Velbert. Spatenstich an der Grünstraße für Velberts neue dreizügige Grundschule: Beim Bau spielt Nachhaltigkeit mehrfach eine Hauptrolle.
„In Velbert-Mitte fehlt bald eine ganze Grundschule. Ein Neubau muss her.“ – Angesichts kontinuierlich steigender Einschulungszahlen führte an dieser Erkenntnis und Notwendigkeit Anfang 2020 kein Weg mehr vorbei. Schon im darauffolgenden Sommer wurde im Fachausschuss mehrheitlich ein erster Baubeschluss gefasst. Und jetzt schlug auf dem Gelände der ehemaligen Pestalozzi-Schule zwischen Kurze Straße und Grünstraße die Stunde der nigelnagelneuen, glänzenden Spaten und eines sorgfältig vorbereiteten und ordentlich aufgeschütteten Sandhaufens: u. a. Vertreter der Stadt Velbert und der beauftragten Baufirma „Depenbrock Bau GmbH & Co. KG“ (Bielefeld) machten den obligatorischen Spatenstich und gaben somit den offiziellen Startschuss für den Bau: Die vor Ort nunmehr 13. städtische Grundschule soll voraussichtlich zum Schuljahr 2024/25 in Betrieb gehen.
Firma hat schon eine Grundschule in Velbert gebaut
Die Stadt beziffert das Auftragsvolumen für die Firma „Depenbrock“ auf 23,2 Millionen Euro. Hinzu komme eine weitere Million für Abriss der alten Turnhalle, Möblierung etc., hieß es zuletzt bei der Präsentation des Projektes und des Ergebnisses seiner EU-weiten Ausschreibung. „Depenbrock“ bekam den Zuschlag, ist mit Planung und Bau beauftragt; die Bielefelder haben für Velbert schon die ungleich größere Grundschule an der Kastanienallee errichtet.
Zentral und ganz nah an Velbert Innenstadt
Man könne sich wirklich glücklich schätzen, „so ein tolles Grundstück gleich neben der Martin-Luther-King- Hauptschule zu haben“, sagte Dirk Lukrafka am Rande der Veranstaltung. „Ganz zentral in der Nähe der Innenstadt und absehbar mit einer guten Anbindung an den Panorama-Radweg Niederbergbahn“, fügte der Bürgermeister hinzu, der zudem die bereits praktizierte Zusammenarbeit mit „Depenbrock“ lobte. Für die Kinder und das Lehrerkollegium „entsteht hier eine weitere Schule der Zukunft – modern, innovativ, integrativ und inklusiv. Mit ihr wird die schulische Infrastruktur in Velbert nach dem Neubau der Grundschule an der Kastanienallee nochmals verbessert.“ Besonders wichtig sei ebenfalls – zumal ob ihrer Lage – die zum Projekt gehörende Zweifach-Sporthalle, sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für den Vereinssport. Das Bauwerk erhält eine mechanische Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.
Effizienzhaus: innovativ und nachhaltig
„Der Neubau zeichnet sich durch ein innovatives Nachhaltigkeits- und Energiekonzept aus. Das gesamte Schulgebäude ist als Effizienzhaus konzipiert und wird mithilfe von Geothermie und ohne Einsatz fossiler Brennstoffe beheizt“, erläutert Michael Lobe. Nach Auskunft des Fachbereichschefs Immobilienservice wird das Schulgebäude auf den Dachflächen mit einer Photovoltaik-Anlage bestückt; das Dach werde zudem für ein besseres Raum- und Stadtklima begrünt. Unter dem Stichwort „Schwammstadt“ werde Niederschlagswasser durch die begrünten Dachflächen zurückgehalten und versickere durch Rigolen unter dem Schulhof auf dem Grundstück.
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Alten Schotter erneut verwenden
Dem städt. Immobilienservice zufolge sind Maßnahmen zum nachhaltigen Bauen vorgesehen. Beispielsweise wird der Schotter des vorherigen Parkplatzes zur Herstellung der Bodenplatte und für die neuen Wegeflächen genutzt. Die Fassade werde überwiegend mit Klinker verkleidet und die Fenster bestünden aus Alu-Glas-Fassadenelementen, die eine hohe Qualität und Lebensdauer hätten.
Zwei grüne Klassenzimmer
Auf dem Schulhof sollen neue gepflanzte Bäumen nicht nur eine grüne Achse in Abgrenzung zum benachbarten Hospiz und der nahen Christuskirche bilden, sondern es soll auch eine grüne Oase entstehen: eine Einladung zum Lernen im Außenbereich. Insgesamt zwei „Grüne Klassenzimmer“ sollen so auf dem Schulgelände etabliert werden.
Digitalisierung macht Schule
Das gesamte Gebäude ist mit einem flächendeckenden WLAN-Netz ausgelegt, welches durch die Verlegung von Glasfaserkabeln zur bestmöglichen Internetgeschwindigkeit beitragen soll.
Laut Projekt-Beschreibung werden zudem alle zwölf Klassenräume mit digitalen Tafeln ausgestattet; es entstehen weitere vier Mehrzweckräume sowie Differenzierungs- und Inklusionsräume.