Velbert. An der Nordstraße ist eine von zwei neuen Klimakitas in Velbert eröffnet worden. Das nagelneue Haus ist ein wahres Paradies für Kinder.

Die 90 Jungen und Mädchen sind wirklich zu beneiden. Sie dürfen die nagelneue Kita an der Nordstraße besuchen. Hier ist alles komplett auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet – von den sichtgeschützten Wickeltischen für die ganz Kleinen über die Rutsche im Treppenhaus bis hin zum Bobby-Car-Parcours auf dem Freigelände. Am Montag ist die Kita jetzt offiziell eröffnet worden mit Bürgermeister und Verwaltungsspitze.

Es riecht überall noch ein wenig neu und alles ist blitzsauber. In den Räumen tummeln sich bereits die Kinder. „Wir haben seit dem 1. Dezember geöffnet. Die Kinder sind noch in der Eingewöhnungsphase und nur stundenweise hier, die meisten in Begleitung ihrer Eltern“, berichtet Jennifer Doppke, die die Kindertagesstätte leitet, die von der Awo betrieben wird. Einige der etwas Größeren spielen bereits allein ohne Mama oder Papa in einem der Gruppenräume. „Die Kinder treffen sich morgens zum Stuhlkreis in einer festen Gruppe, danach können sie sich frei im Gebäude bewegen. Die einzelnen Räume haben verschiedene Funktionen. Das gibt es den Experimentierraum und den Raum für Gesellschaftsspiele. Aber auch einen für Rollenspiele oder zum Bauen und Basteln.

90 Kinder sollen in der neuen Velberter Kita spielen und lernen

Die neue Kita ist eine von zwei Klima-Kitas, die von der Stadt gebaut und gerade in Betrieb gehen – die Kita Leuchtturm in der Fontanestraße wird vom evangelischen Kirchenkreis Niederberg getragen. „Mit den beiden neuen Kitas an der Nordstraße und an der Fontanestraße setzen wir als Stadt gemeinsam mit den beiden Trägern ein deutliches Zeichen im Bereich neuer, innovativer und nachhaltiger Kita-Konzepte“, so Bürgermeister Dirk Lukrafka. An der Nordstraße werden 28 Kinder unter drei Jahren und 62 Kinder über drei Jahren in insgesamt fünf Gruppen betreut.

Der rote Klinker der Außenfassade wurde in Anlehnung an die benachbarte Fabrik ausgewählt. Das eigentliche Gebäude ist größtenteils aus Holz.
Der rote Klinker der Außenfassade wurde in Anlehnung an die benachbarte Fabrik ausgewählt. Das eigentliche Gebäude ist größtenteils aus Holz. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Ganz auf die Bedürfnisse der Kleinen ausgerichtet

Das Gebäude besticht durch seine Funktionalität, die Architekt Michael Nagy beim Rundgang erörterte. Vom Eingangsbereich mit einem hohen Luftraum gehen die Räume ab. Unten sind die Kleinsten untergebracht, oben die größeren Kindergartenkinder. An einem Nebeneingang wurde ein eigener Raum als Kinderwagengarage vorgesehen. Es gibt mehre Garderoben, die stets nah an Nebeneingängen stehen, so dass die Kinder mit matschigen Gummistiefeln nicht durch den gesamten Flur müssen. Es gibt ein eigenes gemütliches Beratungszimmer für die Eltern und auch eine große Küche. Zunächst liefert noch ein Caterer das Essen, aber es soll hier demnächst selbst gekocht werden. Alle ist hell und in freundlichen Farben gestaltet.

Zeit- und Kostenplan für das Gebäude wurden eingehalten

Michael Lobe vom Immobilienservice der Stadt lobte: „Vom Abriss der alten Schule über Planung, Bau und Einzug sind gerade mal zweieinhalb Jahre vergangen. Und die Kosten sind bei den veranschlagten fünf Millionen Euro geblieben“.

Das Gebäude besteht zu großen Teilen aus Holz

Das Gebäude, errichtet von der Terhalle Holzbau GmbH, besteht in weiten Teilen aus Holz, was man aber auf den ersten Blick nicht erkennt. Denn die Fassade ist verklinkert, angepasst an die Umgebung in der Nordstraße. Das Gebäude wird durch eine Erdwärmepumpe mittels Geothermie beheizt und verfügt zudem über eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, die die Beheizung der Kita über das Jahr gerechnet CO2-neutral macht.

Im Sommer haben die Jungen und Mädchen hier ein großes Spielterrain mit Bobbycar-Parcours.
Im Sommer haben die Jungen und Mädchen hier ein großes Spielterrain mit Bobbycar-Parcours. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Mit einer sehr guten Klimabilanz

„Durch die Fassadenverkleidung mit langlebigen Klinkersteinen sowie die Innen- und Außengestaltung mit nachhaltigen und nachwachsenden Rohstoffen, hat die Kita eine sehr gute Klima-Bilanz“, so der Beigeordnete und für den Immobilienservice zuständige Dezernent, Jörg Ostermann. Die Dachbegrünung soll zudem nicht nur ein optisches Highlight im Stadtgebiet sein, sondern auch für ein besseres Klima innerhalb der Kita und in der Umgebung sorgen. Die Bäume, die auf dem Grundstück der alten Ludgerusschule standen, wurden erhalten und integriert. Und auch auf dem Freigelände wird es ökologisch. Hier werden Kräuter angepflanzt und auch ein Bienenhotel soll entstehen. Es versteht sich von selbst, dass alle Spielgeräte hier natürlich aus Holz sind.

Das Highlight im Treppenhaus ist die Rutsche.
Das Highlight im Treppenhaus ist die Rutsche. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Velbert erreicht bei Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren eine Versorgungsquote von 100 und bei denen bis zu drei Jahren von 45 Prozent. Das sind in dem einen Fall 2507 sowie im anderen 654 bzw. einschließlich Kindertagespflege-Betreuung sogar 858 Plätze.

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