Velbert. Um den Unterricht ansprechender und interessanter zu gestalten, setzt das Velberter Geschwister-Scholl-Gymnasium nun auf digitale Tafeln.
Klassenzimmer ohne echte Tafeln – so sieht es nun am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Velbert aus. Dank dem Schulverein, der mit der Firma Philips kooperiert hat, sind alle Klassen mit digitalen Tafeln ausgestattet.
Elternvertreterin Janine Hager zufolge ist das Geschwister-Scholl-Gymnasium somit eine der ersten komplett digitalisierten Schulen Deutschlands und diene als Beispiel für andere Schulen. „Eine Leuchtturmschule also“, heißt es von Seiten der Eltern- und Lehrervertretung.
Trotz Sponsoring: Schule investiert fast sechsstelligen Betrag
Die Firma Philips – ein niederländisches Unternehmen, das unterschiedlichste Elektrogeräte herstellt – hat die Geräte zu großen Teilen gesponsert, „trotzdem haben wir eine fast sechsstellige Summe investiert“, teilt Schulleiterin Gabriele Commandeur mit.
Die Digitalisierung komme sehr gut bei den Schülern an, beschreibt die Schulleiterin ihre Beobachtungen und Rückmeldungen aus dem Kreis der Lehrer und Schüler. Die Technik werde immer selbstverständlicher und gehöre für die meisten Schüler längst zum Alltag.
Velberter Schüler und Lehrer finden die neuen Tafeln praktisch
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Commandeurs Einschätzung wird von Fünftklässlern des Gymnasiums bestätigt. Sie berichten von zahlreichen Vorteilen: Man könne einfach ins Internet gehen und Videos ablaufen lassen – und es werde ohne Kreide geschrieben, stattdessen könne einfach ein Stift verwendet werden. „Außerdem braucht man keinen Schwamm mehr“, sagt Collin aus der 5. Klasse. Auch Fünftklässlerin Luisa findet es praktisch, „dass man nicht alles wegwischen muss, sondern einfach digital eine neue Seite öffnen kann“. Die Zeiten von Tafeldienst und nassen Schwämmen, die durch die Klasse fliegen, sind am GSG also vorbei.
„Arbeiten der Schüler können gespiegelt werden, sodass wir mit der ganzen Klasse im Text arbeiten und diesen verbessern können“, sagt Englischlehrerin Katrin Seim. Für sie sind die meisten Funktionen selbsterklärend und die Arbeit mit digitalen Tafeln erleichtere ihr aufgrund der zahlreichen Funktionen den Unterricht.
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Die neue Technik verführt auch zu privatem Surfen
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Die iPads, welche den Schülern zur Verfügung gestellt werden, wurden mit Fördermitteln beschafft. Noch kann allerdings nicht mit jedem Gerät auf das Internet zugegriffen werden. Sobald dies der Fall ist, soll über eine Software nachgedacht werden, mit der Lehrer die Internetzugriffe während des Unterrichts beschränken und überwachen können. Denn natürlich soll niemand im Unterricht Youtube-Videos schauen oder den privaten Instagram-Kanal füllen.
Ohne Strom läuft nichts: Technik-Abhängigkeit wird größer
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Neben den Vorteilen erkennen Schüler und Lehrer jedoch auch Nachteile beim Arbeiten mit ausschließlich digitalen Geräten. Die iPads müssen aufgeladen werden und die Tafeln brauchen Strom. Ist dieser nicht vorhanden, dann muss der Unterricht spontan fortgeführt werden. Genauso ist es mit dem Internet; ist dieses nicht verfügbar und man kann nicht darauf zugreifen, müssen die Lehrer improvisieren und der Unterricht kann nicht mehr nach Plan verlaufen. „Ja, die Abhängigkeit von der Technik ist groß“, fasst die Schulleiterin die Nachteile kurz zusammen.
Dennoch: Fast alle sind froh, dass die Zeiten der quietschenden Kreide auf grüner Tafel am Geschwister-Scholl-Gymnasium seit den Osterferien vorbei sind. Nun bleibt abzuwarten, ob weitere Schulen in der Region dem GSG-Beispiel folgen und ebenfalls auf digitale Tafeln umstellen werden.
>>> Die Tafel im Wandel der Zeit
Eine große Entwicklung der Tafelmodelle hat besonders in den letzten Jahren stattgefunden. Bereits in der Antike verwendete man Tafeln aus verschiedenen Materialien und Formen.
Die digitale Tafel erfüllt den gleichen Zweck wie eine allgemein bekannte Tafel. Spannender und anschaulicher Unterricht kann dank der digitalen Tafel nun stattfinden, welche die „Tafel von früher“ um zahlreiche Funktionen ergänzt.
Je nach Modell ist sie in der Höhe verstellbar und meist ist sie etwas größer als eine herkömmliche Tafel. Mit speziellen Stiften oder mit den Fingern wird die digitale Tafel beschrieben. Weggewischt werden müssen die Anschriebe nicht, sie werden einfach gespeichert und später erneut aufgerufen.