Neviges. Fahrlehrer Holger Hentschke aus Neviges ist oft entsetzt: Viele Kinder sitzten schlecht gesichert im Auto. Tipps für den richtigen Kindersitz.
Wenn Fahrlehrer Holger Hentschke aus Velbert-Neviges an der roten Ampel steht, wirft er als Beifahrer oft einen Blick auf den Wagen nebenan – und ist manchmal „ganz schön entsetzt“, wie er sagt. Wie sorglos oder auch ahnungslos manche Eltern seien, da könne man nur den Kopf schütteln. „Ich sehe immer wieder Kinder, die schlecht gesichert im Auto sitzen. Oder schlimmer, die überhaupt nicht gesichert sind“, so Hentschke, der seit drei Jahren „Holgers Fahrschule“ an der Elberfelder Straße 47 führt.
Das Thema liegt Fahrlehrer Hentschke aus Velbert am Herzen
In Deutschland dürfen Kinder bis zwölf Jahren nur im Auto mitfahren, wenn sie in einer speziellen Vorrichtung sitzen, so lautet die Vorschrift. Holger Hentschkes Beobachtungen bestätigt leider auch eine bundesweite Studie der Unfallforschung der Versicherten (UDV): Fast die Hälfte der befragten Autofahrer sind demnach über die Sicherheit von Kindern im Auto nicht ausreichend informiert. Für Holger Hentschke, Vater einer inzwischen 18-jährigen Tochter und mehrfacher Onkel, ist das Thema eine Herzensangelegenheit: „Kinder sind besonders schutzbedürftig, sie verdienen unsere volle Aufmerksamkeit – nicht nur als Verkehrsteilnehmende auf der Straße, sondern gerade auch als Mitfahrer im Auto. Leider wird dieser Aspekt noch zu oft unterschätzt.“
Vorschrift: Kinder bis zu zwölf Jahren gehören in einen Kindersitz
Was ihn richtig sauer macht: „Da sitzen auf der Rückbank zwei Kinder in ihren Kindersitzen, und dazwischen hat man das Kind Nummer drei gequetscht, völlig ungesichert. Eben, weil da gerade noch ein bisschen Platz war.“ In desem Punkt gibt’s für den Fahrlehrer kein Pardon: „Wenn ich keine Vorrichtung habe, dann kann ich eben kein drittes Kind mitnehmen, basta.“ Doch auch, wer nach besten Wissen und Gewissen sein Kind sichere, können dabei eine Menge falsch machen, hat er beobachtet.
Komplizierte Gebrauchsanweisung und schlechte Schaubilder
So sei zum Beispiel die richtige Gurtführung alles andere als ein Kinderspiel: „Die Probleme beginnen schon beim Einbau, häufig werden dabei Becken- und Schultergurt verwechselt. Beim Anschnallen ist der gängigste Fehler dann, den Gurt nicht straff genug zu ziehen“, so Hentschke. Dabei seien auch manchmal die Hersteller nicht ganz unschuldig – zuweilen seien die Gebrauchsanleitungen ziemlich kompliziert und die Schaubilder nur schwer nachzuvollziehen. Wie man sich den Einbau erleichtern und Fehlere vermeiden kann: „Am besten schon beim Kauf an Ort und Stelle genau nachfragen und sich idealerweise den Einbau einmal zeigen lassen.“
Die Vorrichtung muss zum Alter passen
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Was auch sehr wichtig sei: Der Sitz müsse optimal zum Kind passen, also zum Gewicht und zur Größe. „Es gibt für jedes Alter den passenden Sitz, angefangen vom Maxi-Cosy bis später zum Aufsatz.“ Ist ein Sitz zu groß und das Kind rutscht darin hin und her, sei die Sicherheit nicht mehr gewährleistet. Gleiches gilt für zu kleine Sitze. Eltern sollten ihre Kinder nicht mehr dort herein quetschen, sondern in einen neuen, altersgemäßen Sitz investieren.
Wer sich unsicher ist und Fragen rund um das Thema hat: Fahrlehrer Holger Hentschke hilft gern unverbindlich und kostenlos weiter. „Man kann uns anrufen oder auch einfach in der Fahrschule vorbei kommen.“
>>>Persönliche Beratung
„Holgers Fahrschule“, Elberfelder Straße 47, geöffnet Montag bis Freitag von 15 bis 18 Uhr. Auskunft auch unter 0176 345 860 17.
Weitere Informationen im Netz auf www.holgers-fahrschule.de