Velbert. Die Preise für Gänse sind deutlich gestiegen. Eine Landwirtin erklärt die Gründe. In den meisten Restaurants gibt es aber weiter Brust und Keule.

Ein schöner, saftiger und festlicher Martins- oder Weihnachtsbraten ist für die meisten ein wichtiger Bestandteil der Herbst- und Wintertage. Vielen vergeht beim Blick auf die Preise jedoch der Appetit.

„Nicht nur, dass die Futterpreise immer weiter steigen, auch die Küken werden schon im Einkauf ganze 100 Prozent teurer“, erzählt Heidi Hein-Kircher von Gut Schobbenhaus in Mettmann. Aber auch der angestiegene Mindestlohn für die notwendigen Mitarbeiter ziehe eine Menge Geld, weshalb es immer mehr Faktoren gäbe, die für einen Preisanstieg sprächen.

Gänsehof in Mettmann hat den Kilo-Preis angehoben

Mit etwa 1000 Gänsen ist der Hof zunächst gut ausgestattet und die Nachfrage sei bislang noch relativ ähnlich wie in den vergangenen Jahren. „Wir haben in den meisten Fällen eine gewisse Stammkundschaft, diese hat bis Mitte November ihre Gans vorbestellt, da gibt es dann auch kein Gedränge“, sagt Hein-Kircher. 19,90 Euro pro Kilo kostet eine Gans im Schnitt auf diesem Hof. Hier sei mit einem Aufpreis von 3,50 Euro zwar schon eine deutliche Erhöhung des Preises zu spüren, doch viel Geld bleibe am Ende als Gewinn nicht mehr.

Die Beschaffung von Küken und Aufzucht der Gänse seien deutlich teurer geworden, erklären Landwirte.
Die Beschaffung von Küken und Aufzucht der Gänse seien deutlich teurer geworden, erklären Landwirte. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Velberter Gastronomin ist fassungslos über Einkaufspreis

Und auch in Restaurants ist ein deutlicher Preisanstieg beim Bestellen eines Gänsebratens zu erkennen, bestätigt Zelja Manovic aus dem Brauhaus am Alten Bahnhof in Velbert. Sie ist „fassungslos“ mit Blick auf die Preise einer Gans im Einkauf. „Ganze 18,50 Euro beträgt der aktuelle Kilopreis netto. „Wenn die Preise weiter so ansteigen, könnte es sogar soweit kommen, dass wir sie komplett aus der Karte streichen müssten, was sehr traurig wäre“, erklärt sie.

Und auch im Bezug auf weitere Lebensmittel und sonstige Ausgaben blickt Manovic skeptisch. „Beim Einkaufen fallen die stetig steigenden Preise immer wieder auf, aber auch alles andere – wie Licht, Strom und die Kühlung – wird immer teurer“, führt sie fort.

Das Gasthaus Sondermann in Velbert bietet Gänse-Gericht für 29,90 Euro an

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Auch im Gasthaus Sondermann steigen dementsprechend die Preise an. Im Gegensatz zu vielen weiteren Gasthäusern vertraut Inhaberin Katja Lippe auf ihre Küche und hat den Plan, die Gans auf der Speisekarte zu behalten. 109 Euro kostet die komplette Gans für vier Personen mit Klößen, Rotkohl, Bratapfel und Salat. Sie gibt es allerdings nur auf Vorbestellung. Gänsebrust oder -keule mit den obigen Beilagen schlagen mit 29,90 Euro zu Buche und sind immer zu den Öffnungszeiten des Restaurants zu bekommen.

Im Restaurant „Kleine Schweiz“ hat sich Familie Wiehoff ebenfalls entschieden, den Gästen den Gänsebraten nicht vorzuenthalten. 33 Euro kosten dort Brust oder Keule.