Neviges. Bei der 33. Hubertusmesse gab es wieder kaum einen freien Platz im mächtigen Mariendom in Velbert-Neviges. Warum diese Messe so beliebt ist.
Wenn eine halbe Stunde vor Beginn die Menschen in den Mariendom strömen, wenn auf dem Pilgerparkplatz in Velbert-Neviges zahlreiche Autos mit auswärtigen Kennzeichen stehen, dann ist das ein sicheres Zeichen: Endlich wieder Hubertusmesse, endlich wieder eine Messe mit viel Musik und einem herbstlich geschmücktem Gotteshaus. Am Sonntag war es wieder soweit – ein Läuten ertönt, schlagartig verstummt das Gemurmel, und begleitet vom Orgelspiel ziehen die Beteiligten ein. Zum ersten mal haben bei dieser 33. Hardenberger Hubertusmess nach der Corona-Zwangspause und dem Weggang der Franziskaner die Abbés der Bruderschaft St. Martin die Predigt gehalten.
Messe in Velbert ehrt auch Pater Hubertus
Eine Messe nicht nur für den Schutzheiligen der Jäger, sondern traditionell für alle Nevigeser Vereine und in diesem Jahr auch besonders zu Ehren von Pater Hubertus Hartmann, der im April 2020 verstorben ist. Ein Jahr vor seinem Tod hatte er das letzte Mal sein geliebtes Neviges besucht und jene Messe gefeiert, die ihm immer besonders am Herzen lag. Schließlich hatte er sie ja ins Leben gerufen, 1988 in geselliger Runde auf einem Pfarrfest. „Geburtshelfer“ waren damals noch Lothar Häger, ehemaliger langjähriger Chorleiter des Fanfarencorps Neviges sowie Josef Willwoll, und Willi Sondermann – beide verstorben.
Der Dom ist gut gefüllt
Die Tradition lebt weiter, auch nach über 30 Jahren: Das Fanfarencorps aus Neviges machte wieder mit, der Velberter Männerchor, der Hardenberger Schützenverein sowie die Jagdhornbläser und der Feuerwehrlöschzug Neviges. In der Predigt fordert Abbé Thomas die Gemeinde dazu auf, hoffnungsvoll zu sein. Auch wenn dies in Anbetracht des Leides auf dieser Welt und dem Bösen, das es gebe, manchmal schwierig erscheine, so sei die Hoffnung dennoch keine leere Theorie, sondern begründe den Glauben an Jesus Christus. Fanfarencorps und Jagdhornbläser haben die Liturgie abwechselnd musikalisch bereichert. Wie beliebt diese Messe ist, merkt man, wenn man den Blick kurz durch den mächtigen Dom schweifen lässt: Die Sitzreihen sind fast alle besetzt und auch oben auf den Balkonen gibt es nicht mehr allzu viele freie Plätze.
Musik auf dem Domvorplatz
Einige Kinder und junge Leute sind unter den sonst eher älteren Menschen, Abbé Thomas findet es „wunderbar, wenn die Kirche voll ist“ und sagt, „so sollte es jeden Sonntag sein“. Er hofft, dass der Besuch der Hubertusmesse die Menschen ermutigt, zum Herrn zu kommen, denn diese Anwesenheit sei man ihm schuldig. Nach anderthalb Stunden versammeln sich alle auf dem Domplatz, eine schöne Tradition, denn hier gibt’s noch viel Musik und man hat Zeit für ein Schwätzchen. Das Ehepaar Göbel aus Wuppertal, war zum ersten Mal bei der Hubertusmesse dabei und fand sie „großartig“, wie sie sagen: „Wir sind wegen der Bläser gekommen. Wir waren selbst Jäger und Bläser und wollten uns das hier mal ansehen.“ Sie würden sich immer kirchliche Bauwerke anschauen, aber der Mariendom sei schon etwas Besonderes.
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Ebenfalls aus Wuppertal kommt Ulrike Bade. Sie habe bisher jedes Mal die Messe besucht und gehe sonst regelmäßig zu Kirche, aber zur Hubertusmesse nach Neviges komme sie, „weil das wunderschön ist, wenn der Dom so voll ist.“ Eine andere Besucherin kam, weil ihr Sohn unter den Jagdhornbläsern ist. Vor vielen Jahren sei sie zum letzten Mal bei der Messe gewesen aber der Mariendom habe dennoch eine Bedeutung für sie, da sie aus Neviges stamme und der Dom eben ein Wahrzeichen ist. Manchmal besuche sie den Dom, ohne dass eine Messe abgehalten wird. „Einfach so, weil er schön ist.“