Velbert. Achtung Hundebesitzer: An der Parkstraße in Velbert wurden Giftköder ausgelegt. Wie ausgebildete Suchhunde diese jetzt sicherstellen sollen.

An der Parkstraße in Velbert wurden mehrere mit Nägeln und Reißzwecken präparierte Köder für Hunde entdeckt. Ein Hund musste bereits tierärztlich versorgt werden, nachdem er einen der im Gestrüpp versteckten Köder fraß.

Damit nicht noch weitere Tiere verletzt werden, ist Hundetrainerin Nicole Momma mit ihren ausgebildeten Suchhunden im Einsatz. Die Essenerin leitet ein ehrenamtliches Team aus Besitzern und Hunden, die seit fünf Jahren Giftköder aufspüren. Auf ihrer Facebookseite „Giftköder-Suchhunde“ warnt sie vor den Gefahren.

Giftköder-Suchhund Gretchen in Velbert im Einsatz

Eine Stunde lang war Momma am Dienstag in Velbert unterwegs, nachdem sie von dem verletzen Tier erfahren hatte. Immer an ihrer Seite: die neunjährige Australien Shepherd Hündin Gretchen, die ein monatelanges Training mit abschließender Prüfung absolviert hat, um nun die Köder sicherzustellen.

„Die Aufgabe der Hunde ist es, sogenannte fressbare Komponenten zu suchen. Sie suchen, finden und zeigen uns die Köder, ohne sie selbst zu fressen.“ Zwischen sechs bis acht Monate dauere es, bis ein Hund die Aufgaben beherrscht.

Hundetrainerin Nicole Momma und ihre Suchhünding Gretchen haben in Velbert unter anderem einen Käsewürfel, in dem eine Reißzwecke steckte, entdeckt.
Hundetrainerin Nicole Momma und ihre Suchhünding Gretchen haben in Velbert unter anderem einen Käsewürfel, in dem eine Reißzwecke steckte, entdeckt. © Nicole Momma

Bockwürste mit Nägeln, Käsewürfel mit Reißzwecken

Um einen rund 200 Meter langen Abschnitt der Parkstraße abzusuchen, brauchten die zwei Suchhunde von Momma und ihrer Kollegin eine Stunde. Und sie waren erfolgreich: „Wir haben zwei Bockwürste, in denen kleine Nägel steckten und einen Käsewürfel, in dem Reißzwecken waren, entdeckt.“

Nun wolle die Hundetrainerin sich erneut mit einem größeren Team auf die Suche machen: „Wir sind noch lange nicht fertig. Heute gehen wir den Weg noch mal ab, dieses Mal mit vier oder fünf Suchhunden. So können wir ein größeres Gebiet abgrasen.“

Giftköder werden in Velbert und Umgebung immer öfter ausgelegt

In letzter Zeit seien die Suchhunde immer häufiger im Einsatz. Einmal in der Woche müssen sie durchschnittlich auf die Suche gehen. Nägel, Rasierklinge, Scherben oder Gift: All das hätten sie schon gefunden.

Gegen die unbekannten Täter erstatte die Hundetrainerin immer Anzeige – meist aber ohne Erfolg. „Wir versuchen, aufgrund von Strafanzeigen Ermittlungsansätze zu finden. Wir suchen zum Beispiel Zeugen zu finden, die eine verdächtige Person gesehen haben könnten“, so Polizeisprecherin Diane Dulischewski.

Allerdings sei dies „mühsam und schwierig“ und die Tat insgesamt nur „schwer nachweisbar“, sodass „der Ermittlungserfolg oft nicht groß“ sei. Häufig sei ebenfalls unklar, ob es sich tatsächlich um präparierte Köder handle, oder ob das Tier während des Spaziergangs einfach etwas falsches gegessen hat, so Dulischewski.

Hundetrainerin gibt Tipps für den Notfall

Hundetrainerin Momma appelliert an die Besitzer, bei Spaziergängen daher grundsätzlich aufmerksamer zu sein: „Man muss den Fokus auf den Hund legen und zum Beispiel nicht permanent vom Handy abgelenkt werden.“

Sie rät außerdem dazu, die Tiere an der Leine zu führen und die Nummer eines Tierarztes im Handy einzuspeichern. „Wenn es passiert ist, hat man keinen Kopf mehr dafür, eine Nummer rauszusuchen. Deshalb sollte man für den Notfall die Nummer immer parat haben.“