Langenberg. Die Jazz-Tanz-Abteilung der Langenberger SG lädt ins Bürgerhaus in Velbert-Langenberg ein. Nach viel zu langer Pause endlich wieder ein Auftritt.

Fünf Jahre – so lange ist es her, dass die Tänzerinnen der Langenberger SG auf einer Bühne standen. Fünf Jahre deswegen, weil Corona sich dazwischen gedrängt hat. 2018 hieß es noch „Kontrastprogramm“, das nächste Projekt sollte dann 2020 stattfinden.

Doch aus bekannten Gründen ging das nicht, also setzte das Team um Abteilungsleiterin Heike Engels auf 2021. „Hat auch nicht geklappt“, sagt sie – und 2022 sei lange nicht klar gewesen, unter welchen Bedingungen eine solche Veranstaltung hätte stattfinden dürfen. „Also haben wir auf 2023 gesetzt“, erzählt sie lachend.

Jazztänzerinnen kehren auf die Bühne zurück

„(E)Motion“ hieß das Tanzprojekt, das 80 Jazztänzerinnen der Langenberger SG zur Eröffnung des Bürgerhauses im April 2016 aufgeführt haben.
„(E)Motion“ hieß das Tanzprojekt, das 80 Jazztänzerinnen der Langenberger SG zur Eröffnung des Bürgerhauses im April 2016 aufgeführt haben. © Langenberger SG

Zurecht, denn endlich ist das Virus einigermaßen im Griff, die Einschränkungen sind weggefallen. Endlich wieder Auftritte, endlich wieder Bühnenluft schnuppern. „Das wurde auch Zeit“, sagt Heike Engels. Vor allem die Kinder und Jugendlichen bräuchten ein Ziel vor Augen, „sonst fragen die ganz schnell: Wozu machen wir das hier alles überhaupt?“

Für den Auftritt am Samstag, 13. Mai, im Bürgerhaus zum Beispiel. Der steht diesmal unter dem Motto „Connected“. „Es geht um Verbindungen aller Art“, beschreibt Heike Engels den Inhalt der gut zweistündigen Show.

Es geht um Verbindungen aller Art

Wie genau sie auf den Titel gekommen sei, könne sie heute gar nicht mehr sagen, „das ist schon so lange her.“ Aber es könne damit zusammenhängen, dass auch Tanzen Teamsport sei: „Wenn jemand nicht regelmäßig zum Training kommt, kann ich keine Choreographie einüben. Da besteht also eine Verbindung.“ Und wer zu alt für eine Trainingsgruppe wird, wechselt in die nächste. Wieder eine Verbindung.

Im Programm geht es dann aber um andere Connections: „Menschliche Verbindungen bilden wir ab, mit einigen Überraschungen für das Publikum.“ Aber auch die Verbindung von unterschiedlichen Tanzstilen: „Immer nur das Selbe, das finde ich langweilig. Deswegen verschmelzen wir Stile, probieren Neues aus.“

Programm und Drumherum in Eigenregie erarbeitet

Dabei kommt an diesem Tag alles aus den eigenen Reihen: Die Choreographien entwickeln die Tänzerinnen im Training, die Musik schneidet Heike Engels und sie übernimmt auch die Regie. Eine Heidenarbeit, wie sie sagt, denn: „Wir müssen genau festlegen, welcher Scheinwerfer mit welchem Licht wann für wie lange auf eine Stelle leuchtet.“

Noch ein Stück weiter zurück in der Zeit: Vor zehn Jahren präsentierte die Jazztanzabteilung der Langenberger SG das Projekt „Intermezzo“. Regelmäßig sind die Tänzerinnen eigentlich auf der Bühne – doch Corona hat nun für eine lange Pause gesorgt.
Noch ein Stück weiter zurück in der Zeit: Vor zehn Jahren präsentierte die Jazztanzabteilung der Langenberger SG das Projekt „Intermezzo“. Regelmäßig sind die Tänzerinnen eigentlich auf der Bühne – doch Corona hat nun für eine lange Pause gesorgt. © WAZ FotoPool | Uwe Möller

Dank einer Fotomappe mit Bildern früherer Auftritte könne sie inzwischen genauer mit den Technikern absprechen, was sie sich vorstellt. Dennoch: Die Technik zu programmieren, sekundengenau zu programmieren, dauert rund fünf Stunden.

