Velbert. Einblicke in eine Backstube gibt’s selten. Das neue „Backhaus“ in Velbert rückt dieses Handwerk nun in den Fokus. Die Logenplätze bietet ein Café

Gut Ding will Weile haben. Gefühlt endlos viele Monate lang hing an dem Zaun des freien Grundstücks auf der östlichen Seite der Friedrich-Ebert-Straße ein dunkelrotes Banner mit dem Versprechen „Hier entsteht ein Backhaus“. Der Ankündigung folgen jetzt Taten und deutlich sichtbare Fortschritte. Als Erste rückten dort die Leute der Firma für Tiefbau und Außenanlagen „Markus Schulze“ aus Hattingen an, in dieser Woche wird schon die Bodenplatte gegossen. „Das Gebäude geht dann recht zügig“, prophezeit Andreas Hirsch, „im November wollen wir Eröffnung feiern. Dann können die Café-Besucher von ihren Plätzen dem Bäcker zuschauen, der hinter einer Glasscheibe auf der Linie der Theke arbeitet.“

Velberter Standort ist jetzt bereits das neunte Projekt

Die letzte Neueröffnung wurde im vergangenen Sommer hier im benachbarten Essen-Kettwig gefeiert.
Die letzte Neueröffnung wurde im vergangenen Sommer hier im benachbarten Essen-Kettwig gefeiert. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Hirsch ist Kaufmann, lebt in Dormagen; er arbeite eng mit seinem Vater zusammen, der früher eine Beraterfirma für Bäckereibetriebe gehabt habe, erzählt er beim Ortstermin mit der WAZ: „Wir sind ein Familienbetrieb und schauen gezielt nach solchen Grundstücken. Eigentlich sind wir immer auf der Suche.“ Der Velberter Standort zwischen Diek- und Bergische Straße, der unter dem Namen „Backhaus Horsthemke/Dahlmann“ firmieren werde, sei bereits das neunte Projekt, das man realisiere. Die letzte Neueröffnung habe in Essen-Kettwig stattgefunden. Der frische Teig werde aus der Produktion geliefert; der gesamte Prozess lasse sich nämlich in einer Schaubäckerei nicht darstellen.

50 Sitzplätze und Terrasse

In dieser Woche soll schon die Bodenplatte gegossen werden. Die Eröffnung ist nach jetzigem Fahrplan für den nächsten November vorgesehen.
In dieser Woche soll schon die Bodenplatte gegossen werden. Die Eröffnung ist nach jetzigem Fahrplan für den nächsten November vorgesehen. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

Freundlich und großzügig werde das Gebäude an der Friedrich-Ebert-Straße gestaltet, sagt Andreas Hirsch, mit einem „schön eingerichteten“ Café mit 50 Sitzplätzen und Terrasse. Der Neubau werde eingeschossig, aber mit fünf Metern lichter Raumhöhe so hoch wie zwei Etagen – zur Straßenseite hin mit einer großen, bis in vier Meter Höhe verglasten Fensterfront. Dazu für Kunden und Gäste rund 20 Pkw-Stellplätze und eine Fahrrad-Abstellanlage.

„Super für Autofahrer“

Holger Dost verspricht eine große Auswahl an Backwaren und Kuchen sowie frisch gebrühten Filterkaffee. Er findet das Grundstück, auf dem vormals ein alter Industriebetrieb gestanden habe, nicht nur „super für Autofahrer. Die können direkt vor dem Geschäft parken“. Es gebe an dieser Stelle der Stadt auch „sehr viel Frequenz. Wir erhoffen uns großen Zulauf“, so der Verkaufsleiter der Bäckerei „Horsthemke“.

Bäckereikette betreibt 100 Filialen

Ihr Namensgeber ist der Firmengründer von 1895. Die Bäckereikette sei nach wie vor in Familienbesitz, erläutert Dost, und betreibe derzeit 100 Filialen – hauptsächlich im Ruhrgebiet, Rheinland und im Bergischen Land. Der Firmensitz sei Oberhausen, man habe sowohl dort als auch in Wuppertal Produktionsstätten. Vor Ort sei „Horsthemke“ schon jetzt vierfach vertreten, zählt er auf: in der Velberter Fußgängerzone Friedrichstraße, zwei Mal bei „Rewe Mohr“ in Langenberg und bei „Rewe Lenk“ an der Heidestraße.

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Immobilie nachhaltig angelegt

Dem Bauherren und Investor gehört das rund 1000 qm umfassende Grundstück seit 2019. Es habe mehrfach Verzögerungen aus unterschiedlichen Gründen gegeben und wiederholt seien Komplikationen aufgetreten, erläutert er den Umstand, dass der Baustart erst heuer erfolgte. „Die Straße ist gut befahren und erreichbar. Wir können uns hier gut darstellen und sind gut sichtbar“, sagt Andreas Hirsch, der Eigentümer bleibt und an „Horsthemke“ verpachtet. Er investiere alleine für Grundstück und Gebäude (200 qm) „schon einen siebenstelligen Betrag, da kommen Einrichtung und Technik noch on top dazu“. Die Immobilie werde nachhaltig mit Photovoltaik, Wärmepumpe und Wasserrückhaltetechnik ausgestattet, ihr Flachdach begrünt. „Im Sommer bekommen wir so fast den gesamten benötigten Strom von eigenen Dach.“

>>> Es werden noch 14 Mitarbeiter gesucht

Am neuen Velberter Schaubäckerei-Standort gibt’s auch neue Arbeitsplätze. „Wir brauchen und suchen noch 14 Arbeitskräfte“, sagt Verkaufsleiter Holger Dost, „in erster Linie freundliche Verkäufer und Verkäuferinnen.“

Ansprechpartnerin für Interessierte ist Natalie Schoska: entweder E-Mail an schoska@baeckerei-horsthemke.de oder telefonisch unter 0172 2198916.