Langenberg. Ob Sportverein oder Kirchengemeinde – viele Langenberger Institutionen präsentieren sich mittlerweile in den sozialen Netzwerken.

Wer als Verein oder Organisation heutzutage auf sich aufmerksam machen möchte, ist definitiv auch digital unterwegs. Die eigene Homepage ist selbstverständlich, aber auch in den so genannten sozialen Medien ist Präsenz wichtig.

Doch auf welchem Kanal soll was passieren? Das hängt auch stark von der Zielgruppe ab, die erreicht werden soll. Facebook zum Beispiel hat über die Jahre an Relevanz verloren und ist ein Medium für die Altersgruppe ab 30 geworden.

Laut der Datenanalyse des Internetportals statista.com waren im vergangenen Jahr 78 Prozent der Nutzer von Facebook zwischen 30 und 69 Jahre alt. Dennoch liegt der Marktanteil von Facebook in Deutschland immer noch bei rund 67 Prozent. Hier vertreten zu sein, ist also nahezu Pflicht.

Junge Menschen aus Langenberg sind nicht mehr bei Facebook

Dennoch: Wer jüngere Menschen erreichen will, muss eher auf andere Plattformen ausweichen. Ganz vorne ist da bei den 14-29-Jährigen Instagram. Drei von vier Angehörige dieser Altersgruppe nutzen die zum Facebook-Konzern Meta gehörende Bilder-Plattform.

Auch beliebt bei den Jüngeren: Snapchat (47 Prozent) und die Video-App Tik Tok (44 Prozent), die aber unter Sicherheitsexperten umstritten ist, weil hinter der App ein chinesisches Unternehmen steht und es Sorgen um den Umgang mit den Daten gibt.

So viel zum Vorlauf. Wie sieht es aber nun in Langenberg aus? Hier gibt es zahlreiche Vereine und Organisationen, die sich präsentieren wollen und/oder Mitglieder werben. Eine eigene Homepage haben sie alle, mal mehr, mal weniger aufwendig gestaltet. Wir haben uns mal zwei Beispiele angeschaut.

Evangelische Gemeinde aus Langenberg auf Instagram und Facebook

Die evangelische Kirchengemeinde Nierenhof ist auf allen Kanälen aktiv, berichtet dort unter anderem von Aktionen wie hier der Taufe in der Ruhr.
Die evangelische Kirchengemeinde Nierenhof ist auf allen Kanälen aktiv, berichtet dort unter anderem von Aktionen wie hier der Taufe in der Ruhr. © Ev. Gemeinde Nierenhof | Andrea Vollmer

Ziemlich aktiv auf verschiedenen Kanälen ist etwa die evangelische Gemeinde Nierenhof. Neben der Homepage gibt es auch auf Facebook einen eigenen Kanal, bei Instagram sogar gleich zwei. Die Zielsetzung ist dabei ganz unterschiedlich, erläutert Timothy Göring, der sich um den Auftritt bei Facebook kümmert.

„Bei Facebook sind ja eher ältere Leute unterwegs, Teenies nutzen das gar nicht mehr. Da geben wir also ganz allgemein Informationen zur Gemeinde bekannt.“ Informieren was los ist, Einblicke in das Gemeindeleben geben, informieren was gerade passiert oder passieren wird.

Momentan kümmert sich Timothy Göring ganz allein um diese Arbeit, Unterstützung wäre nicht schlecht. „Ein Gemeindemitglied, das sehr aktiv geholfen und immer auch mal Fotos eingestellt hat, ist leider nicht mehr dabei.“ Aber: „Wir wollen diesen Kanal wieder aktiver gestalten.“

„Fireabend“ und „Sonday“ von der evangelischen Gemeinde Nierenhof präsentieren sich

Ganz anders sieht es bei Instagram aus. Gleich zwei Gruppen gibt es hier, die jeweils eine eigene Zielgruppe ansprechen. So gibt es in der Gemeinde regelmäßig freitags den „Fireabend“, ein Treff für Jugendliche zwischen etwa 13 und 18 Jahren.

