Velbert. Die „Villa B“ ist das größte Jugendzentrum in Velbert. Jugendliche können hier abhängen, Billard spielen, kickern – oder sich Rat holen.

Wenn sich die Türen des Jugendzentrums an der Höferstraße am Nachmittag öffnen, ist es vorbei mit der Ruhe in der Villa B. Seit den 1980er-Jahren ist das Kinder- und Jugendzentrum ein etablierter Bestandteil der Sozial- und Stadtteilarbeit rund um den Höferpark.

Ein Team aus vier festangestellten Sozialarbeitern und Pädagogen übernimmt von Montag bis Freitag die Arbeit und Betreuung im offenen Treff. Zwei davon sind Mareen Krstic und Stefan Reinicke. „Wir sind das größte Haus hier in Velbert“, erklärt Reineke. Neben der Villa B in Velbert-Mitte betreibt die Stadt zwei weitere Jugendzentren in Langenberg und Neviges. In Birth gibt es zudem ein vom SKFM betriebenes Kinder- und Jugendzentrum.

2017: Wiedereröffnung der Villa B in Velbert nach großem Umbau

Erst 2017 wurde das Jugendzentrum an der Höferstraße nach einem großen Umbau wiedereröffnet und erstrahlt seitdem in neuem und modernem Glanz. Das wissen auch die jungen Besucherinnen und Besucher zu schätzen. Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 21 Jahren können ihren Nachmittag im offenen Treff verbringen, die meisten kommen regelmäßig.

Stefan Reinicke, Meike Legut (Abteilungsleitung Jugendförderung), Mareen Krstic und Markus Kempmann (v. l.) sind in der „Villa B“ Ansprechpartner für die jungen Besucherinnen und Besucher.
Stefan Reinicke, Meike Legut (Abteilungsleitung Jugendförderung), Mareen Krstic und Markus Kempmann (v. l.) sind in der „Villa B“ Ansprechpartner für die jungen Besucherinnen und Besucher. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

„Es gibt immer neue Konstellationen, aber auch einen großen Anteil an Stammbesuchern, die wir gut kennen“, berichtet Krstic aus dem Alltag in der Jugendarbeit. Dabei erfüllen sie und ihre Kollegen gleich mehrere Rollen. „Das ist eine Beziehungsarbeit, die wir hier leisten.“ Sie organisieren kleinere Aktionen, spielen und basteln mit den jüngeren Besuchern, kochen und musizieren mit den älteren oder haben ein offenes Ohr für die Probleme der Jugendlichen.

Notfalls sind auch Schalke-Fans in der Villa B willkommen

Gemeinsam können in der „Villa B“ auch Filme geschaut werden – fast wie im Kino.
Gemeinsam können in der „Villa B“ auch Filme geschaut werden – fast wie im Kino. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Wichtig dabei ist den Mitarbeitern: „Niemand muss mit uns ins Gespräch kommen.“ Eine Zielgruppe gibt es dabei nicht, das Angebot ist inklusiv, mit einer kleinen Ausnahme: „Schalke-Fans müssen nicht sein, aber die nehmen wir zur Not auch“, scherzt Stefan Reinicke, der schon seit 1999 in Velbert arbeitet. „Wir wollen die Kinder einbinden und alle erreichen“, erläutert Sozialarbeiterin Mareen Krstic.

Sozialer Hintergrund und Deutschkenntnisse spielen keine Rolle

Dabei spiele keine Rolle, woher die Kinder kommen, wie der soziale Hintergrund oder die Deutschkenntnisse sind. Abwechslung gibt es dabei genug. Während die einen auf der Playstation im Gemeinschaftsraum zocken oder es sich in der Couchecke gemütlich machen, üben die anderen mit Mareen Krstic im Musikkeller Gitarre oder kochen in der geräumigen Küche.

Kurzer Weg zum Freizeitpark Nordstadt

Auch Billard können die Jugendlichen in der „Villa B“ in Velbert spielen.
Auch Billard können die Jugendlichen in der „Villa B“ in Velbert spielen. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Im Sommer ist der Weg zum anliegenden Freizeitpark Nordstadt kurz, dann werden Fußbälle und andere Spielgeräte ausgeliehen. „Die kommen sogar zuverlässig immer wieder zurück zu uns“, stellen die Mitarbeiter im Jugendzentrum fest. Neben dem offenen Treff werden immer wieder verschiedene Aktionen und Kooperationen angeboten. So ist zum Beispiel montags immer der Verein Pro Mobil für Menschen mit Behinderung zu Besuch und bringt Menschen mit und ohne Behinderung zusammen. „Da prallen Jugendliche aufeinander, die sich sonst nie begegnen“, erzählt Krstic. Für sie ist das ein voller Erfolg.

Beratung zum Übergang von Schule zu Beruf

Darüber hinaus sitzt in den Räumen der Villa B auch die Jugendberufsagentur plus und bietet wöchentlich eine offene Sprechstunde zum Übergang von Schule zu Beruf, so bleiben die Wege zur Beratung kurz. Routine kommt bei den Mitarbeitern im Jugendzentrum jedenfalls keine auf. „Es ist einfach sehr vielseitig.“, findet Krstic, „Toll ist auch, dass die Kinder freiwillig hier sind. Das ist ein ganz anderes Arbeiten.“ Ihr Kollege Stefan Reinicke ist auch nach über 20 Jahren sozialer Arbeit immer noch gerne da. „An manchen Tagen kommen fünf Leute, an anderen fünfzig, da weiß man nie was einen erwartet.“

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Die verschiedenen Räume in der Villa B können auch von Privatpersonen und Vereinen gemietet werden, sind allerdings aktuell schon für längere Zeit im Voraus ausgebucht.

Der offene Treff für Kinder bis 12 Jahren findet montags bis freitags von 15 bis 17 Uhr statt.

Mit Ausnahme des Mittwochs sind anschließend bis 20 Uhr die Jugendlichen von 13 bis 21 Jahren dran.