Velbert. An der Fontanestraße läuft schon der Neubau einer Kita, in der Unterstadt Velbert hat jetzt ein weiterer begonnen. Der Ausbau geht noch weiter.

Erst vor wenigen Wochen haben an der Fontanestraße die Bauarbeiten für eine neue Kita mit Platz für 75 Kinder begonnen, deren Träger der evangelische Kirchenkreis Niederberg wird, da geht es an anderer Stelle von Velbert-Mitte auch schon mit dem nächsten Kita-Projekt weiter: In der Unterstadt fiel jetzt – mit dem üblichen Stelldichein an Spaten und Sandhaufen – der Startschuss für die Errichtung einer neuen, barrierefreien und ökologischen Kita. Die Trägerschaft an der Nordstraße 2, wo bis vor kurzem noch die katholische Ludgerus-Grundschule gestanden hat, übernimmt die Arbeiterwohlfahrt (Awo).

Geothermie und Photovoltaik

Vertreter der Stadt Velbert, der Baufirma und des Trägers waren beim ersten Spatenstich dabei.
Vertreter der Stadt Velbert, der Baufirma und des Trägers waren beim ersten Spatenstich dabei. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Im Haushalt sind für diese Investition fünf Millionen Euro vorgesehen; damit werden 90 Plätze für Jungen und Mädchen geschaffen. „Mit diesem Gebäude setzen wir nicht nur auf Nachhaltigkeit, sondern schaffen auch weitere hochmoderne Kita-Plätze für Kinder in Velbert“, sagte Bürgermeister Dirk Lukrafka, der vor dem ersten Spatenstich die Neubauplanung beim Ortstermin zusammen mit den beiden Dezernenten Gerno Böll und Jörg Ostermann erläuterte. Lukrafka zufolge, der auch auf das direkt benachbarte Wohnungsbau-Projekt („Sahle Wohnen“) hinwies, ist der Bereich Nordstraße ganz bewusst und gezielt als Kita-Standort ausgewählt worden. Er machte auch deutlich, dass es mit der Errichtung dieser beiden Kitas mit dem notwendigen Ausbau noch nicht getan ist. Zumal er davon ausgeht, dass infolge der aktuell eingeführten Beitragsfreiheit mehr Eltern ihr Kind in einer Kita anmelden.

Die siebte Awo-Kita in der Stadt

Die Kindertagesstätte Nordstraße ist laut Arbeiterwohlfahrt vor Ort die nunmehr bereits siebte Awo-Kita. Man werde Kinder im Alter bis hoch zu sechs Jahren betreuen, erklärte Daniela Otten (Awo Kreis Mettmann), und pro Gruppe drei Mitarbeiter brauchen. Mit der Suche nach dem neuen Personal – insgesamt würden 18 bis 20 Mitarbeiter benötigt – werde man wohl im Frühjahr 2022 beginnen.

Strom für die Pumpe

Das Projekt umfasst fünf Gruppen mit insgesamt 90 Kindern.
Das Projekt umfasst fünf Gruppen mit insgesamt 90 Kindern. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Die so genannte „Klima-Kita“ wird in Holzrahmen-Bauweise errichtet und bekommt zur Straße hin eine Ziegelfassade. Ihr Dach wird mit einer Photovoltaikanlage bestückt und begrünt. Man heize mittels Geothermie CO2-neutral, berichtete Michael Lobe. Nach Auskunft des Chefs des städtischen Fachbereichs Immobilienservice liefert die Photovoltaikanlage den nötigen Strom für die Pumpe.

Holzbau-Experten am Werk

Ausführende Firma ist die „Terhalle-Holzbau GmbH“ (Ahaus). Sie hat laut Geschäftsführer Jürgen Ellerkamp hier im Kreis Mettmann bereits drei Kitas errichtet und vor Ort kürzlich den Erweiterungsneubau der Gerhart-Hauptmann-Grundschule am Bartelskamp in Holzständer-Bauweise gemacht. Die Außenanlagen sollen für die Kita-Kinder naturnah gestaltet werden. Der Baumbestand an der Schulstraße bleibt erhalten. Bei den ausgeguckten Spielgeräten wird Holz als Baustoff ebenfalls die Hauptrolle spielen.

500 Plätze binnen drei Jahren

In der Goebenstraße ist eine weitere Kita geplant, die – so wie die an der Fontanestraße – im nächsten Jahr eröffnen soll. Bei der Kita Nordstraße ist das voraussichtlich im Herbst 2022 der Fall. „Mit den neuen Gebäuden sowie Erweiterungen bereits bestehender Einrichtungen konnten wir innerhalb von drei Jahren gut 500 neue Kita-Plätze schaffen“, bilanziert Gerno Böll.

5000 Euro pro Platz im Jahr

Die neue Einrichtung auf dem Gelände der Ludgerusschule bietet zukünftig Platz für 90 Kinder in fünf Gruppen. Davon sind 28 Plätze für unter Dreijährige vorgesehen.

Ab der Inbetriebnahme muss die Stadt jeweils aus dem laufenden Haushalt pro Platz und Jahr „an die 5000 Euro“ zuschießen.

„Ein barrierefreier Zugang über den Haupteingang der Kita wird ebenso eingerichtet wie ein Behindertenstellplatz in der Nähe des Haupteingangs westlich an der Schulstraße“, stellte Ostermann weitere Details vor. Auf dem Grundstück werde außerdem östlich an der Nordstraße ein Parkplatz mit fünf Stellplätzen angelegt.