Neviges. Letzter Akt der KAG-Maßnahme Bogenstraße, drei Spielplätze, neue Straßen und Kanäle: Die Technischen Betriebe Velbert haben in Neviges viel vor.
Der Dom- bzw. Pilgerparkplatz an der Bernsaustraße soll für 1,65 Millionen Euro hergerichtet werden, nach fast zehn Jahren wird mit dem dritten Bauabschnitt das letzte Kapitel der umfangreichen KAG-Maßnahme im Quartier Bogenstraße aufgeschlagen, und bei gleich drei Spielplätzen heißt es jeweils „Neubau nach Abriss“. Für sie werden insgesamt knapp 400.000 Euro ausgegeben. – Das und noch Einiges mehr haben sich die Technischen Betriebe Velbert (TBV) in diesem Jahr für den Stadtbezirk vorgenommen. Genaueres steckt in den einzelnen Beschreibungen der Nevigeser Maßnahmen, die in dem Wirtschaftsplan 2023 der TBV enthalten sind.
Fertigstellung in Velbert-Neviges Ende 2025
Beim letzten Abschnitt im Quartier Bogenstraße stehen die David-Peters- und die Paulstraße im Fokus. Zusätzlich zum Straßenaufbau werden wegen ihres Zustandes auch die Kanäle auf einer Länge von fast 500 Metern erneuert. Gleiches gilt für die Straßenoberfläche im Bereich des Kanalbauabschnitts in der Bogenstraße. Die betroffenen Anlieger haben von den Kosten in Höhe von 2,73 Millionen 625.000 Euro zu tragen. „Wir fangen im dritten Quartal an“, sagt Olaf Rakowski und nennt bei der voraussichtlichen Fertigstellung das vierte Viertel von 2025. Ein maßgeblicher Zeitfaktor, so der TBV-Sachgebietsleiter Neubau im Gespräch mit der WAZ weiter, sei hierbei nicht zuletzt der Umstand, dass die Stadtwerke Velbert die Bauarbeiten in dem Quartier auch nutzen, in einem Streich neue Leitungen für Gas, Wasser und Strom zu verlegen.
Druckleitung wird schallgedämmt
In dem Bebauungsplangebiet Obere Hügelstraße läuft aktuell der Bau des noch fehlenden Teilstücks der Erschließung bis zur Hügelstraße incl. Endausbau. Gleich zwei gute Nachrichten haben die TBV für Anwohner Am Birkenfeld: Sie lassen dort erstens 50 Meter Druckleitung schallgedämmt erneuern, weil Geräusche aus dem Pumpwerk in die benachbarte Bebauung übertragen werden. Zweitens wird die Entwässerung der Straßenoberfläche neu gemacht. Durch das Gefälle ist laut Maßnahmen-Steckbrief nämlich im Bereich Am Birkenfeld 7 - 10 schon wiederholt bei stärkerem Niederschlag Regenwasser in angrenzende Gebäudeteile geflossen. Dem will man nun einen Riegel vorschieben. Start ist im zweiten Quartal.
Auftrag für Rommelssiepen vergeben
Die Kanalerneuerung Rommelssiepen ist kein neues Thema. Dort ist auf einer Länge von 60 Metern ein neuer Mischwasserkanal fällig, sind für einige Häuser Unterfangungen erforderlich. Man habe die Leitungsverlegungen umplanen müssen, zudem sei eine erneute Ausschreibung notwendig geworden, erläutert Arnd Sulimma den Verzug. „Der Auftrag ist jetzt vergeben“, meldet der Sachgebietsleiter Verkehrswesen, „Bauanfang ist im frühen Sommer.“ Bis zum Jahresende wolle man fertig werden.
Domparkplatz: Altlasten gefunden
Der Baubeginn in Sachen Domparkplatz, den die Stadt mit einem neuen Toilettenhäuschen ausstatten wird, ist nunmehr für das dritte Quartal vorgesehen. Seine Gestaltung hat sich den Vorgaben der Denkmalbehörde zufolge in das Gesamt-Ensemble von Schloss Hardenberg und Vorburg einzufügen. Es wird 130 Pkw-Stellplätze und einen Bus-Platz geben; sie werden nicht bewirtschaftet. Es kommen noch Kanal-Bauarbeiten für 540.000 Euro hinzu. Allerdings sind zunächst einmal Bodenuntersuchungen erforderlich. Nach Auskunft von Olaf Rakowski gibt es nämlich einen Altlastenfund. Auf dem Areal sei früher ein Teich bzw. Weiher gewesen, der nach dem Zweiten Weltkrieg verfüllt worden sei. Und zwar u. a. mit kontaminierten Trümmern des ehemaligen Nevigeser Stadtgaswerks, wie er erklärt.
Abriss und Neubau von drei Spielplätzen
Zu den Spielplätzen: Für die Anlage Titschenhof (Nahe Rosenhügel) ist nach Angaben von Franziska Hübner die Ausschreibung raus. Den Spielplatz Kantstraße in Tönisheide werde man im dritten Quartal in Angriff nehmen, so die Chefin des Geschäftsbereichs Grün und Friedhöfe, und den Platz Schanzenweg im Siepen ebenfalls in diesem Jahr neu gestalten.
Weitere Planungen sind in Arbeit
Für den Ersatz der maroden Gewölbebrücke Am Marienberg (650.000 Euro) sind die Fachleute der TBV auf der Suche nach einem Spezialplaner, für den Neubau der Brücke Schützenhaus an der Elberfelder Straße (200.000 Euro) ist die Planung im Gang. Für bauliche Maßnahmen zur Verbesserung der Attraktivität der Innenstadt Neviges – hierzu gibt es ein Integriertes Handlungskonzept – haben die TBV die Planungsleistungen ausgeschrieben. Sie sind Voraussetzung für den Antrag auf Mittel (zu 70 Prozent) der NRW-Städtebauförderung. Außerdem soll der Verbindungsweg zwischen dem Panorama-Radweg Niederbergbahn im Bereich Reuterstraße und dem künftigen Gesamtschul-Standort Waldschlösschen für 300.000 Euro eine neue Beleuchtungsanlage erhalten. Arnd Sulimma: „Der Auftrag an die Stadtwerke ist erteilt.“
>>>Dienstleister für die Stadt Velbert und ihre Bürgerschaft
Die Technischen Betriebe Velbert (TBV) sind 1998 aus verschiedenen Abteilungen der Stadtverwaltung als eigenbetriebsähnliche Einrichtung der Stadt Velbert gegründet worden. Mittlerweile sind die TBV mit ihren rund 300 Mitarbeitern jedoch längst als eigenständiges Unternehmen tätig.
Zu ihren Aufgaben gehören die Pflege der Grün- und Forstflächen, das kommunale Friedhofswesen, die Stadtentwässerung, Straßenreinigung und Abfallentsorgung sowie die Pflege der kommunalen Infrastruktur mit Straßen, Wegen, Plätzen und Brücken sowie Straßenbeleuchtung.