier fange der ganz „Kram“ an: Mehrere Gutachten würden erstellt, und Fledermäuse fänden sich bestimmt auch. Bolz: „Die Planungshoheit hat letztendlich die Stadt Velbert. Es sind viele Faktoren, die da hineinspielen, es ist alles sehr früh. Bis da gebaut werden könnte, dauert es drei Jahre und länger. Viele Menschen sind davon betroffen, da wird keiner die Füße stillhalten“, erwartet der CDU-Politiker. Er könne Widerspruch gut verstehen und sei froh, in einer Stadt zu leben, die so was aushalte.
Bolz verwies zudem darauf, dass 70 Prozent des Velberter Stadtgebietes Felder, Wälder und Wiesen seien. „Wir haben die meisten Freiflächen im Kreis Mettmann.“ Und CDU-Ortsverbandsvorsitzender Stefan Ludwig stellte klar, dass nicht überall gebaut werde, wo es nach dem Regionalplan möglich sei: „Der Rat hat beschlossen, den Esel nicht zu bebauen.“
Auch die Verkehrsanbindung wird skeptisch gesehen
Näheres zum Zeitplan führte dann CDU-Kreistagsabgeordneter Alexander Gräber aus: „Mitte des Jahres soll der Entwurf der Regionalplanänderung stehen. Dann wird die Politik eingeschaltet, bisher sind wir nur informiert worden. Im Übrigen liegt ein Teil der Fläche in einem Landschaftsschutzgebiet.“
Die angeblich gute Schienenanbindung nach Düsseldorf sahen die Bürger kritisch, da die S-Bahn nur bis Wuppertal gehe und die Züge von dort nach Düsseldorf immer voll seien – selbst die Autobahn nach Düsseldorf sei nicht fertig, hieß es. Noch ein weiteres Thema hatte Horst Wulfhorst ausgemacht, das die Anlieger der Donnenberger Straße bewegt: Fehlender Parkraum und viel Verkehr. „Die Situation da oben ist nicht mehr tragbar. Es sind nur 30 Stundenkilometer zugelassen, es hält sich kaum einer dran, es wird nicht kontrolliert. Kommen da weitere Häuser hin, ist das ein massiver Verlust an Lebensqualität“, so Wulfhorst.
>>>DAS IST DER REGIONALPLAN
- Der neue Regionalplan Düsseldorf trat vor einem Jahr in Kraft und sichert in der Planungsregion Düsseldorf rund 3.200 Hektar Entwicklungspotenziale für Gewerbe.
- Ferner werden in großem Umfang neue Siedlungsbereiche festgelegt. Zur Vermeidung einer weiteren Überlastung von Straßen lag dabei ein zentraler Fokus auf der Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Verkehr.