Tönisheide. . Nach fast zweijähriger Bauzeit hat der katholische Kindergarten St. Antonius einen neuen Spielplatz. Franziskanerbruder Frank, Wallfahrtsleiter und Pfarrer, weihte die Rutsche ein und segnete die Spielgeräte.
Rutschen in Ordenskleidung? Gar nicht so einfach. Der Habit bremste anfangs ein bisschen den Schwung, außerdem musste Bruder Frank, Pfarrer und Wallfahrtsleiter der katholischen Kirchengemeinde Maria, Königin des Friedens, ja auch noch die Weihwasserkugel in Stellung halten. Doch nach leichten Startschwierigkeiten sauste der Franziskaner-Bruder unter lautem Beifall souverän in Richtung Sandkasten. Der katholische Kindergarten St. Antonius in Tönisheide hat nach zehnmonatiger Bauzeit einen neuen Spielplatz. Zur fröhlichen Einweihungsfeier mit Eltern und Kindern gab es neben Kakao, Kuchen und Würstchen auch Gottes Segen für alle Kinder und Weihwasser für Rutsche und Schaukel.
Rund 120 000 Euro hat sich das Erzbistum Köln die Umgestaltung des etwa 1000 Quadratmeter großen Grundstücks an der Antoniusstraße kosten lassen, davon ließ 9500 Euro ließ die Henkel-Stiftung springen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, findet nicht nur Familie Brückmann. „Das ist wirklich außergewöhnlich schön geworden“, meint Mutter Melanie, während Söhnchen Jarno (2) mit dem Bobbycar über den frisch gepflasterten Weg flitzt und sein Bruder Arvid Richtung Sandkasten tobt. „Die haben wirklich an alles gedacht, Kompliment.“
Wasserpumpe zum Matschen
Das dürfte den Nevigeser Architekten Ludger Risse besonders freuen, schließlich stecke hier „viel Herzblut drin“, wie er sagt. Grundidee war, mehrere Bereiche zu schaffen: Auf dem großen, neuen Spielhügel lässt es sich auf Kletterbrücke und Rutsche herrlich toben; ausruhen kann man sich in der großen Nestschaukel, und wer es sich gemütlich machen will, der zieht sich in den „Märchenwald“ zurück, wie es Ludger Risse nennt. Zum Märchenwald gehört ein Holzhäuschen mit Sitzgruppe darin, umgeben von versetzt gepflanzten, ineinander verschachtelten Hecken, gestaltet von der Tönisheider Firma Fügler. Mehrere Sandkästen, einer mit Wasserpumpe zum Matschen, direkt daneben ein Holzhaus zur Aufbewahrung der Förmchen – alles perfekt. „Herr Risse konnte sich wunderbar in die Kinder hineinversetzen“, ist Kita-Leiterin Ulrike Overbeck noch immer begeistert von der „tollen Zusammenarbeit“. Zwei Dinge sind dem Architekten wichtig: Zum einen sei der gesamte Bereich auch für die Kleinsten geeignet. „Und es ist überall Platz für Phantasie, für das eigene Spiel, wir setzten den Kindern nichts vor.“
Frieda und Leni lieben das Klettern
Henry (4) hat schon zwei Favoriten: „Tunnel und Rutsche“, kommt es wie aus der Pistole geschossen, während sich Mama Christiane Klausmann nicht satt sehen kann. „Das hier ist der Hammer, toll geworden.“ Frieda und Leni, die Freundinnen aus der „Löwengruppe“, haben derweil das Klettergerüst entdeckt. Kopfüber schaukeln, und das alles freihändig – da muss doch Oma endlich mal gucken. Tut sie auch. „Ich finde einen schönen Außenbereich so wichtig. Kinder müssen raus, die müssen sich austoben“, ist Gitta Beckmann, Großmutter von Frieda, hin und weg vom neuen Spielplatz. Auf der Bobbycar-Autobahn ist Stau, die Größeren haben sich derweil einen Ball geschnappt und „pöhlen“. Kuschelecken und Wohlfühloasen hin und her – eine Wiese mit zwei Toren ist immer prima.