Neviges. Das Restaurant „Kleine Schweiz“ in Velbert-Neviges wirbt um neue Auszubildende. Das Gelernte präsentiert der Gastro-Nachwuchs bei Azubi-Menüs.

Der wärmende Ofen in der „Kleinen Schweiz“ läuft auch Hochtouren. Genauso wie Familie Wiehoff und ihre Mitarbeiter. Denn wie fast jeden Tag, ist auch heute das Restaurant „Kleine Schweiz“ in Velbert-Neviges gut besucht.

Die Gäste schätzen seit Jahrzehnten die gemütliche Atmosphäre in der ländlich gelegenen Lokalität und natürlich das traditionelle Essen. Es sind Jung und Alt, die den Familienbetrieb und die regionale und saisonale Küche wertschätzen, die seit 1910 in nunmehr vierter Generationen geführt wird.

Im Restaurant „Kleine Schweiz“ in Neviges zählt Motivation mehr als gute Noten

Seit vergangenem Jahr leitet Filius Jonas Wiehoff die „Kleine Schweiz“. „Ich habe schon mit Opa am Tresen gestanden, für mich kam nie etwas Anderes in Frage“, erinnert sich der 31-Jährige. Doch wie viele andere Gastronomen auch, braucht das Team Nachwuchs, sowohl im Gastbereich als auch in der Küche.

Nach der Ausbildung wurde der 22-jährige Leon Schaffeld direkt als Koch beim Restaurant „Kleine Schweiz“ in Neviges eingestellt.
Nach der Ausbildung wurde der 22-jährige Leon Schaffeld direkt als Koch beim Restaurant „Kleine Schweiz“ in Neviges eingestellt. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Der junge Chef geht da moderne Wege. „Für uns sind die Noten der Bewerber nicht wichtig, Was nützen uns Einsen in Deutsch und Mathe, wenn der Bewerber keine Motivation hat?“.

So erinnert sich Leon Schaffeld (22) noch an seine Bewerberphase. Für seine Ausbildung als Koch hat er „sicher hundert Bewerbungen rausgeschickt – aber meine Noten auf dem Zeugnis waren wirklich schlecht“, erinnert er sich. „Ich habe vielleicht vier bis fünf Angebote für ein Bewerbungsgespräch bekommen“, sagt er. „Und bei der „Kleinen Schweiz“ habe ich mich abends beworben, hatte am nächsten Tag mein Vorstellungsgespräch und wurde sofort angenommen.“

Azubis nutzen die Chance in der „Kleinen Schweiz“ in Neviges

Eine Chance, die Leon Schaffeld genutzt hat – und sich unter Beweis stellte: Heute ist er nach der absolvierten Ausbildung als Koch fest angestellt. Bereut hat er den Weg nie, denn: „Es ist hier ein sehr familiärer Betrieb und unsere eigenen Ideen finden immer Gehör.“ Er selbst beispielsweise sei ein Fan der asiatischen Küche, durfte auch fernöstliche Gerichte ausprobieren.

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Donnerstags gibt es die Azubimenüs

Am Donnerstagabend gibt es die Azubimenüs für 36 Euro pro Person. Für den Preis bekommen die Gäste ein Überraschungsmenü – bestehend aus drei Gängen und einem Aperitif.

Wer in den Genuss der Überraschung kommen möchte, sollte das Menü einen Tag im Vorfeld unter der Rufnummer 02053 62 25 vorbestellen, damit die Köche besser planen können.

Die nächsten Termine sind am 2. März, 9. März und 16. März.

Wer sich für eine Ausbildung zum Koch oder Fachmann für Gastronomie und Veranstaltungsgastronomie interessiert, kann sich bei der Kleinen Schweiz bewerben.

Alle Infos zum Familienbetrieb gibt es im Internet unter www.kleine-schweiz.de. Das Restaurant hat derzeit donnerstags bis sonntags jeweils ab 11 Uhr geöffnet.

Ihr Können und ihre Kreativität unter Beweis stellen können die jungen Köche und Azubis beispielsweise beim Azubimenü. „Das bieten wir immer donnerstags im Frühjahr und Herbst an, wenn nicht ganz so viel los ist bei uns“, erklärt Jonas Wiehoff. „Dann haben die Azubis auch Zeit, sich auszuprobieren.“

Die Menüs dürfen sie dann frei gestalten, „aber sie müssen natürlich auch kalkulieren“ – denn bei einem recht schmalen Preis von 36 Euro müssen die Zutaten genau bedacht werden.

Auszubildende können in der „Kleinen Schweiz“ in Neviges viel lernen

Der junge Koch wirbt für eine Ausbildung im Familienbetrieb: „Man sollte Interesse und Motivation mitbringen“, sagt er. „Hier kann man einfach super viel in der Ausbildung lernen, beispielsweise wie man Wild auslässt.“ Besonders Spaß macht ihm „das Grillbuffet mit Showkochen, die Bandbreite ist hier einfach sehr groß.“ Auch die Stimmung unter den Kollegen ist gut. „Und wir haben von Januar bis April eine Vier-Tage-Woche und von Mai bis Dezember eine Viereinhalb-Tage-Woche.“ Chef Jonas Wiehoff lacht: „Ich sag meinen Jungs immer: Am Montag und Dienstag bekommt ihr problemlos einen Parkplatz auf der Kö.“ Apropos Kö. Der junge Chef ergänzt: „Das Ausbildungsgehalt liegt im ersten Lehrjahr übrigens mittlerweile bei 1000 Euro.“

Der 19-jährige Julian Kokott ist gerade im zweiten Jahr seiner Ausbildung zum Fachmann für Restaurant- und Veranstaltungsgastronomie. Eigentlich hatte er ganz andere Pläne: „Ich wollte Tauchlehrer in Ägypten werden.“ Doch dann kam Corona. Er arbeitete als Aushilfe in der „Kleinen Schweiz“ und entdeckte, wie viel Freude es ihm bereitet, Gäste zu bedienen. Nun möchte er, nachdem er seine Ausbildung beendet hat, noch eine Ausbildung zum Barkeeper drauf setzen. Und dann? „Vielleicht als Barkeeper in Ägypten Tauchlehrer bedienen“, sagt er scherzend.

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