Velbert. Hundebesitzer in Velbert sollten derzeit besonders aufmerksam sein: An der Langenhorster Straße liegen mit Rasierklingen präparierte Köder.
Ihre Gefühle in Worte zu fassen, fällt Carina Bleckmann dieser Tage schwer: Natürlich ist die Velberterin erleichtert und heilfroh, dass es ihrem Hund Max gut geht, aber sie ist auch wütend und fassungslos. „Wer macht so etwas?“, fragt sie sich immer wieder.
Am Dienstagabend war Carina Bleckmann wie so oft in ihrem Garten an der Langenhorster Straße. Max und die Hunde der Nachbarn hatten – wie immer – Spaß, tobten durch die Gärten. Auf dem Heimweg bemerkte die Hundebesitzerin, dass ihr Tier etwas aufgenommen hatte – etwas, was in Höhe der Langenhorster Straße 30 lag. Bevor sie reagieren konnte, hatte Max es schon geschluckt.
Weiterer Köder an der Langenhorster Straße in Velbert gefunden
„Zu Hause angekommen, hat sich Max dann erbrochen“, erzählt Carina Bleckmann. „Es sah direkt komisch aus – und als ich genauer hingeschaut habe, habe ich dann die Rasierklinge gesehen.“ Sofort erinnerte sich die Velberterin an die Situation an der Langenhorster Straße. „Mir war schnell klar, dass dort ein Köder gelegen haben muss.“ Und in der Tat: Bei einer Suche am Folgetag wurde dann ein weiterer Köder – noch unversehrt – gefunden. Nur wenige Meter von der Stelle, an der Max ihn gefressen hatte, entfernt – und ebenfalls mit einer Klinge präpariert.
Präparierter Köder: Hundebesitzerin hat Polizei informiert
Daraufhin habe sie die Polizei informiert – und auch eine Warnung in einer großen Velberter Facebook-Gruppe gepostet. „Es ist ja nicht auszuschließen, dass irgendwo versteckt noch etwas liegt – oder neue Köder ausgelegt werden“, möchte Carina Bleckmann andere Hundebesitzer warnen.
Giftköder: Polizei hat aktuell keine Ermittlungsansätze
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Polizeisprecher Daniel Uebber bestätigt, dass die Beamten in der Velberter Wache über den Vorfall informiert worden seien. Weitere vergleichbare Meldungen gebe es aus Velbert nicht. Es komme leider immer wieder mal vor, so Uebber. Und in der Regel gebe es dann wenig bis keine Ermittlungsansätze. „Wenn niemand etwas Verdächtiges beobachtet hat, haben wir da schlechte Karten.“ Die Köder würden in der Regel vorab präpariert, so dass vor Ort dann nur noch ein schneller Griff in die Tasche nötig sei – und schon sei der Köder platziert. „Das ist dann eine Sache von Sekunden und läuft meist recht unauffällig ab“, sagt der Polizeisprecher. Mit einem erbrochenen Stück Wurst könne die Polizei leider auch nicht viel machen.
Hundebesitzerin hat keinen konkreten Verdacht
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Auch Carina Bleckmann hat keinen konkreten Verdacht: „Vielleicht ist jemand genervt über das Bellen aus den Gärten?“, rätselt sie, vielleicht ein Hundehasser?
Und auch wenn Max am Ende zum Glück nichts passiert ist – „das hätte ganz böse ausgehen können“, weiß Carina Bleckmann. Insofern werde sie wohl zunächst mit Unbehagen in der Nähe ihres Gartens unterwegs sein und noch aufmerksamer als sonst darauf aufpassen, dass ihr Hund nichts frisst, was dort liegt.
„Giftköder Suchhunde Essen“ bieten ihre Hilfe an
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Während die Polizei vorerst nicht viel tun kann, hat das Team der „Giftköder Suchhunde Essen“ spontan angeboten, zur Nachsuche vorbeizukommen. Rund 15 Hunde hat die Essener Hundetrainerin Nicole Momma bereits als Giftköder-Suchhunde ausgebildet. Diese kommen mit ihren ehrenamtlich aktiven Herrchen oder Frauchen dort zum Einsatz, wo mit Gift, Nägeln oder Klingen präparierte Köder gefunden wurden. Die Tiere können solche Köder aufspüren und zeigen an, wenn sie etwas Verdächtiges gefunden haben – ohne die Köder zu fressen natürlich.
>>> Was Hundebesitzer tun können
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Hundebesitzer sollten mit ihren Tieren trainieren, dass diese gefundene Beute nicht fressen bzw. Futter, was sich außerhalb des Napfes befindet, nur auf Kommando von Herrchen oder Frauchen fressen. Zudem sollten Herrchen und Frauchen beim Gassigehen aufmerksam sein und auf den Hund statt aufs Handy schauen.
Vergiftungen durch Giftköder sind oft schwer zu erkennen, plötzliche Mattigkeit, Durchfall, Erbrechen oder neurologische Symptome – wie Zuckungen oder Krämpfe – können Indizien sein. Bei scharfen oder spitzen Gegenständen können blutende Stellen im Maulbereich, Husten oder eine aufgekrümmte Haltung darauf hindeuten.
Der Weg sollte dann schnellstmöglich zum Tierarzt führen, der den Magen per Schlauch entleeren kann.
Für den Fall der Fälle sollten sich Tierbesitzer regelmäßig über Notdienst-Möglichkeiten informieren und die Kontaktdaten von Praxen und Tierärzten griffbereit – zum Beispiel im Handy eingespeichert – haben.