Organisation kostet Zeit

Dann müssen die Kostüme ausgesucht und hergestellt werden. Vieles davon passiert in Eigenarbeit, „es gibt inzwischen zum Glück aber auch Händler, bei denen wir auch in größeren Mengen gleiche Teile bestellen können.“

An der Organisation hänge eben „ein unglaublicher Rattenschwanz dran“, sagt die Abteilungsleiterin Jazztanz der Langenberger SG. „Das sieht nur kaum einer.“ Ihr Mann sei schon heilfroh, „wenn das alles vorbei ist“, fährt Heike Engels lachend fort.

Ganzer Verein präsentiert sich

Doch jetzt geht es erst einmal in die heiße Phase der Vorbereitung – auch für den Rest des Sportvereins. Denn die anderen Abteilungen sind auch dabei, zwar nicht auf der Bühne, aber immerhin im Foyer des Bürgerhauses.

„Es geht natürlich auch darum, neue Mitglieder zu gewinnen“, sagt Heike Engels. Und das nicht nur für die Jazztanzabteilung. Die Sportvereine haben alle in der Coronazeit Mitglieder verloren. Eigentlich kein Problem, kommen doch auch regelmäßig neue hinzu. Nur eben nicht, wenn Lockdown ist. Diese Verluste gelte es nun auszugleichen.

Ab 16 Uhr sind die Pforten zum Bürgerhaus am 13. Mai geöffnet. Welche Abteilungen sich genau und in welcher Form präsentieren, ist noch in Arbeit, wird aber rechtzeitig bekannt gegeben. Klar ist: Um 17 Uhr geht der Vorhang auf und der Auftritt der Jazztanzgruppen geht los.

Jazztanz seit 1987

Die Jazztanzabteilung der Langenberger SG gibt es seit 1987. Zunächst trafen sich dort junge Frauen und tanzten unter dem Namen „Jazzabelles“, inzwischen gibt es verschiedene Gruppen: Die Jüngsten sind zwischen 5 und 7 Jahre alt, die Leistungsgruppe nennt sich nach wie vor Jazzabelles.

Ab 1996 bis zur Einstellung der Veranstaltungsreihe haben die Jazztänzerinnen auch immer am SATT, dem Schul- und Amateurtheater-Treff der Stadt Velbert, teilgenommen. Diese Reihe endete mit Beginn der Sanierung des Bürgerhauses und wurde im Anschluss nicht wieder neu gestartet.

Neu gestartet haben die LSG-Aktiven daraufhin TaP – das steht für Tanz-Projekt in Eigenregie. Ab 2008 stellte die Abteilung verschiedene Programme auf die Beine und trat in unregelmäßigen Abständen auf, unter anderem im Saal der evangelischen Gemeinde Nierenhof, in der Sporthalle Nizzatal oder in der Sporthalle Langenberger Straße.

Mitgliederverlust ausgleichen

Aktuell geht es der Jazztanzabteilung darum, den Mitgliederverlust aus der Corona-Zeit wieder auszugleichen, „und wir sind auf einem guten Weg“, sagt Abteilungsleiterin Heike Engels. 95 Aktive zählt sie derzeit, Ende 2019 waren es gut 120. „Vor allem in unserer Erwachsenengruppe sind noch Plätze frei“, wirbt sie. Montags um 20 Uhr wird trainiert, das Einstiegsalter liegt bei 18, 19 Jahren, „und ein bisschen Vorerfahrung wäre nicht schlecht“, sagt die Abteilungsleiterin.

Mehr über die Jazztanzabteilung und Kontakt zu Heike Engels gibt es über die Homepage der Langenberger SG: www.lsg-langenberg.de/sportangebote/jazztanz.

Es gibt noch etwas mehr als 100 Restkarten für „Connected“: Die sind erhältlich für 7, 9 oder 11 Euro (je nach Kategorie) auf www.neanderticket.de.