Neviges. Kleine Kinder, kleine Wünsche? Oder doch schon große Wünsche? Wir haben uns in einer Kita in Neviges umgehört, was Kids in Velbert ändern würden.
Für Noah ist der Fall klar wie Kloßbrühe: „Mehr Fußballplätze!“ Die ließe er in Velbert bauen, wenn er als Noah I., König von Velbert, das Sagen in der Stadt hätte. Sonst ist der Fünfjährige aus der „Bärengruppe“ der katholischen Kita St. Antonius in Tönisheide eigentlich ganz zufrieden. Mit Oma geht er gern und oft auf Spielplätze, auch in der Kita – hier spielt er am liebsten auf dem „Bauteppich“ und draußen im Matsch-Sandkasten – gibt’s nichts zu meckern. Wenn es jetzt noch mehr Fußballplätze gäbe, wäre alles perfekt. Zum Weltkindertag fragte die WAZ Kita-Kinder, was sie anders machen würden, welche Wünsche sie sich selbst erfüllten, wären sie „König von Velbert“.
König Moritz würde in Velbert die Go Kart-Fahrerlaubnis ab vier Jahren einführen
Moritz, ebenfalls fünf Jahre alt, muss da ein bisschen länger überlegen – man will ja auch nichts Falsches sagen. „Go Kart-Fahren“, meint er und muss erstmal was mit Erzieherin Sabrina Böttger klären, die neben den Kita-Kindern der „Bärengruppe“ sitzt. Aufgeregt flüstert er ihr etwas ins Ohr, sie beruhigt: „Sag das ruhig, du darfst dir ja etwas wünschen.“ Moritz zögert noch einen Moment, dann sprudelt er los. „Go Kart-Fahren, aber das darf ich erst, wenn ich größer bin.“ Sehr umsichtig und verantwortungsvoll, dieser König. Und weil er so gern mit Albert raus geht, dem Hund der Familie, muss Albert auch immer gesund bleiben, so sein Wunsch.
Mehr Ananas-Eis für das Volk und überhaupt „mehr Essen mit Ananas“
Jetzt kommt Moritz langsam in Fahrt. Auf den Spaziergängen mit Albert gäbe es auch manchmal ein Eis. Seine Lieblingssorte? „Pistazie!" Und Ananas, das mag er auch gerne. Unter seiner Regentschaft, so hat er entschieden, gäbe es „mehr Ananas-Eis“ und auch überhaupt „mehr Essen mit Ananas“. Das ließe sich sicher machen, meint Sabrina Böttger, das müsse er sich dann nur merken für den nächsten Essens-Wunsch-Tag: Denn einen Tag in der Woche bestimmen die Kinder das Kita-Mittagessen, das hier jeden Tag frisch zubereitet wird. Wenn die „Eulen-Gruppe“ zum Beispiel Fisch-Stäbchen auf dem Teller haben möchte, müssen sich die „Löwen“ und „Bären“ danach richten – sie sind dann in der nächsten Woche dran.
Jeden Tag viele Leckerlis für Katze Fee
Doch zurück zu den „Royals“: Bei König Karlsson gäbe es ab sofort mehr Leckerlis für seine Katze Fee, „die streichel ich auch so gerne“. Ansonsten schwimmt der Fünfjährige viel und ist ein erfolgreicher Hockey-Spieler. Auf Turnieren hat Karlsson unlängst etwas entdeckt, das ihm auch in Velbert gefallen könnte: „Ein Turnier mit vier Spielen. Am Schluss gab es bunte Bälle und Gummibärchen für alle.“ Ja, bekräftigt er noch mal und nickt „Gummibärchen für alle“.
Regentschaft mit Pferd und Hund
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Mehr Pferde gäbe es in Velbert, wenn Charlotte (5) für das Wohl ihres Volkes verantwortlich wäre. „Ich kann auch schon Galopp.“ Auf Miri und Anna, immer sonntags, nur gehören die dummerweise nicht Charlotte. Daher würde sie sich als Königin als erstes „ein Pferd“ zulegen, dabei strahlt sie über beide Backen. Überlegt kurz und schiebt nach, „und einen Hund“. Der müsste sich dann allerdings mit Schildkröte Paul vertragen – was nicht ganz einfach ist. „Paul hat mich schon mal in den Fuß gebissen.“ Und dann fällt der Fünfjährigen noch etwas ein, was sie ändern würde: „Mehr Sonnenschein, Sonnenschein bringt Glück, sagt meine Mama immer.“ Außerdem gäbe es in Charlottes Reich „jeden Tag Spaghetti-Bolognese, für alle hier“.
König Karlsson liebt roten und grünen Wackelpudding
Bei der Essensfrage muss dann doch noch mal König Karlsson kurz einschreiten. Gegen Spaghetti-Bolognese als ständiges Hauptgericht hätte er nichts einzuwenden, aber beim Dessert gibt’s keine Diskussion: „Wackelpudding! Die eine Hälfte rot, die andere grün. Obendrüber Vanille-Sauce.“
>>> Beschluss der Vereinten Nationen
Am 20. September 1989 haben die Vereinten Nationen die Kinderrechtskonvention beschlossen. Als Feiertag gilt der Weltkindertag in Deutschland seit 2019 nur im Bundesland Thüringen.
In der katholischen Kita St. Antonius in Tönisheide, Antoniusstraße 9, werden zurzeit 64 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren betreut. Geöffnet von 7 bis 16.30 Uhr. Neun Erzieherinnen, zwei Praktikanten, eine Alltagshelferin und zwei Köchinnen sorgen für das Wohl der Kinder.