Velbert. Im Haus eingemauerte Münzen, das erste selbst verdiente Geld, der Teuro – was Menschen in Velbert mit dem Wechsel von D-Mark zu Euro verbinden.
Vor 20 Jahren wurde der Euro als gemeinsame Währung für Europa eingeführt. Wie blicken die Menschen in Velbert an den Tag zurück, als sie das erste Mal die neue Währung in den Händen hielten? Welche Erinnerungen haben sie jetzt noch an die Mark? Eine Umfrage auf der Friedrichstraße und in der Stadtgalerie.
Bernhard Fischer: „Bei mir hat es vier Monate gedauert, bis ich die D-Mark in Euro umgetauscht habe. Es hatte nichts damit zu tun, dass ich der neuen Währung nicht getraut hätte. Im Gegenteil: Ich war schon von Anfang an vom Euro überzeugt. Es war ein Meilenstein für das wachsende Europa. Nur die Nostalgie hat mich zögern lassen. Immerhin habe ich mein erstes Taschengeld in D-Mark bekommen, mein erstes selbst verdientes Geld vom Schülerjob auch, wo ich dann die Scheine aufbewahrt habe.
Und: Die Mark hat mich an den Hausbau meiner Eltern erinnert. Sie haben im Fundament des Hauses eine Kapsel eingemauert, darin lag eine WAZ vom Tag der Grundsteinlegung, D-Mark-Münzen, von jeder eine, und ein 10-D-Mark-Schein – für mehr hat es nicht gereicht, sie mussten sparen. Das war 1969, ich war ein kleiner Junge, und konnte mich noch gut daran erinnern. Als der Euro eingeführt wurde, hatte ich das Gefühl, jetzt ist da noch im Fundament diese hausgeschichtlich wichtige Kapsel, aber sie ist nichts mehr wert. Bis heute gibt es sie.“
Petra Schlegel: „Ich habe Zuhause noch immer ein paar D-Mark-Münzen. Manchmal fallen sie mir in die Hände, dann erinnere ich mich und freue mich. Ich bin mit der Währung groß geworden, es hängen einfach noch viele Erinnerungen daran. Je länger es den Euro gibt, desto weniger denke ich über die Deutsche Mark nach. Etwas frustrierend war damals der Blick auf den Kontostand, alles nur noch halb so viel. Man hat gedacht, man hat weniger Geld – auch wenn das natürlich nicht stimmte. Es war wichtig, dass ich genau verstehe, was es mit der neuen Währung auf sich hatte – ich bin Lehrerin und musste meinen Schülern vermitteln, was der Euro ist.“
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Anton Burczyk: „Mit dem Euro wurde vieles teurer. Von jetzt auf gleich kosteten Lebensmittel mehr. Ich habe dann jedes Mal, wenn ich etwas gekauft habe, Euro in Deutsche Mark umgerechnet. Jetzt mache ich das aber gar nicht mehr. Ich habe mich komplett an die neue Währung gewöhnt. Vor drei Jahren war ich in Österreich, da habe ich mich gefreut, dass ich kein Geld umtauschen musste.“
Pietro Caspari: „Ich kann mich noch gut erinnern, als der Euro eingeführt wurde. Es war einerseits traurig, anderseits war es gut. Für mich ist es einfacher geworden. Ich bin Italiener, ich war seit der Einführung vielleicht zwanzig Mal in Abruzzen, in der Nähe von Rom, um meine Familie zu besuchen. Reisen ist entspannter geworden, ohne die Tauscherei: Lire, D-Mark. Was ich aber festgestellt habe, ist, dass Lebensmittel und Miete teurer geworden sind. Auf jeden Fall. Nicht nur hier, auch da unten. Ich habe kein altes Geld mehr, ich habe alles umgetauscht.“
Björn Leitner: Ich habe von meiner Oma damals ein Starterpaket bekommen. Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wie viel das genau war. Mein Eindruck ist, dass die neue Währung mittlerweile akzeptiert ist. Dass alles teurer geworden ist, würde ich nicht sagen, die Aussage ist mir zu pauschal.
Anita Urlaub: „Für mich war die Umstellung sehr ungewohnt. Auf einmal war auf meinem Konto nur noch die Hälfte des Geldes, das Gehalt hat sich halbiert. Das hat mir keine Angst gemacht, sah schon sehr komisch aus. Als ich die Euro-Scheine dann in der Hand hatte, hat mich das an Spielgeld erinnert, ich fand das sah aus wie von Monopoly.“
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