Neviges. Bewohner einer Siedlung in Velbert-Tönisheide fürchten wegen Bauarbeiten um ihre Sicherheit. Sie fühlen sich von der Stadt zu spät informiert.

Sie fühlen sich schlecht und vor allem zu spät informiert: In Tönisheide sind Anwohner der Siedlung „Auf der Drenk“ sauer auf die Stadt Velbert. Sie fanden in ihren Briefkästen eine Einladung zu einem Bürger-Informationsgespräch über den geplanten Aufbau eines Interims-Schulgebäudes An der Maikammer: An der dortigen Gesamtschule sollen Container aufgebaut werden, damit der Schulbetrieb bis zum Umzug in den Neubau am Waldschlösschen weiter laufen kann. Das Bürgergespräch ist für Montag, 30. Januar, in der Mensa der Gesamtschule angesetzt. Doch schon in dieser Woche gibt es Vorarbeiten – und darüber hätte man gern eher Bescheid gewusst, so Anwohner Armin Doll.

Erinnerungen an Gasexplosion in Velbert-Tönisheide

Hinter dem Gebäude der Gesamtschule werden in Kürze Container aufgestellt, damit der Unterricht bis zum Umzug in den Neubau Waldschlösschen weiterlaufen kann.
Hinter dem Gebäude der Gesamtschule werden in Kürze Container aufgestellt, damit der Unterricht bis zum Umzug in den Neubau Waldschlösschen weiterlaufen kann. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

„Erst Fakten schaffen, dann, wenn zu spät, gegebenenfalls Information“, so lautet die Kritik der Anwohner. Vor allem haben sie Bedenken, dass die Straßen in der Siedlung Auf der Drenk der Belastung durch den Transport von bis zu 120 Containern nicht standhalten. „Der Transport müsste über eine unserer Wohnstraßen erfolgen“, so heißt es in einem Schreiben, das der Redaktion vorliegt. Vor allem die Erdgasleitungen unter der Fahrbahn machen den Bewohner Sorgen. „Sie erinnern an die Katastrophe im Jahr 2001, damals kam bei einer Gasexplosion in der Straße „Auf der Höhe“ eine Frau ums Leben“, so Armin Doll im Gespräch mit der WAZ. Die Explosion sei damals auf eine übermäßige Belastung der Straßen durch Schulbusse zurückgeführt worden.

Sorge, dass Rettungswagen stecken bleiben

Weiter wollen die Anwohner bei dem Bürgergespräch die Frage geklärt haben, wer die Kosten für eine später ggf. notwendige Straßeninstandsetzung trage. Die schon heikle Parksituation brenne den Anwohnern der Siedlung ebenfalls unter den Nägeln: Bereits jetzt, so heißt es weiter in dem erwähnten Schreiben, parkten Lehrer am Straßenrand. „Wo sind notwendige Ersatzparkflächen während der Bauzeit ausgewiesen?“ fragen die Anwohner. Dazu komme das bekannte Problem der „Eltertaxis. „Zu den jeweiligen Rushhours ist jetzt schon kaum ein Durchkommen möglich. Bei zusätzlichen zwölf Klassen ist das absolute Chaos vorprogrammiert.“ Die Anwohner befürchten, dass Rettungskräfte oder auch Feuerwehr im Notfall nicht durchkommen. Sie hoffen auf Klarheit bei der Bürgerversammlung.

Die Stadt Velbert lädt am Montag, 30. Januar, um 17.30 Uhr in die Mensa der Gesamtschule ein. Adresse: An der Maikammer 46 - 54.