„Über Instagram laden die dann Leute ein, stellen das Thema für den Abend vor oder posten Videos und Fotos um zu zeigen, wie viel Spaß sie an dem Abend haben“, erläutert Timothy Göring. Ähnlich funktioniere Gruppe Nummer zwei: „Sonday“ ist ein Angebot der Gemeinde für die Altersgruppe 18 bis Mitte 20. Und auch die hat einen eigenen Instagram-Kanal.

„Bei ,Sonday’ handelt es sich um einen zusätzlichen Gottesdienst, der alle zwei Wochen sonntags stattfindet“, erläutert Timothy Göring. „Auch diese Gruppe lädt über Instagram Leute ein oder stellt die Themen vor, um die es gehen soll.“

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Ein Langenberger Sportverein im Netz

Genauso aktiv ist auch die Langenberger SG, auch sie ist auf verschiedenen Kanälen in der digitalen Welt vertreten. Die Homepage hat – hauptsächlich – der Vorsitzende Ismet Colak in der Coronazeit modernisiert, natürlich gibt es hier auch Verlinkungen zu Facebook und Instagram.

Ganz ähnlich wie bei der evangelischen Gemeinde ist hier auch die Zielsetzung: Facebook hat die größere Reichweite, erreicht aber vor allem ältere Jahrgänge. „Wir informieren hier ganz allgemein zum Beispiel über die Jahreshauptversammlung oder Events, die wir ausrichten“, erläutert Melanie Colak.

Sie ist Abteilungsleiterin Taekwondo und erinnert sich noch an die Diskussion vor rund zehn Jahren: „Sollen wir zu Facebook oder lieber nicht?“ Der Verein sollte und startete, nur dass „Facebook schon total veraltet ist, wenn wir junge Menschen erreichen wollen.“

Junge Generation kümmert sich in Langenberg um Social Media

Die Pflege der Kanäle in den sozialen Medien übernehmen in der Regel jüngere Vereinsmitglieder. „Für die ist das ihr tägliches Brot“, sagt dazu Melanie Colak von der Langenberger SG.
Die Pflege der Kanäle in den sozialen Medien übernehmen in der Regel jüngere Vereinsmitglieder. „Für die ist das ihr tägliches Brot“, sagt dazu Melanie Colak von der Langenberger SG. © dpa | Fabian Sommer

Und so gibt es nun schon länger einen eigenen Instagram-Kanal. „Hier hat jede Abteilung die Möglichkeit, Beiträge zu posten.“ Manche seien aktiver, andere eher zurückhaltend, „das liegt ganz einfach an der Altersstruktur“, sagt Melanie Colak.

Sie sehe das bei sich selbst: „Für mich ist das oft schwierig. Dann denke ich: Oh Gott, Du musst auch noch was posten. Für meine Tochter ist das tägliches Brot“, sagt sie lachend. „Aber es kommt“, fährt sie fort. Vor allem die jüngere Generation – „und hier meistens die Mädchen“ – sind aktiv.

Die Zielsetzung ist dabei relativ einfach: Auf den Verein aufmerksam machen – auf Erfolge und Veranstaltungen, auf das Vereinsleben und besondere Aktionen. „Ab und an bekommen wir sogar Anfragen für Probetrainings über Insta“, freut sich Melanie Colak.

„Wir müssen einfach dabei sein“, stellt sie abschließend fest, „denn wenn wir die Menschen erreichen wollen müssen wir da unterwegs sein, wo sie sich tummeln.“ Und das sind eben immer mehr die sozialen Medien.

Freiwillige gesucht

Der MTV Langenberg ist in den sozialen Medien nur begrenzt vertreten, sagt dessen Vorsitzender Hendrik Haase. „Aber wir wollen das ändern.“Deswegen suche der Vorstand nun Freiwillige, die sich um den Auftritt des Vereins auf Facebook, Instagram und Co. kümmern wollen.Wer Kontakt aufnehmen will, kann das über das Formular auf der Homepage tun oder sich an die Geschäftsstelle wenden: Donnerstraße 13, Eingang über den Hof oder info@mtv-langenberg.de.