Velbert. Die Kirche St. Paulus ist noch ein weiteres Mal Opfer von Vandalismus geworden. Gläubige saßen im Gottesdienst, als die Steine flogen.
Die Gläubigen sitzen am Sonntagabend im Gottesdienst, als es plötzlich kracht und Splitter umherfliegen. Unbekannte haben schon wieder Steine auf die kunstvoll gestalteten Glasfenster der Kirche St. Paulus im Velberter Quartier am Berg geworfen. Verletzt wird durch die Splitter glücklicherweise niemand. Gottesdienstteilnehmer laufen nach draußen und sehen zwei Jugendliche weglaufen.
Es war nicht das erste Mal, dass an St. Paulus Fenster eingeworfen wurden. Bereits am Montag letzter Woche hatte ein Zeuge Jugendliche beobachtet, die Steine an die Kirchenfenster geworfen haben.
Bunte Innenverglasung der Velberter Kirche wurde beschädigt
In der Nacht von Freitag auf Samstag wurde mit kleinen Steinen die Außenverglasung der bis zum Boden reichenden Fenstern der Böhmkirche beschädigt. Am späten Samstagabend schließlich wurde dann ein neuer Schaden festgestellt: Mit größeren Steinen und kleineren Gehwegplatten und Kantsteinen wurde auch die bunte Innenverglasung der Kirche im Bereich der Taufkapelle mutwillig eingeworfen.
Auch die Bleiverstrebungen sind verbogen
Der Schaden ist beträchtlich, wie Christopher Frieling vom Kirchenvorstand der katholischen Gemeinde von Sankt Michael/St. Paulus erklärte. Bei den ersten Würfen wurden nur die äußeren Fenster beschädigt: Die durchsichtigen Glasflächen schützen die wertvollen Buntglasfenster im Innern. Sie können recht schnell mit Fensterglas ersetzt werden. Bei den Würfen am Samstagabend wurden dann aber auch die bunten Fenster zerstört. „Hier ist das Glas gebrochen. Die Bleiverstrebungen wurden ebenfalls zerstört oder aber stark verbogen“, berichtet Frieling weiter.
Instandsetzung wird teuer
Hier ist die Instandsetzung deutlich anspruchsvoller und damit auch teurer. Denn die schmucken Fenster können eben nicht einfach mit Fensterglas gefüllt werden. Wegen des Denkmalschutzes und des Architektenbüros Böhm muss der Originalzustand der Fenster wieder hergestellt werden. Die Gemeinde will nun Kontakt zu dem damaligen Glaser aufnehmen. Bis alles wieder im Originalzustand ist, kann es einige Zeit dauern. „Das alles geht über einen Dumme-Jungen-Streich deutlich hinaus, das ist auch ein Statement gegen Kirche“, sagt Frieling, der hofft, dass die Täter dingfest gemacht werden können und somit für den entstandenen Schaden aufkommen müssen.
Glaskästen eingeworfen
Es war jetzt nicht das erste Mal, dass an St. Paulus Vandalismusschäden zu beklagen sind. Im Sommer wurde zweimal der Mitteilungskasten der Gemeinde eingeworfen.
Kreuz an St. Joseph in Brand gesetzt
Und vor drei Jahren bereits wurde die Kirche St. Joseph, die ebenfalls zur Gemeinde St. Michael/St. Paulus gehört, Opfer von Vandalismus. Mehrfach wurden das Holzkreuz und die Jesusfigur angezündet. Ein damals 31-jähriger Mann, der auch mehrere Container im Stadtgebiet angezündet hatte, gestand schließlich auch die Tat an St. Joseph. Kurz zuvor war das Kreuz erst durch Schmierereien beschädigt und anschließend aufwändig wieder gereinigt worden.
Diebstähle aus der Pfarrkirche
Erst vor wenigen Tagen meldete die Nachbargemeinde in Neviges außerdem massiven Diebstahl aus der Pfarrkirche St. Mariä Empfängnis. Bereits zum wiederholten Male seien wertvolle liturgische Gegenstände gestohlen worden, gab die Gemeinde bekannt. Es erging Anzeige bei der Polizei. Der materielle Wert sei zwar nicht gewaltig, doch dafür sei der ideelle und historische Wert unschätzbar: Handelt es sich doch um Gegenstände, die Pilger zum Teil vor mehr als hundert Jahren gespendet hatten – etwa antike Kerzenständer und Ähnliches. Um weitere Taten zu verhindern, bleibt die Kirche nun geschlossen.
Und auch Neviges hatte es mit Steinewerfern zu tun. Bereits vor Weihnachten wurde in den Mariendom eingebrochen und ein Kirchenfenster zerstört.
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