Langenberg. Dem VVV gehören in Langenberg rund 70 Hektar Wald. Doch der Verein kümmert sich nicht nur um die Grünflächen, sondern hat auch andere Aufgaben.
Angefangen hat alles 1883, mit einem Bauernhof auf dem Hordtberg. Dieses Grundstück sollte verkauft werden. „Einige Herrschaften wollten das Areal erhalten, um Erholungsflächen für die Arbeiter zu schaffen“, sagt Hermann-Josef Schmitz.
Er ist Vorsitzender des Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVV), der sich seitdem – nicht nur – um diese Grünfläche kümmert. „Die Gründung des Vereins und die Ziele waren also nicht so ganz uneigennützig“, sagt Schmitz. „Da standen schon handfeste wirtschaftliche Interessen im Hintergrund.“ Denn nur gesunde und ausgeglichene Arbeiter leisteten auch gute Arbeit.
Erhalt von Erholungsflächen
„Im Prinzip gilt das Ziel ,Erhalt von Erholungsflächen’ auch heute noch“, sagt der erste Vorsitzende des VVV. „Aber ohne die wirtschaftlichen Hintergedanken.“ 70 Hektar gehören dem Langenberger Verein aktuell, „wir sind der zweitgrößte Waldbesitzer nach der Stadt Velbert“, erläutert Schmitz.
Die Flächen erstrecken sich rund um den Sender und dann in südlicher Richtung bis an den Sportplatz Nizzatal heran. Von dort aus nach Osten gehören dem VVV ebenfalls einige größere Areale.
TBV pflegen den Wald
„Für die Pflege haben wir aber einen Vertrag mit den Technischen Betrieben geschlossen“, erläutert Schmitz. „Der VVV hatte zwar lange Zeit einen eigenen Förster, aber das geht heutzutage nicht mehr.“ Schließlich „sind wir alle Ehrenamtler.“
Deshalb kümmert sich Peter Tunecke auch um die Langenberger Privatwälder. „Er muss jedes Jahr einen Bericht abliefern, was er macht und was er zu tun gedenkt“, berichtet Schmitz und lacht. „Dafür geht er immer mit Begeisterung mit mir und meinem Vorstandskollegen Bernd Feldbusch zur alljährlichen Tagung der Waldbauern."
Das sei immer eine interessante Angelegenheit. „Wir sind da ja einer der kleinsten Waldbesitzer. Und jedesmal ist jemand vom Ministerium dabei. Da erfahren wir eine Menge Dinge und knüpfen Kontakte.“
Waldlehrpfad instand gesetzt
Doch auch wenn die eigentlich Waldpflege sozusagen ausgelagert worden ist, kümmert sich der VVV um zahlreiche andere Dinge. So hat der Verein etwa mit Unterstützung der Technischen Betriebe (TBV), der Sparkasse und dem Waldkletterpark den Waldlehrpfad wieder auf Vordermann gebracht.
„Der war verwittert und in die Jahre gekommen“, erinnert sich Hermann-Josef Schmitz. „Wir haben uns zusammengesetzt und geschaut, was nötig ist.“ Am Ende habe jeder Kooperationspartner jeweils 5000 Euro in den Topf geworfen und so sei der Lehrpfad wieder hergerichtet worden.
Verein stellt Spendenquittungen aus
„Auch an den neuen Wanderschildern sind wir erheblich beteiligt“, fährt Schmitz fort. Beteiligt ist der VVV auch an Festen oder Veranstaltungen, „wenn beispielsweise jemand den Hut aufhaben muss, um etwa Spendenquittungen auszustellen“, erläutert der Vorsitzende.
So laufe etwa das geplante Steampunk-Fest über den VVV, auch um die Sanierung des Pavillons am Haus Meyberg kümmert sich der Verein. „Der ist dort hingekommen, als die Sparkasse umgebaut worden ist. Damals hat der VVV die Verantwortung übernommen, daher ist es logisch, dass wir uns auch heute darum kümmern.“
Pächter tragen Teil zur Finanzierung bei
„Die Pflege des Stadtbildes gehört für uns eben dazu“, sagt Hermann-Josef Schmitz. Daher habe sich der Verein auch nicht geziert, als auf dem Marktplatz der Brunnen installiert werden sollte. „Dass der momentan abgeschaltet ist“, erläutert Schmitz, „hängt mit Corona zusammen.“ Weil dort am Brunnen gerne Kinder spielen, „bleibt der Brunnen erst einmal aus.“
Die Finanzierung stemmt der VVV über drei Säulen: Da wäre zum einen der Beitrag, den die rund 200 Mitglieder regelmäßig entrichten. Dann sind da noch die Spenden und schließlich die Pacht: „Mit dem WDR und dem Kletterpark haben wir zwei sichere Pächter, und am Bismarckturm haben zwei Telekommunikationsunternehmen ihre Antennen, dafür entrichten die auch Pacht.“
Mitglieder sind „aus Tradition“ dabei
Viele Mitglieder des Verkehrs- und Verschönerungsvereins sind „aus alter Tradition dabei“, ist sich der Vereinsvorsitzende Herrmann-Josef Schmitz sicher.
„Denn wir bieten im Grunde ja nichts, außer einer Mitgliederversammlung, wie das sonst etwa Sport- oder Kulturvereine tun.“ Zuwachs gewinne der Verein vor allem durch persönliche Ansprache, erläutert Schmitz.
In Velbert habe es einmal drei VVVs gegeben, sagt Schmitz. „So weit ich weiß ist der in Velbert-Mitte aber in Auflösung begriffen und soll in den Technischen Betrieben aufgehen. In Neviges gibt es keinen mehr.“